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KSK: 15:6-Sieg über den TuS Jena Experten einig: "Der beste KSK aller Zeiten"

Von Volker Koch

Von Volker Koch

Der KSK Konkordia steuert weiter auf Play-off-Kurs: In einem hochklassigen Kampf, vielleicht dem besten überhaupt mit Neusser Beteiligung, bezwang der Ringer-Bundesligist vor 285 Zuschauern den TuS Jena deutlicher als erwartet mit 15:6 und schließt damit punktgleich zum Tabellendritten auf. Das Lob kam aus berufenem Munde: "Das war das beste, was ich in Neuss je an Ringen gesehen habe." Fand in Sevket Karapinar seinen Meister: Der Deutsche Juniorenmeister Florian Schwalbe war gegen den Neusser (hinten) chancenlos. NGZ-Foto: A. Woitschützke

Michael Faller, ehemaliger Zweitliga-Ringer des KSK Konkordia, mittlerweile einer der besten Kampfrichter des Deutschen Ringer-Bundes und von Hause aus unverdächtig, Dinge durch die Vereinsbrille zu sehen, gab sich am Samstagabend ungewohnt überschwänglich. Allerdings hatten die zwanzig Akteure, die sich zuvor mehr als zwei Stunden auf der Matte in der Stadionhalle getummelt hatten, ihm und den 285 Zuschauern dazu auch allen Grund geboten: Neun Kämpfe über die volle Distanz, einer gar in der Verlängerung, alle knapp und heiß umkämpft, alle auf hohem Niveau - so einen Abend hat es in der Vereinsgeschichte des KSK Konkordia wahrlich noch nicht gegeben.

Und das Schönste daran aus Neusser Sicht: Am Ende stand ein verdienter, mit 15:6 vielleicht ein wenig zu hoch ausgefallener Sieg der Hausherren über den TuS Jena, die damit punktgleich zum Tabellendritten aufschlossen und sich wirklich langsam Gedanken über die Play-off-Runde der besten Vier machen müssen. Gästetrainer Uwe Böhm ist jedenfalls überzeugt: "Neuss und wir werden die Plätze drei und vier unter sich ausmachen." In der Form von Samstagabend hat der KSK allemal das Zeug dazu.

Da rang jeder Neusser verbissen um jeden Mannschaftspunkt, und das gegen Gegner, die weiß Gott hochkarätig waren. Das "Überding" gelang dabei Walentin Birk in der Klasse bis 66 Kilogramm: Der Deutsche Vizemeister war nach vier Minuten gegen den DM-Vierten Andre Emich eigentlich schon "klinisch tot", rettete sich total ausgepumpt in die Verlängerung - und landete da nach 71 Sekunden die entscheidende Wertung zum 1:0-Sieg. "Da war mir klar, dass wir den Kampf nicht mehr verlieren würden", hatte ein erst am Morgen aus dem Teneriffa-Urlaub zurückgekehrter KSK-Präsident Hermann J. Kahlenberg flugs hochgerechnet.

Denn bis dahin war alles nach Plan verlaufen: Sergej Skripka (55 kg) bezwang den DM-Vierten Dominik Waag sogar höher als erwartet mit 8:2, Martin Moizek (120 kg) gab gegen den WM-Siebten Markus Hamann nur zweimal eine Einser-Wertung ab, Anestis Karakasis (60 kg) trotzte dem Deutschen Meister des Jahres 2000, Mario Koch, nur eine 2:4-Niederlage ab, und Jackson Vaillant Cantero (96 kg) wies den tschechischen Meister Jiri Matysek mit 4:0 in die Schranken.

Zu mehr reichte es beim Publikumsliebling trotz aller Bemühungen nicht, weil der ausgesprochen passive Matysek sieben Kilogramm mehr auf die Waage brachte als der Exil-Kubaner. Zu den Matchwinnern auf Neusser Seite zählte auch Erich Marjalke (84 kg FS) trotz Niederlage, denn er gab beim 0:4 gegen den Deutschen Vizemeister Daniel Strumpf nur zwei Mannschaftspunkte ab. Es sollten im ersten Kampf nach der Pause die letzten des Abends bleiben. Denn überraschend bezwang Sevket Karapinar (66 kg FS) Michael Schütz in einem verbissen geführten Duell mit 1:0 und Konstantinos Falias (84 kg GR) hatte den Deutschen Juniorenmeister Florian Schwalbe beim 4:0 am Rande einer Passivitätsniederlage.

Dass es dann Max Schwindt (74 kg GR) vorbehalten war, den Sieg unter Dach und Fach zu bringen, hätte sich kein Regisseur besser ausdenken können - zumal er gegen den griechischen Meister Kostas Arkoudeas, der zwei Jahre lang auch im KSK-Dress gerungen hatte, schon alle Register ziehen musste bis zum 5:0-Punktsieg. Der letzte Kampf, in dem Gotsja Papasjwili (74 kg FS) Sebastian Otto mit sehr viel Mühe und 2:1 bezwang, machte dann noch einmal deutlich, wo die Schwachpunkte auf Neusser Seite liegen.

Immerhin zeigte auch er Einsatz - und das erklärt die neue Neusser Stärke: In der vergangenen Saison hätte die gleiche Mannschaft einen solchen Kampf wie gegen Jena noch verloren.

(NGZ)
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