HTC Schwarz-Weiß Neuss gegen CHTC Krefeld Fischbach: "Wir dürfen keine Fehler machen"

Von Volker Koch

Von Volker Koch

Noch ohne Punkte, dafür aber mit zwei neuen Trikot-Sponsoren empfängt Hockey-Bundesligist HTC Schwarz-Weiß Neuss Samstag um 16 Uhr den Lokalrivalen Crefelder HTC zum zweiten Heimspiel der Feldsaison an der Jahnstraße. Wo es nach Möglichkeit anderthalb Stunden später den ersten Saisonsieg zu feiern geben soll. Wenn nicht, dann wird's verdammt eng für die Neusser im Kampf um den fünften Tabellenplatz und den damit verbundenen direkten Klassenerhalt in der Feldhockey-Bundesliga. NGZ-Foto: A. Woitschützke

"Eines von vielen Endspielen", mit dieser Aussage möchte HTC-Trainer Carsten Fischbach der Partie gegen den Lokalrivalen aus Krefeld noch keinen "finalen" Charakter beimessen. Doch auch der neue Mann auf der Bank weiß: "Aus den nächsten vier Spielen müssen zehn Punkte her." Das wären drei Siege und ein Unentschieden aus den Begegnungen mit Krefeld, RW Köln, dem Rheydter SV (alle zuhause) und in Harvestehude.

Angesichts dieser Konstellation Samstag nicht mit einem Sieg zu beginnen, würde das Unterfangen gewiss nicht einfacher machen. Fischbach weiß auch, wie's gehen soll: "Wir dürfen selbst keine Fehler machen", lautet die Forderung an seine Schützlinge. Denn die Krefelder sind nicht gerade die Mannschaft, die von sich aus ein Spiel bestimmt; meist warten die Akteure von Trainer Uli Köppen mit einer massiven Verteidigungsstrategie in der eigenen Hälfte darauf, dass der Gegner die Plastikkugel verliert - und sie diese dann zu Kontern nutzen können.

So kamen sie auch am vergangenen Wochenende, das ihnen ebenso wie Neuss einen Doppelspieltag in Hamburg bescherte, im Gegensatz zum HTC Schwarz-Weiß zu einem Zähler. Beim Club an der Alster, der tags darauf den HTC mit 4:2 (nach 0:1-Rückstand) bezwang, gab es erst sechs Minuten vor Schluss eine 1:2-Niederlage, nachdem Till Kriwet die Hamburger Führung nach sieben Minuten quasi im Gegenzug ausgeglichen hatte.

Beim UHC Hamburg, der am Vortag die Neusser nach 0:1 und 1:2-Rückstand noch 3:2 bezwungen hatte, schafften die Krefelder durch drei Tore von Nationalspieler Matthias Witthaus im Anschluss an kurze Ecken von Uli Bergmann, Matthias Mahn und Stefan Didyk drei Mal den Ausgleich und folgerichtig ein 3:3-Unentschieden. Was Trainer Köppen, dessen Team zum Auftakt den Rheydter SV mit n1:0 bezwungen hatte, zu dem Fazit brachte: "Wir haben bewiesen, dass wir auf jeden Fall in diese Liga gehören."

Dieser Ansicht ist auch Carsten Fischbach, was sein eigenes Team anbelangt: "Spielerisch haben wir gegen alle drei Gegner mitgehalten oder waren sogar besser - und das waren die stärksten Mannschaften der Gruppe. Jetzt kommen die nicht ganz so starken Teams, deshalb bin recht optimistisch." Getrübt wird sein Optimismus allerdings durch Blessuren von drei Leistungsträgern.

Am schwersten könnte die von Max Klink wiegen, der für seine starken Rückenbeschwerden bereits fünf Spritzen bekommen, aber immer noch nicht den (bei Hockeyspielern ohnehin relativen) aufrechten Gang eingeführt hat. Mark Brüse zog sich in Hamburg einen Trümmerbruch im Finger zu, wird aber heute wohl ebenso auflaufen wie Sebi Pelzer mit gebrochenem Zeh. Wer spielt bei den Schwarz-Weißen am heutigen Nachmittag, der soll sich siebzig Minuten lang an Fischbachs taktische Marschroute halten.

Und die lautet: "Konzentriert den Ball in den eigenen Reihen halten und versuchen, nicht zu viele Fehler zu machen." Wobei sich der Neusser Neu-Trainer angesichts des Aufeinanderprallens dieser beiden Systeme darüber im Klaren ist, "dass das ganz bestimmt kein schönes Hockeyspiel wird. Aber darauf kommt es jetzt auch nicht an." Wohl wahr, denn vom Lob für gute spielerische Leistungen haben sich die Neusser bislang nichts kaufen können in dieser Saison.

Allerdings haben sie dadurch zwei Neusser Unternehmen auf sich aufmerksam gemacht, deren Logos künftig die bislang blanke Trikotbrust zieren werden: Sportartikel-Hersteller Asics Deutschland GmbH und die RheinLand-Versicherung, die über den Sponsorenpool "Partner des Sports" den HTC Schwarz-Weiß ohnehin schon unterstützen, haben sich, so HTC-Sponsoringbeauftragter Wilhelm Fuchs, "kurzfristig entschlossen, uns als Trikotsponsor über diese Förderung hinaus zu helfen."

Auch für Stephan Busse gilt Samstag Nachmittag die taktische Marschroute von Trainer Carsten Fischbach: Den Ball möglichst lange in den eigenen Reihen halten und dabei so wenig Fehler wie möglich machen - so soll es gegen Lokalrivalen CHTC Krefeld im zweiten Heimspiel der Feldhockey-Bundesliga den ersten Saisonsieg geben.

(NGZ)
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