Fechten Fecht-WM: Sechs Dormagener kommen weiter

Dormagen · Erfolgreicher Auftakt der Fecht-Weltmeisterschaften im russischen Kasan für die Säbelfechter des TSV Bayer Dormagen.

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, haben gestern im russischen Kasan die Fecht-Weltmeisterschaften begonnen. Dabei hätte der TSV Bayer Dormagen durchaus Erfolgreiches zu vermelden gehabt, denn vier Säbelfechter und zwei -fechterinnen aus seinen Reihen erreichten die Direktausscheidung der besten 64 am Freitag, nur die Deutsche Meisterin Sibylle Klemm musste vorzeitig die Segel streichen.

Am einfachsten hatte es dabei Max Hartung: Aufgrund seiner Weltranglistenposition von der Vorrunde befreit, zog der Olympiasiebte von Moskau ohne ein einziges Gefecht in diese Runde ein. Hier trifft er übermorgen ab 14.40 Uhr Ortszeit (MESZ 12.40 Uhr) auf den Ukrainer Yevgenij Statsenko.

Am erfreulichsten aus Dormagener Sicht dürfte der souveräne Auftritt von Nicolas Limbach gewesen sein: Hatte der ehemalige Weltranglisten-Erste wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel noch auf einen Start bei den Europameisterschaften vor vier Wochen verzichtet, ließ er gestern alte Klasse aufblitzen: Sämtliche Gefechte im Vorrundenpool entschied der 29-Jährige souverän mit 5:1 oder 5:0 für sich. Am Freitag ab 14.25 Uhr wartet der Pole Jakub Ocinski auf den Olympiafünften von London.

Jeweils eine Niederlage hinnehmen mussten hingegen Benedikt Wagner und Matyas Szabo. Der Sohn des Säbel-Bundestrainers belegte trotz des 3:5 gegen den Weißrussen Alihsei Likhachewski Platz eins in seiner Vorrundengruppe und bekommt es nun mit dem starken US-Amerikaner Eli Dershwitz zu tun. Wagner wurde nach einem ebenfalls mit 3:5 gegen den Ukrainer Dmytro Pundik verlorenen Gefecht Zweiter seiner Vorrundengruppe und trifft am Freitag auf den Spanier Fernando Casares. Szabo ist der einzige aus dem Quartett, der sich gegen einen in der Setzliste vor ihm platzierten Konkurrenten behaupten muss.

Titelfavoriten mit dem Säbel sind der an Position eins gesetzte Koreaner Kim Yunghwan, Titelverteidiger und Vize-Europameister Veniamin Reshetnikov (Russland) und der an drei gesetzte Olympiasieger von London, der Ungar Aaron Szilagyi. Die Finalgefechte (Freitag ab 21.10 Uhr Ortszeit) werden ebenso wie die der Frauen (Freitag ab 20.45 Uhr) ab 20 Uhr in einer Aufzeichnung auf Eurosport übertragen.

Bei den Frauen führt der Weg zum Titel nur über die Ukrainerin Olga Kharlan und die US-Amerikanerin Mariel Zagunis. Die drei Dormagener Säbelfechterinnen überstanden die Vorrunde mehr oder weniger souverän. Die beste Vorstellung zeigte Stefanie Kubissa, die fünf von sechs Gefechten gewann und damit Platz zwei in ihrer Gruppe belegte. Am Freitag trifft die 29-Jährige ab 10.45 Uhr (Ortszeit) als Nummer 27 der Setzliste auf die an Position 38 gelistete Kanadierin Gabriella Page.

Wesentlich schwieriger dürfte die Aufgabe für Anna Limbach sein. Die 25-Jährige belegte im Pool mit drei Siegen und zwei Niederlagen Rang zwei, qualifizierte sich dann aber dank eines 15:8-Sieges über die Brasilianerin Marta Bacza als 57. für die Runde der besten 64. Hier bekommt sie es allerdings mit der an Position 13 gesetzten Italienerin Rosella Gregorio zu tun.

Sybille Klemm überstand die Vorrunde ebenfalls mit drei Siegen und zwei Niederlagen, traf als Gruppenvierte dann aber auf die starke Chinesin Xueqian Zhang. Nach einer 7:15-Niederlage ist der Einzelwettbewerb der WM für die 30-Jährige damit beendet. Die Titelkämpfe der Mannschaften stehen bei Männern und Frauen am Sonntag (Vorrunde) sowie am Montag auf dem Programm.

(NGZ)
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