Lokalsport Für den Kölner Marcel Risse ist die Saison quasi gelaufen

Sinsheim · Als sich Marcel Risse mit Hilfe von zwei Betreuern in die Kabine schleppte, hatte die Verletztenmisere beim 1. FC Köln einen neuen Höhepunkt erreicht. Der 26-Jährige erlitt am Samstag im Punktspiel des Fußball-Bundesligisten bei 1899 Hoffenheim (0:4) einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie. Dem Offensivspieler droht eine halbjährige Pause, die Saison ist quasi gelaufen für den gebürtigen Kölner.

Nach Vereinsangaben soll Risse, der in dieser Saison bislang zwei Treffer erzielt hat, bereits heute operiert werden. Der frühere Mainzer wurde in Sinsheim schon nach 24 Minuten ausgewechselt. Trainer Peter Stöger machte deshalb weniger die herbe Pleite am 13. Spieltag zu schaffen. Den Österreicher quälten viel mehr die immer größer werdenden Verletzungssorgen. Für die Kölner geht es wohl nur nach darum, sich irgendwie in die Winterpause zu retten. Schließlich wird der FC derzeit eher von den Personalproblemen als von den Gegnern in die Knie gezwungen. Die Stammkräfte Timo Horn, Matthias Lehmann, Marco Höger, Dominic Maroh und Leonardo Bittencourt fehlten in Sinsheim. Jetzt hat es auch noch Risse getroffen. "Das tut uns natürlich weh, wenn wieder ein Spieler ausfällt, der ein wichtiger Bestandteil unseres Kaders ist", sagte Stöger, und legte die Stirn in Falten: "Wir werden versuchen, das in den nächsten drei Spielen bis zur Pause aufzufangen." Bei der Pleite in Sinsheim sah es allerdings nicht danach aus, dass dieser Plan aufgehen kann.

"Sehr, sehr effektiv", so TSG-Abwehrchef Kevin Vogt, agierten die Hoffenheimer gegen seinen Ex-Klub, der Hoffenheim im DFB-Pokal die bisher einzige Saisonniederlage beigebracht hatte. "Schade für uns, das 4:0 ist ein wenig hoch", meinte Stöger. "Aber es ist kein Zufall, dass Hoffenheim so weit oben steht und noch ungeschlagen ist." Die Hoffenheimer können derzeit aus dem Vollen schöpfen, hatten am Samstag fünf Eigengewächse auf dem Platz, und Nagelsmann verhalf sogar Baris Atik zu seinem Debüt. Das 4:0 war der höchste Sieg seit seinem Amtsantritt im Februar. Der mit 29 Jahren jüngste Bundesliga-Trainer vermittelt seinen Spielern derzeit alles, was ein erfolgreiches Team ausmacht: Einsatzfreude, taktische Reife, Selbstvertrauen und Spielwitz.

(sid)
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