Korschenbroich Flugplatz-Gegner zuversichtlich

Korschenbroich · Korschenbroich Beim Airpeace-Vorsitzenden Martin Rothe und seinen Mitstreitern glühten am Wochenende die Telefondrähte. Der Grund: Am Wochenende machte das Gerücht die Runde, der geplante Ausbau der Start- und Landebahn des Mönchengladbacher Flughafens sei doch möglich - trotz Ablehnung durch den Regionalrat vor gut einem Jahr.

Korschenbroich Beim Airpeace-Vorsitzenden Martin Rothe und seinen Mitstreitern glühten am Wochenende die Telefondrähte. Der Grund: Am Wochenende machte das Gerücht die Runde, der geplante Ausbau der Start- und Landebahn des Mönchengladbacher Flughafens sei doch möglich - trotz Ablehnung durch den Regionalrat vor gut einem Jahr.

Die Stadt Düsseldorf will eine Neuauflage im Regionalrat durchsetzen, um die zum Ausbau notwendigen Änderungen im Gebietsentwicklungsplan doch noch zu erreichen. Miteigentümer Hochtief, Stadt und Konzern halten jeweils 50 Prozent, war dagegen - zu teuer, fand Hochtief. Nach monatelangem Hin-und-Her haben die beiden Eigentümer den Konflikt aber bei der Gesellschafterversammlung in der Vorwoche beigelegt.

In der Gerüchteküche brodelte es daraufhin gewaltig: Der Flughafen Mönchengladbach sei als Ausweichbahn eingestuft worden. Es folgten emotionale Turbolenzen: Jubel in Mönchengladbach, denn deren Oberbürgermeister Norbert Bude plädiert im Gegensatz zu Korschenbroichs Verwaltungschef Heinz Josef Dick für den Ausbau; "Weltuntergangsstimmung" bei Airpeace.

Die Protest-Maschinerie der neun zusammengeschlossenen Bürgerinitiativen mit über 2000 Mitgliedern lief bereits an. "Die Situation wäre beinahe eskaliert", erklärte der Kleinenbroicher Rothe auf Anfrage der NGZ. Er konnte seinen Mitstreitern aber Entwarnung geben.

Zwar hätten sich Hochtief und die Stadt Düsseldorf bei der Gesellschafterversammlung auf den Schlichterspruch des Henkel-Aufsichtsrates Albrecht Woeste geeinigt, heißt es in Rothes Stellungnahme, und damit für ihre Differenzen eine Lösung gefunden. Doch "danach ist kein Bedarf für den Ausbau des Verkehrslandeplatzes Mönchengladbach festgestellt worden", so der Airpeace-Vorsitzende weiter.

"Ich empfehle, das Genehmigungsverfahren durch eine Stellungnahme zu begleiten, um alle Optionen für den Verkehrslandeplatz Mönchengladbach offen zu halten und mit einer Investitionsentscheidung so lange zu warten, bis abzusehen ist, wie sich der Flugverkehr und die Nachfrage entwickeln", formulierte Woeste.

Da die Genehmigungsbehörde aber aus juristischen Gründen keinem Antrag auf Optionen stattgeben könne, sei das Planfeststellungsverfahren der Bezirksregierung inoffiziell beendet, meint Rothe. Bis die für ihn "erlösenden Unterlagen" kämen, die das Ende des Planfeststellungsverfahrens offiziell dokumentierten, könne noch ein halbes Jahr vergehen.

Demnach hat das Gerücht einen wahren Kern: Hochtief und Düsseldorf haben zwar einen Konsens gefunden, der laut Rothe aber keineswegs die Chancen auf einen Ausbau des Flughafens erhöhe. Zumal Woeste geraten habe, Mönchengladbach nicht als Ersatz für Düsseldorf zu betrachten. Der Ausbau des Düsseldorfer Flughafens habe immer Vorrang. Rothe: "Damit gibt es keinen neuen Grund, am Ausbau in Mönchengladbach festzuhalten."

(NGZ)
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