Fechten Fechterinnen misslingt der Start in Heim-EM

Dormagen · Für Anna Limbach und Léa Krüger ist bei den Europameisterschaften in Düsseldorf mit dem Säbel schon in der zweiten K.o.-Runde Schluss.

 Enttäuscht: Die Dormagenerin Anna Limbach (l.) gratuliert Anna Marton aus Ungarn zum Sieg in der Runde der letzten 32.

Enttäuscht: Die Dormagenerin Anna Limbach (l.) gratuliert Anna Marton aus Ungarn zum Sieg in der Runde der letzten 32.

Foto: Zaunbrecher

Das Fazit von Olaf Kawald, Fachbereichstrainer Säbel im Deutschen Fechter-Bund, nach dem ersten Tag der Europameisterschaften vor der Haustür in Düsseldorf fiel ebenso ernüchternd wie deutlich aus: „Ein Satz mit X, das war wohl nix.“ Die deutschen Säbeldamen reihten sich nahtlos ein in die schwarze Serie der deutschen Athleten: Anna Limbach belegte nur Rang 19, Léa Krüger (beide TSV Bayer Dormagen) folgte auf Platz 31. Die unter Bundestrainer Pierre Guichot ebenfalls am Höhenberg betreute Julika Funke (FC Wörth Künzelsau) überstand als 38. ebenso wie Ann-Sophie Kindler von der TSG Eislingen (45.)  ihr Auftaktgefecht der K.o.-Runde nicht.

 Dabei hatte sich das Turnier für Anna Limbach noch prächtig angelassen: Mit einer Bilanz von 5:1-Siegen  aus der Vorrunde gekommen, zog die 29-Jährige als Sechste der Setzliste mit einem Freilos gleich in die Runde der besten 32 ein. Dort allerdings traf sie auf die bärenstarke Anna Marton. Die Ungarin hält sich seit Jahren unter den Top 10 der Weltrangliste (aktuell Rang 7), war aber in Düsseldorf nach schwachen Auftritten in den Pool-Kämpfen nur als 27. der Setzliste in die Direktausscheidung gegangen. Dort warf sie zunächst Julika Funke mit 15:6 aus dem Wettbewerb. Das Duell mit Anna Limbach blieb bis zum Schluss eng. Zur Pause lag die Ungarin mit 8:6 vorne, auch beim 13:13 war für die ehemalige WM-Fünfte aus Dormagen noch alles möglich. Doch Marton setzte die beiden nächsten Treffer – und Anna Limbach war raus. „Als Sechste der Setzliste so früh auf so einen harten Brocken zu treffen, ist schon Pech“, sagte Kawald und haderte ein wenig mit dem EM-Modus. „Das ist das einzige Turnier, wo nicht nach der Weltrangliste gesetzt wird.“

Im Rahmen ihrer Möglichkeiten blieb dagegen Léa Krüger. Als  31. der Setzliste (3:3-Siege) bekam sie es im ersten K.o.-Gefecht mit der Polin Angelika Wator (34.) zu tun. Obwohl die 23-Jährige schnell mit 3:8 ins Hintertreffen geriet,  drehte sie den Kampf noch und gewann mit 15:14. „Das war gut“, befand Kawald. Dann jedoch kam es knüppeldick für die blonde Dormagenerin: In der Runde der besten 32 begegnete sie in Olga Kharlan der dreimaligen Weltmeisterin aus der Ukraine. Gegen die Nummer vier der Weltrangliste stand Léa Krüger erwartungsgemäß auf verlorenem Posten und unterlag mit 2:15. Kleiner Trost: Sowohl Kharlan, die sich schließlich gegen die Französin Manon Brunet auch den EM-Titel holte, als auch Marton (Bronze) wurden am Ende mit Edelmetall dekoriert. Kawald: „Das zeigt, wie hart ihr Lauf war.“

Weiter geht es für die Säbeldamen am Donnerstag mit dem Mannschaftswettbewerb. Dann soll es für Anna Limbach & Co. nach der Enttäuschung in der Einzelkonkurrenz auf jeden Fall bis ins Viertelfinale gehen. Die Hoffnungen der deutschen Fechter ruhen nun mehr denn je auf den Herren. Max Hartung und Benedikt Wagner gehen am Mittwoch allerdings angeschlagen auf die Planche. Eine Prognose wagt Kawald darum nicht. „Aber der Druck wächst.“

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