Radsport Fothens wollens noch mal wissen

Radsport · Beim Klassiker "Rund um den Henninger Turm" bestreiten Markus und Thomas Fothen morgen ihr erstes Rennen auf deutschem Boden für ihr neues Team NSP aus dem Odenwald. Am Ende der Saison soll für die beiden Vorster die Rückkehr in den "großen Radsport" stehen.

 Ob die Autogramme von Markus Fothen im neuen NSP-Trikot auch so gefragt sind wie die als Milram- und Gerolsteiner-Fahrer, wird sich zeigen. Auch Bruder Thomas (hinten) startet für das neugegründete Continental-Team.

Ob die Autogramme von Markus Fothen im neuen NSP-Trikot auch so gefragt sind wie die als Milram- und Gerolsteiner-Fahrer, wird sich zeigen. Auch Bruder Thomas (hinten) startet für das neugegründete Continental-Team.

Foto: -woi

Vorst/Frankfurt Das Rennen kann so oft den Namen wechseln wie es will, in der Radsportszene wird es stets "Rund um den Henninger Turm" bleiben. Den Klassiker, der morgen (Start der Elite um 11.45 Uhr) zum fünfzigsten Mal auf dem Programm steht und über 201,5 anspruchsvolle Kilometer "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt" (so der neue offizielle Name) führt, haben Markus und Thomas Fothen für ihr Comeback ausgewählt.

Zumindest für das auf deutschem Boden. Markus Fothen hat bereits die "Tour of Hellas" im Trikot seines neuen Arbeitgebers, des Continental Team NSP aus Elztal im Odenwald, hinter sich gebracht. Durchaus mit Erfolg, wie ein vierter Platz im Zeitfahren über 20 Kilometer und ein dritter Rang im Gesamtklassement belegen.

Doch dann schlug das Pech, auf das der mittlerweile 29 Jahre alte Radprofi aus Vorst abonniert zu sein scheint, wieder zu: Bei "Rund um Köln" stieg er, geschwächt durch eine Magen- und Darmgrippe, bereits nach wenigen Kilometern vom Rad.

Die ist auskuriert, und Markus Fothen gibt sich angriffslustig, nicht nur, was den Henninger Turm anbelangt: "Nach meiner verletzungsbedingten Durststrecke brenne ich darauf, in die Erfolgsspur zurückzukehren. NSP hat ehrgeizige Ziele – so wie ich auch! Meinen Bruder Tommy schließe ich da mit ein", schreibt er auf seiner neuen Homepage (www.markus-fothen.de).

Die erst seit kurzem in Betrieb ist. Denn lange war es still um die Radsport-Brüder aus Vorst, nachdem das Team Milram im Herbst vergangenen Jahres als letztes deutsches Pro-Tour-Team den Lebensatem aushauchte. In den Radsport-Magazinen war bereits vom Karriereende die Rede und davon, dass Markus fünf Jahre nach seinem größten Erfolg, dem 15. Platz bei der Tour de France, als gelernter Landwirt den elterlichen Hof in Vorst übernehmen würde.

Während die meisten anderen Milram-Fahrer irgendwo ein Unterkommen fanden, suchten beide vergebens nach einem neuen Team. Und wurden erst im Februar beim neugegründeten NSP Team fündig, das zuvor in Person von Markus Eichler bereits einen weiteren Milram-Fahrer unter vertrag genommen hatte.

NSP fährt in der "dritten Liga" des Radsports, doch Manager Thomas Kohlhepp und Sportchef Lars Wackernagel wollen da nicht bleiben. "Auch wenn wir nichts übers Knie brechen werden, wir orientieren uns eindeutig nach oben", sagt Kohlhepp und macht das auch an den Fothens fest: "Neben dem zukunftsweisenden Fundament an Nachwuchsfahrern haben wir nun auch gestandene, namhafte Aktive im Team, die unseren Weg auf die nächste Stufe deutlich beschleunigen werden." Zu gönnen wäre es den nicht gerade vom Radsport-Glück verfolgten Vorstern allemal.

(NGZ)
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