Die unzureichende Leistung in Zweibrücken ist Witte ziemlich gegen den Strich gegangen. Um zu ergründen, warum sich seine Jungs während einer Partie phasenweise vollkommen verabschieden, hat er im Training unterschiedlich besetzte Gesprächskreise gebildet und ist dabei intensiv auf Ursachenforschung für die fehlende Konstanz gegangen. Witte: "Danach haben wir überlegt, was wir anders machen können." Auch ihm ist freilich bewusst, dass zwischen dem Erkennen von Fehlern und deren Beseitigung Tage und Wochen liegen können.

"Wir brauchen Zeit, die wir nicht haben." Als Ausrede für anhaltenden Misserfolg will er diese Erkenntnis allerdings nicht ins Feld führen. Ganz im Gegenteil: "Ich bin froh, dass wir nur eine Woche nach dem Spiel in Zweibrücken beweisen können, dass wir es besser können."

Darauf, dass es für den Tabellenletzten höchste Zeit für ein mit Punkten belohntes Erfolgserlebnis ist, nimmt der Spielplan indes keine Rücksicht. In der SG Schalksmühle-Halver wartet erneut ein harter Brocken auf den NHV. "Bei denen ist jede Position doppelt besetzt", sagt Witte und verweist stellvertretend auf den gerade erst in die polnische B-Nationalmannschaft berufenen Mateusz Rydz. Sein Landsmann Jacek Wardzinsk ist mit 54 Treffern (davon zwölf Siebenmeter) aktuell viertbester Torschütze der 3. Liga West. Witte: "Und über den für Dormagen in der 1. Liga aktiven Maciej Dmytruszynski muss man nicht mehr viel sagen." Der Tabellensechste hatte am Wochenende mit dem 26:22-Sieg über Gladbeck seine Minikrise mit Niederlagen gegen Wiesbaden (23:34) und Ratingen (25:27) beendet.

Die Neusser mussten unter der Woche im Training auf Milos Filic verzichten. Den Serben hatten unverschiebbare Verpflichtungen in seine Heimat gezwungen. Er wird heute in Neuss zurückerwartet. Witte ist optimistisch: "Wir wissen, was wir falsch gemacht haben. Ich denke, wir werden am Wochenende eine andere Mannschaft sehen."