Korschenbroich Förderpreis für talentierten Komponisten

Korschenbroich · Nils Rollersbroich hat gleich doppelt Grund zum Feiern: Für seine Komposition "Manhattan" wird der 18-Jährige heute mit einem Förderpreis des Landeswettbewerbs "Jugend komponiert" ausgezeichnet. Morgen steigt dann die Abifeier.

 Nils Rollersbroich beherrscht viele Instrumente – allen voran Klavier und Gitarre. Heute Abend geht es zur Preisverleihung des NRW-Landeswettbewerbs "Jugend komponiert" nach Köln.

Nils Rollersbroich beherrscht viele Instrumente – allen voran Klavier und Gitarre. Heute Abend geht es zur Preisverleihung des NRW-Landeswettbewerbs "Jugend komponiert" nach Köln.

Foto: Linda Hammer

Der Text bietet reichlich Interpretationsspielraum. Nils Rollersbroich sitzt da und überlegt einen Moment. "Wir haben in der Tat viele Metaphern verwendet", sagt er. "Manhattan" heißt das Musikstück, den Text zu seiner poppigen Komposition hat der 18-jährige Glehner zusammen mit Fabian Herriger geschrieben. "Er hat mich beim Übersetzen ins Englische unterstützt", erklärt Rollersbroich. Beschrieben wird das Irren eines Mannes durch das Großstadtlabyrinth, das Treiben durch die Häuserfluchten und das Menschengetümmel Manhattans. Für seine Komposition wird Nils Rollersbroich heute Abend in Köln mit einem Förderpreis beim NRW-Landeswettbewerb "Jugend komponiert" ausgezeichnet.

Dass es soweit gekommen ist, hat Nils Rollersbroich auch seiner Musiklehrerin Katharina Storck zu verdanken. Sie machte den talentierten Nachwuchsmusiker auf den Wettbewerb aufmerksam. Trotz Abi-Stress — Nils Rollersbroich hat gerade seinen Abschluss am Gymnasium Korschenbroich gemacht — entschloss sich der junge Komponist, teilzunehmen. Akribisch arbeitete er an der Partitur. "Sie hat wirklich viel Zeit in Anspruch genommen", sagt Rollersbroich. Alleine sie zu Papier zu bringen hat rund zehn Stunden gedauert. In zwei Schichten a fünf Stunden schrieb Nils Rollersbroich sie nieder. Bis auf die Hilfe bei der Übersetzung hat er das Stück ganz alleine entwickelt.

Herausgekommen ist eine durchaus poppige Komposition von 3:40 Minuten Länge. "Das Stück könnte durchaus auch im Radio laufen", meint Rollersbroich. Bei der Arbeit kam ihm zugute, dass er aus einer äußerst musikalischen Familie stammt. Vater Hans Rollersbroich ist Musiklehrer, das Talent hat er an seine Söhne weitergegeben. Denn nicht nur Nils Rollersbroich ist musikalisch, sondern auch sein Bruder Leon (19). Dass Nils Rollersbroich heute den Förderpreis einen "Jugend komponiert" erhält, macht daher auch seinen Vater stolz. Dabei stand am Anfang seiner musikalischen Erziehung für Nils Rollersbroich eine Enttäuschung. Eigentlich wollte er Schlagzeug lernen. "Aber mein Vater bestand darauf, dass ich mit Klavier beginne. Er sagte: ,Wenn du Klavierspielen kannst, dann kriegst du das mit dem Schlagzeug auch schnell hin'."

Trotzdem war Nils Rollersbroich zunächst enttäuscht. "Ich war damals ja gerade mal fünf Jahre alt", sagt er. Heute weiß er, dass sein Vater recht behielt. "Das Klavier ist in der Tat eine Art Rhythmusgeber. Das Schlagzeugspielen hatte ich später im Nu raus."

Beim Einspielen seines Stücks "Manhattan" wurde er von Freunden unterstützt. Auch am Schlagzeug. Diesen Part übernahm Henri Meinor. Ebenso dabei waren Laura Kaczmarek (Zweitstimme) und Oliver Neuper (Trompete). "Aufgenommen haben wir das Ganze bei mir zu Hause", sagt Rollersbroich.

Heute Abend geht es für den jungen Mann zur Preisverleihung nach Köln. Und morgen wird gleich weitergefeiert: Da steigt die Abifeier des Gymnasium Korschenbroich im Restaurant Purino (Schloss Rheydt). So talentiert er als Musiker auch ist: Beruflich wird er wohl andere Wege einschlagen. "Ich mache vermutlich was mit Naturwissenschaften."

(NGZ)
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