Korschenbroich Festkommers eröffnet Jubiläums-Fest

Korschenbroich · Großer Auflauf im Festzelt an der Bachstraße: Zum 125-jährigen Bestehen des Schützenvereins Glehn kamen gestern Abend rund 220 Ehrengäste zum Festkommers – darunter alle noch lebenden früheren Königs- und Ministerpaare der Glehner. Bürgermeister Heinz Josef Dick hielt die Festrede.

Korschenbroich: Festkommers eröffnet Jubiläums-Fest
Foto: Berns, Lothar

Feststimmung in Glehn: Mit einem großen Festkommers hat der Schützenverein Glehn, der sein 125-jähriges Bestehen feiert, gestern Abend sein Jubiläums-Fest eingeläutet. Unter den zahlreichen Ehrengästen waren alle noch lebenden Königs- und Ministerpaare seit 1949. Dies gilt für Margarethe Hecker, Königin des Jahres 1961, ebenso wie für Gerda Heinemanns und Käthe Lenders, die beiden Ministerinnen des Jahres 1958. Beim Stelldichein der Glehner "Royals" fehlten auch Kurt und Gerda Speck, das Königspaar von 1971, nicht. Bürgermeister Heinz Josef Dick, selbst aktiver Schütze in Glehn, hielt die Festrede.

Korschenbroich: Festkommers eröffnet Jubiläums-Fest
Foto: Berns, Lothar

Hubert Tokloth, Vizepräsident des Schützenvereins, hatte in seiner Begrüßung zuvor der verstorbenen Schützenfreunde gedacht – insbesondere des im Juni verstorbenen Präsidenten Udo Brockers. "Ich denke jeden Tag an ihn", sagte Tokloth. Damit ist er nicht allein: Manch einem Schützenbruder kullerten bei der Gedenkminute Tränen über die Wangen.

 Der Musikverein Holzheim spielte im vollen Festzelt auf. Magarethe Hecker, Schützenkönigin von 1961, war die älteste anwesende Königin (u.l.). Bürgermeister Heinz Josef Dick, seine Frau Gabriele, MdB Ansgar Heveling, Vize-Landrat Hans-Ulrich Klose und MdL Lutz Lienenkämper genossen den Abend – ebenso wie Hubert Tokloth, Vize-Präsident des Schützenvereins.

Der Musikverein Holzheim spielte im vollen Festzelt auf. Magarethe Hecker, Schützenkönigin von 1961, war die älteste anwesende Königin (u.l.). Bürgermeister Heinz Josef Dick, seine Frau Gabriele, MdB Ansgar Heveling, Vize-Landrat Hans-Ulrich Klose und MdL Lutz Lienenkämper genossen den Abend – ebenso wie Hubert Tokloth, Vize-Präsident des Schützenvereins.

Foto: LB

Heinz Josef Dick sprach in seiner Festrede vor allem über die Historie des Schützenbrauchtums in Glehn. Von germanischen Gelagen über kirchliche Bruderschaften des Mittelalters und die Bildung der Zünfte schlug Dick den Bogen ins Jahr 1887. Damals sei das Gütesiegel "Made in Germany" entstanden, mit Blick auf den in jenem Jahr gegründeten Schützenverein kreierte der Bürgermeister den Slogan "Made in Glehn" als gleichwertigen Qualitätsnachweis.

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Foto: Berns, Lothar

Für das Schützenfest im Ort war einst die St. Sebastianus-Bruderschaft zuständig, doch als ein damaliger König, seines Zeichens Landwirt, das Königsgeld der Bruderschaft lieber für Dünger als für Bier ausgab, kriselte es so gewaltig, dass 1886 das Schützenfest ausfiel und ab 1887 in Regie des neuen Schützenvereins gefeiert wurde.

Der Bürgermeister sparte in seiner Ansprache vor rund 220 geladenen Ehrengästen im Festzelt an der Bachstraße auch dunkle Zeiten nicht aus. "Die Nazifizierung und Militarisierung des Schützenwesens" machte auch vor Glehn nicht halt, wie Dick deutlich machte. Diese Zeit nicht zu verschweigen, ist ihm wichtig – und zu betonen, wie das Schützenwesen ein sichtbares Zeichen für Toleranz, Integration und ein friedliches Miteinander setzt. "Öffentlichen Demonstrationen von Intoleranz und Unmenschlichkeit setzen wir das Fest des Miteinanders, das niemanden ausschließt, entgegen. Unser Schützenverein ist eine Gemeinschaft, die sich für das Miteinander einsetzt und die Schwächere stützt", betonte der Bürgermeister.

Der Schützenverein Glehn blickt mit seinen 879 Mitgliedern, die in 79 Zügen marschieren, in eine gute Zukunft – und feiert mit dem Fest auch seine Geschichte.

(NGZ)
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