Jüchen Frohnatur aus Alt-Holz

Jüchen · 28 Jahre lang betrieb Sonja Jindra (65) mit ihrem Mann bis zur Umsiedlung die Gaststätte Jindra in Alt-Holz. Auch heute treffen sich bei ihr viele Holzer: Das Wohnzimmer ist Treffpunkt für Seniorennachmittage.

 Sonja Jindra ist seit Jahrzehnten nicht aus Holz wegzudenken. Bei der früheren Gastwirtin treffen sich Senioren, zudem ist sie im Karneval aktiv.

Sonja Jindra ist seit Jahrzehnten nicht aus Holz wegzudenken. Bei der früheren Gastwirtin treffen sich Senioren, zudem ist sie im Karneval aktiv.

Foto: L. Hammer

Sonja Jindra war immer eine Optimistin und Frohnatur. "Ich bin am 11. November geboren und hatte vielleicht deshalb immer schon ein Faible fürs Fröhlichsein", nennt die 65-Jährige als einen möglichen Grund. Vielen Jüchenern ist Sonja Jindra aus ihrer Zeit in Alt-Holz bekannt: 1976 übernahmen sie und ihr Mann Jochen (Joachim) die frühere Holzer Gaststätte Paulussen, betrieben die Gaststätte Jindra 28 Jahre lang bis zur Umsiedlung des Ortes wegen des Tagebaus.

Geschenkt wurde ihnen nichts: Damals waren schon drei der später fünf gemeinsamen Kinder auf der Welt, und der junge Familienvater arbeitete noch viele Jahre als Schlosser. In jeder freien Minute baute er mit seiner Frau die Gastronomie um. Schließlich waren die Räumlichkeiten so gewaltig erweitert worden, dass die Vereine des Ortes dort ein Zuhause fanden, Festlichkeiten jeder Art steigen und der bekannte Holzer Karneval gefeiert werden konnten. Das gesamte Haus bis zum Dach wurde "total auf den Kopf gestellt", erinnert sich Sonja Jndra.

Ein früherer Schweinestall und Taubenschlag wichen dem Anbau eines großen Saales und neuen Toiletten. Die Kegelbahn wurde erneuert, ein Imbiss eingerichtet. In dieser Zeit veranstaltete Sonja Jindra bereits Kinderkarnevalssitzungen, und bei der großen Sitzung samstags trat sie selbst oft völlig spontan auf.

Geboren wurde Sonja Jindra in Hochneukirch, "Weiter weg als nebenan in Holz habe ich nie gelebt," erzählt sie. Gesellig und frühlich ist Sonja Jindra, Großmutter von vier Enkeln, auch heute. Sie ist Präsidentin der Katholischen Frauen Deutschlands (kfd) in Hochneukircher und macht natürlich auch Stimmung beim Seniorenkarneval in Holz.

Übrigens entstand vor 20 Jahren beim Seniorenkarneval die Idee, in der Wirtschaft Jindra am ersten Dienstag im Monat Seniorennachmittage anzubieten. Seit acht Jahren macht sich Sonja Jindra zudem bei den Seniorennachmittagen der kfd jeden zweiten Donnerstag im Thomas-Morus-Haus Hochneukirch nützlich.

Nach Schließung der Gaststätte Jindra vor acht Jahren übrigens wurde der Seniorennachmittag von Holz "erst mal vorerst" ins Wohnzimmer des früheren Gastwirtsehepaares "umgesiedelt". Dabei blieb es bisher — die Senioren und auch ihre Gastgeber warten auf Räumlichkeiten im "Vereinsheim".

Im vergangenen Jahr fiel mangels Festzelt der beliebte Seniorenkarneval aus. Sonja Jindra hatte zwar Ideen, dieses Event in eine nahe gelegene landwirtschaftliche Halle zu verlegen und darin ein Zelt aufzubauen. Doch dafür hätte sie kurzfristig Mitstreiter gebraucht. Die 65 Jahre alte Holzerin hofft nun: "Das Vereinsheim von Holz soll nach sechsjähriger Planung und bisher zweijähriger Bauzeit endlich fertig werden."

(NGZ/rl)
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