Lokalsport Fluch oder Segen?

Schon am Freitag wird es für die Kicker des TuS Grevenbroich ernst, zum Meisterschaftsauftakt kommt der kecke Aufsteiger SV Uedesheim ins Schloss-Stadion. Die NGZ prüfte den personell runderneuerten Landesligisten in der mit 5:0 gewonnenen Partie gegen den Bezirksligisten Holzheimer SG auf Herz und Nieren.

 Ein starkes Dutzend für den TuS Grevenbroich: (h.v.l.) Trainer Uwe Kühn, Co-Trainer Lulzim Iseni, Sinisa Spasovski, Tobias Willkomm, Markus Peters, Dimitri Wunder, Christoph Ley. (v.v.l.) Murat Aydin, Marius Schoenen, Erciment Akar, Andreas Pelmter, Save Spasovski.

Ein starkes Dutzend für den TuS Grevenbroich: (h.v.l.) Trainer Uwe Kühn, Co-Trainer Lulzim Iseni, Sinisa Spasovski, Tobias Willkomm, Markus Peters, Dimitri Wunder, Christoph Ley. (v.v.l.) Murat Aydin, Marius Schoenen, Erciment Akar, Andreas Pelmter, Save Spasovski.

Foto: Hans Jazyk

Abwehr Vor Stammkeeper Kevin Afari, der gegen Holzheim von seinem gewohnt zuverlässigen Kollegen Sebastian Wzdych vertreten wurde, vertraut der neue Coach Uwe Kühn (kam aus Dormagen) auf eine Viererkette. In der hinterließ Christoph Ley, der zwei Mal traf und einen Treffer vorbereitete, den stärksten Eindruck.

Der Neuzugang vom Verbandsligisten Germania Lich-Steinstraß sollte seinen Platz auf der rechten Außenbahn sicher haben. Übernimmt Lars Faßbender den defensiven Part, könnte sich der sehr schussstarke 26-Jährige sogar noch mehr in die Offensive einschalten. In der Zentrale ist Leitwolf Björn Line von de Berg unerwartet Konkurrenz erwachsen.

Routinier Sascha Bechtold hat eine starke Vorbereitung absolviert, an seine Seite beorderte Kühn überraschend den vielseitig einsetzbaren Sinisa Spasovski (kam vom 1. FC-Süd). Noch klappte die Abstimmung nicht optimal, vor allem bei Standards, doch Sorgen braucht sich der Coach hier keine zu machen. Auf der linken Seite bürgen der Ex-Zonser Markus Peters (VfB Homberg), der Pech mit seinen Flanken hatte, und Andreas Pelmter (Nettetal) für Qualität.

Mittelfeld Wenngleich der leichtfüßige Tobias Willkomm (1. FC-Süd) nach seiner Leistenverletzung noch nicht wieder bei hundert Prozent ist, setzt Kühn in der Regiezentrale auf den 27-Jährigen, machte ihn auf Anhieb zum Kapitän. Auf einen Platz in der Startelf hoffen kann auch Erciment "Eko" Akar, den der Trainer aus Dormagen mitgebracht hat.

Der 19-Jährige ist ein Rohdiamant und seinem Alter weit voraus. Gegen Holzheim hakte es mitunter noch im Spiel nach vorne, "aber wir sind auf einem guten Weg", ist Kühn überzeugt. Gut klappte gegen Holzheim das Wechselspiel zwischen Bechtold und Willkomm.

Um zwei weitere Posten im Mittelfeld bewirbt sich mit dem von Kühn sehr geschätzten Oliver Müller (ist allerdings erst vor zwei Wochen ins Training eingestiegen), Marius Schoenen (1. FC-Süd), Maurice Simmons (kann aber auch weiter hinten spielen), Dimitri Wunder (Jüchen/Garzweiler) und dem jungen Martin Hermel, dem Kühn große Fortschritte bescheinigt, ebenfalls erstklassiges Personal. Da hat der Coach, dem kurzfristig noch der nicht immer einfache Selami Kir (Vertrag aufgelöst) von der Fahne gegangen ist, die Qual der Wahl.

Sturm Selbiges gilt für die Abteilung Sturm und Drang. Da für Olaf Weber (zum VfR Neuss) mit Murat Aydin (VfB Speldorf) mehr als adäquater Ersatz beschafft wurde, balgen sich gleich vier Hochkaräter um zwei Plätze. Marcel Schauf, der nach seinem Ausflug in die Abwehr wieder in die Spitze zurückgekehrt ist, gilt als unermüdlicher Kämpfer, könnte damit sowohl neben Aydin als auch Michele Fasanelli oder Save Spasovski (1. FC-Süd) spielen.

Gegen Holzheim überraschte Aydin als Vorbereiter, eine Tugend, die der Oberliga-erprobte Supertorjäger in seinen Jahren im Trikot des TSV Bayer Dormagen hatte vermissen lassen. Fasanelli war nach seiner Einwechslung sichtlich bemüht, doch ist Kühn mit der körperlichen Fitness des ehemaligen U19-Nationalspielers noch unzufrieden. Der listige Spasovski hätte wahrscheinlich bei jedem anderen Landesligisten seinen Stammplatz sicher.

Fazit Mit diesem Kader muss der TuS zu den heißen Aufstiegskandidaten gezählt werden. Jede Position ist doppelt besetzt. Doch Vorsicht: Fast alle Akteure sehen sich unter den ersten Elf, das Wort Konkurrenzkampf ist ihnen fremd. Das birgt Konfliktpotenzial. Gelingt es Kühn jedoch, dieses in positive Energie umzusetzen, dürfte sich der Weg ins Schloss-Stadion für die Zuschauer in dieser Saison extrem lohnen.

(NGZ)
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