Fußball Nach fast 20 Jahren dankt Brenner in Weißenberg ab

Neuss · Fritz Gartner hat auch mit 75 Jahren noch Lust auf den Trainerjob.

 Ist nicht mehr Trainer der SVG Weißenberg: Guido Brenner.

Ist nicht mehr Trainer der SVG Weißenberg: Guido Brenner.

Foto: FUPA

Bei der heutigen Fluktuation im Fußballgeschäft gilt es mittlerweile als äußerst ungewöhnlich, wenn die Verweildauer auf der Trainerbank über mehrere Jahre anhält. Guido Brenner ist eine solche Ausnahme. Fast 20 Jahre prägte er die Frauen-Abteilung der SVG Weißenberg wie kein Zweiter. Im vergangenen Jahrzehnt als Cheftrainer der Damenmannschaft. Nun gab Brenner seinen Rücktritt bekannt. Das Ende einer Ära.

„Den Entschluss hatte ich früh gefasst. Ich hatte bereits letzte Saison meinen Rücktritt angekündigt, sobald ein neuer Trainer gefunden sei“, verrät Brenner. Dem Wunsch des langjährigen Trainers und Weggefährten kam Teammanager Ralf Czauderna umgehend nach. Diese Woche konnte er endlich Vollzug vermelden. „Ich war seit zwei Jahren auf der Suche nach einem neuen Trainer. Es brauchte einfach eine Veränderung“, erklärt Czauderna. Bei der Trainersuche wurde Czauderna schließlich mit Fritz Gartner fündig. Der 75-Jährige ist ein Experte im Frauenfußball im Rhein-Kreis. Er trainierte schon den SV Hemmerden in der Regionalliga. Zuletzt war er beim Bezirksligisten BV Wevelinghoven tätig. „Eigentlich wollte ich gar nichts mehr machen und meine Frau war auch nicht begeistert. Aber solange es mir Spaß macht, ist das eine schöne Aufgabe“, sagt Gartner. Vom neuen Mann an der Seitenlinie konnte sich Czauderna bereits einen positiven Eindruck verschaffen. „Er hat letzte Woche schon das Training geleitet. Er ist noch voll fit und mit Hingabe dabei“, versichert der Teammanager.

Am Ende waren es vielleicht genau die zwei Eigenschaften, die eine Trennung der SVG von Brenner alternativlos machten. „Ich war müde geworden. Ich brauchte aus privaten und sportlichen Gründen endlich wieder eine Pause“, schildert Ex-Trainer Brenner seine Beweggründe. Verständlich. Denn 20 Jahre Trainerdasein hinterlassen Spuren. Auch an Brenner ist dieser Prozess nicht vorbeigegangen. „Die Mannschaft braucht neuen Schwung. Besser, man gesteht sich das ein als das Ganze bis zum letzten Tropfen auszupressen“, so Brenner. Eine Entscheidung, die Größe erfordert, aber auch Brenners Verbundenheit mit dem Verein zeigt.

Aus der Welt wird Brenner jedoch nicht sein. Nach 20 Jahren auch kaum vorstellbar. Auf die „fußballfreie Zeit“ freue er sich trotzdem. „Ich muss mich erst einmal dran gewöhnen. Aber ich werde natürlich weiter die Spiele verfolgen. Aber ohne Verantwortung und Kopfzerbrechen“, sagt Brenner.

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