Hockey Frusterlebnisse zum Start der Hockey-Saison

Neuss · Die deutlichen Niederlagen gegen Harvestehude (1:8) und den UHC Hamburg (0:7) sorgen beim HTC SW Neuss für schlechte Stimmung.

 Wurden gestern nicht zu Freunden: Die Neusser Ivo Otto, Gregor Steins und Sebastian Draguhn und Schiedsrichter Marc Knülle (v.r.).

Wurden gestern nicht zu Freunden: Die Neusser Ivo Otto, Gregor Steins und Sebastian Draguhn und Schiedsrichter Marc Knülle (v.r.).

Foto: A. Woitschützke

Nach dem die 0:7-Pleite gegen den UHC Hamburg das frustrierende Wochenende zum Start der Hockey-Bundesliga für den Aufsteiger HTC SW Neuss beendet hatte, luden die Gastgeber denn aufgestauten Frust beim Schiedsrichtergespann Marc Knülle (St. Augustin) und Andreas Knechten (Mülheim) ab. Vor allem Teammanager Stephan Busse war mächtig angefressen, weil er einen ärgerlichen Bonus für die mit den Olympiasiegern Moritz Fürste, Oliver Korn und Jan Philipp Rabente angetretenen Gäste witterte.

Der Zwist war letztlich zwar ergreifend fruchtlos – Knülle beendete den Disput schwer beleidigt mit der Ankündigung: "Das merke ich mir!" – zeigte aber immerhin, dass der Neuling gewillt ist, um seine (geringe) Chance auf den Klassenverbleib mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu kämpfen. Daran hatte die deprimierende Schlussphase beim 1:8 am Tag zuvor gegen den Harvestehuder THC nämlich ernsthafte Zweifel aufkommen lassen. Und so schloss Busse seine Rückschau auf das gestrige Match halbwegs versöhnt ab. "Kämpferisch haben wir uns gegenüber dem Auftritt gegen den HTHC deutlich verbessert." Um einen Kontrahenten vom Kaliber des UHC auch nur ansatzweise in Bedrängnis zu bringen, wäre freilich schon ein Wunder vonnöten gewesen – und die sind auch im Hockey eher selten. Den nicht nachlassenden Elan der komplett unterlegenen Gastgeber adelte UHC-Coach Kais al Saadi immerhin gnädig: "Das Spiel war für uns nicht so einfach, wie es das Ergebnis vermuten lassen könnte."

Fast spielerisch leicht hatte Ricardo Nevado die noch nicht mal in Bestbesetzung angereisten Hanseaten in der fünften Minute in Front geschossen. Der von Moritz Fürste verwandelte Siebenmeter zum 2:0 (11.) und die Strafecke von Dieter Linnekogel zum 3:0 (17.) forderten indes den energischen Widerspruch des Neusser Trainers Andreas Bauch heraus: "Zwei glatte Fehlentscheidungen!" Als wiederum Nevado noch vor der Pause zum 4:0 (20.) traf, schien sich ein Debakel anzubahnen. Doch der Aufsteiger besann sich auf seine (bescheidenen) Mittel und machte dem turmhohen Favoriten das Leben fortan mit einer bissigen Verteidigung schwer. Die weiteren Gegentreffer zum 0:7 durch Nedado (37.), Carl Alt (47.) und Max Neumann (52.) sah Bauch darum auch gar nicht mal so tragisch: "Wichtig war mir, dass wir uns hier nicht haben abschlachten lassen. Und ob du nun 2:5 oder 0:7 verlierst, ist doch letztlich egal. Du ärgerst dich viel mehr, wenn du wie Gladbach heute gegen Blau-Weiß Berlin mit 2:0 führst und dann durch eine Ecke in der Schlussminute noch mit 2:3 verlierst."

Kurz vor dem Ende hätte die Neusser sogar fast noch ihren verdienten Ehrentreffer erzielt. Doch Sebastian Draguhn scheiterte mit der ersten und einzigen kurzen Ecke an UHC-Torwart Thomas Morrice (19).

(NGZ)
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