Basketball Förster sagt mit Volldampf ade

Basketball · Nach fünf Jahren auf der Trainerbank des Basketball-Regionalligisten Elephants Grevenbroich macht der 47-Jährige Schluss. Heute Abend möchte er sich mit einem Heimsieg über Schalke 04 von den treuen Fans verabschieden.

 Heimo Förster in seinem Element: Wenn dem Trainer der Elephants etwas gegen den Strich ging, konnte er auch schon mal laut werden.

Heimo Förster in seinem Element: Wenn dem Trainer der Elephants etwas gegen den Strich ging, konnte er auch schon mal laut werden.

Am Montag stieg Heimo Förster noch mal aufs Rennrad. Für die rund 50 Kilometer von Leverkusen bis zur Sporthalle in Gustorf benötigt der Trainer der in der Basketball-Regionalliga spielenden NEW Energie Elephants zwei Stunden. "Ein ziemlich cooler Weg", findet der 47-Jährige, der heute Abend (19 Uhr) im Heimspiel gegen Schalke 04 zum letzten Mal auf der Bank der Grevenbroicher Korbjäger sitzt.

Die liebgewonnenen Touren zum Training mit seiner High-Tech-Machine müssen in Zukunft wohl ausfallen, bis zu seiner neuen Arbeitsstelle in Wulfen sind es nämlich gut 100 Kilometer. Zu weit für den Hobbyradler. "70 Kilometer – viel mehr geht nicht", gesteht er schmunzelnd. Darum ließ er sich in Grevenbroich nach den Übungsstunden auch von seinem Flügelspieler Andreas Fabian nach Hause chauffieren. Man muss es schließlich nicht gleich übertreiben. Heute Abend will er mit seiner Truppe aber noch mal Vollgas geben. "It's Payback Time!" kündigt er in bestem amerikanischen Slang an – nach der mehr als unglücklichen 83:84-Niederlage in Gelsenkirchen ist Wiedergutmachung angesagt.

Ein sauberer Abgang aus der Schlossstadt ist ihm wichtig. Das sei eine Sache des Respekts, sagt er. "Ich hatte hier fünf schöne Jahre. Wir sind sportlich zweimal aufgestiegen und haben mit einer rein deutschen Mannschaft für ein absolutes Novum in der Liga gesorgt." Im Gedächtnis bleiben ganz sicher auch ereignisreiche Abende in der Vereinsgaststätte "Jägerhof" in Orken. Gemeinsam mit den Klubchefs Dr. Friedrich W. Korsten, Hubert Fußangel und Ulrich Weinz wurde hier bei gegrillten Köstlichkeiten wie Pola-Pola und Pljeskavica so manches Problem quasi auf dem kleinen Dienstweg aus der Welt geschafft. "Die machen schon einen tollen Job", lobt Förster. Und das in einer durchaus gewöhnungsbedürftigen Atmosphäre. Der scheidende Trainer, stets ein Mann des offenen Wortes, kann bis heute nicht nachvollziehen, "dass es in Grevenbroich so viele Leute gibt, die mit unqualifizierten Äußerungen eine gute Sache kaputtreden".

Schnee von gestern. Natürlich werde er die Entwicklung der Elephants weiterverfolgen, verspricht der so impulsive Coach. Doch bereits ab morgen gilt seine ganze Aufmerksamkeit der neuen Aufgabe. Beim Zweitligisten BSV Wulfen (Pro B) wolle er einfach noch leistungsorientierter arbeiten und vielleicht sogar an seine Zeit als Bundesliga-Trainer bei den Bayer Giants Leverkusen (2002 bis 2005) anknüpfen. "Wenn sich daraus eine hauptamtliche Tätigkeit auf Bundesniveau ergibt, hätte ich nichts dagegen." Zum Einstand könnte er gewieftes Fachpersonal aus Grevenbroich mitbringen. Dass Wulfen starkes Interesse an Götz Twiehoff und Marvin Kruchen zeigt, ist in der Szene kein Geheimnis. "Ich bin ihr erster Ansprechpartner", bestätigt Förster, stellt jedoch klar. "Wir unterhalten uns erst nach der Saison, alles andere wäre schlechter Stil."

Noch ist er ein ganzer Elephant, und der richtet sich auf einen Abschied voller Wehmut ein. "Denn ich war ja sehr gerne da."

(NGZ)
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