Fecht-EM in Tallinn Felice Herbon gelingt Husarenstück

Dormagen · Die Säbelfechterin des TSV Bayer Dormagen holt bei der EM in Tallinn im Teamwettbewerb gegen Rumänien einen 29:40-Rückstand auf. Deutschland am Ende Fünfter.

Starke EM: Felice Herbon belegt im Einzelwettbewerb als beste Deutsche Rang neun und führt die Mannschaft auf den fünften Platz.

Starke EM: Felice Herbon belegt im Einzelwettbewerb als beste Deutsche Rang neun und führt die Mannschaft auf den fünften Platz.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

In der Einzelkonkurrenz der Juniorinnen hatte es Felice Herbon (TSV Bayer Dormagen) bei den U20-Europameisterschaften in Tallinn immerhin bis ins Achtelfinale und schließlich auf Rang neun gebracht. Nicht ganz so gut lief es in Estland für ihre Vereinskollegen. Auf Platz 25 war Philipp Methner bester deutscher Säbelfechter.

Der mit vier Pool-Siegen in die Direktausscheidung gestartete 18-Jährige bezwang im 64er-Tableau David Frumgarzts (Israel) mit 15:9, scheiterte aber in der Runde der letzten 32 mit 12:15 am Spanier Yago Moran. Der ebenfalls am Höhenberg stationierte Max Müller (19) hatte im ersten K.o.-Gefecht keine Chance gegen den Ungarn Bertalan Toth (2:15) und belegte schließlich Rang 48. Lars Geiger (TSG Eislingen) wurde 47., Robert Piecha (OFC Bonn), der dem späteren Europameister Marco Mastrullo (Italien) mit 11:15 unterlag, 54.

Auch im Mannschaftswettbewerb war für die deutschen Fechterinnen schon vor der Medaillenrunde Schluss. Allerdings nach durchaus beherzten Auftritten. Zum Auftakt wussten sich die an fünf gesetzten DFB-Mädels mit 45:38 gegen Spanien (12) zu behaupten, lagen dabei nach klaren Siegen der Dormagenerinnen Felice Herbon (5:0 gegen Leire Bravo) und Marisa Kurzawa (5:1 gegen Fabiola Villegas) schnell mit 10:1 vorne. Nichts drin war dagegen im Viertelfinale gegen Italien. Die Nummer eins der Setzliste gewann deutlich mit 45:29. Dabei war das deutsche Team furios ins Gefecht gestartet: Felice Herbon schlug Michela Landi mit 5:1. Im Anschluss wiederholte indes die EM-Sechste Carlotta Fusetti gegen die Kadettin Marisa Kurzawa ihren Sieg vom Einzelturnier (15:8) und gewann mit 9:4, Manuela Spica (Achte im Einzelwettkampf) dominierte Tiziana Nitschmann (FC Würth Künzelsau) mit 5:0. Damit führten die Italienerinnen ihrerseits mit 15:9. Spätestens nach Spicas 5:2-Sieg im siebten Gefecht über Kurzawa zum 35:20 war die Chose gelaufen. Zwar rang Herbon im neunten Duell Fusetti noch ein 5:5-Unentschieden ab, die Niederlage vermochte sie damit aber nicht mehr zu verhindern.

Ohne Fehl und Tadel marschierten die Deutschen dann durch die Platzierungsrunde: Gegen Rumänien gelang Felice Herbon im letzten Kampf gegen Amalia Covaliu das Kunststück, einen 29:40-Rückstand aufzuholen. Sie triumphierte mit 16:4 (!) und brachte ihr Team mit dem 45:44-Erfolg doch noch ins Gefecht um Rang fünf gegen die Ukraine. Auch hier trumpfte die 18-Jährige groß auf, blieb gegen Sofia Holovkina (5:4), Olha Kivalo (6:0) sowie Oleksandra Bondar (5:3) ohne Niederlage und bescherte dem DFB damit einen 45:38-Sieg.

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