European Games Nils Schomber verpasst die Bronzemedaille

Rhein-Kreis · Ruderin Alexandra Höffgen und Turnerin Sarah Voss stehen am Samstag in den Finals. Für das Turnteam reichte es nur zu Rang zehn.

 Die European Games in Glasgow nehmen gerade Fahrt auf, da sind sie für das Trio aus dem Rhein-Kreis auch schon vorbei. Kunstturnerin Sarah Voss und Ruderin Alexandra Höffgen stehen heute im Finale, Nils Schomber kämpfte am gestrigen Freitagabend mit dem deutschen Bahnvierer um die Bronzemedaille.

Rudern

„Das Finale wird eng, da kommt es auf die Tagesform an,“ sagte Alexandra Höffgen nach Platz zwei im Vorlauf mit Blick auf das Finale am Samstagmittag um 11.45 Uhr Ortszeit (bei uns eine Stunde später) in einem Interview mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF). Der deutsche Frauenvierer ohne Steuermann, in dem außer der 24-Jährigen vom Neusser Ruderverein noch Sophie Oksche (Ingolstadt), Frauke Hacker (Rostock) und Ida Krause (Münster) sitzen, startet auf Bahn fünf. Gegner sind Großbritannien, Polen, Rumänien, Russland und die Niederlande. Das Quartett fuhr in den beiden Vorläufen die viertschnellste Zeit, belegte dabei in 6:51,52 Minuten Rang zwei hinter Rumänien (6:50,630). Im anderen Vorlauf waren Russland (6:46,300) und Polen (6:47,310) etwas schneller. Das galt auch für Großbritannien (6:46,430) und die Niederlande (6:47,680), die sich im Hoffnungslauf am Freitag für das Finale qualifizierten.

Doch Alexandra Höffgen ist optimistisch: „Wir wissen, an welchen Schrauben wir drehen müssen, um noch Luft nach oben zu haben.“ Im Vierer ohne fühlt sich die Maschinenbaustudentin mittlerweile wohl: „Der Vierer ohne ist ja jetzt auch olympisch geworden, deshalb ist das für uns eine Option. Im Achter sind wir noch nicht so weit, auch wenn das natürlich auf Dauer unser Ziel ist.“ Von der Premiere der European Games, bei denen sechs Sportarten im Großraum Glasgow ihre Europameister ermitteln, ist sie angetan: „Vor allem das mediale Interesse ist viel größer als sonst.“ Wohl wahr, schließlich hatte das ZDF sie bisher noch nie vor die Kamera gebeten.


Turnen

Den Traum vom Mannschaftsfinale mussten die deutschen Turnerinnen um die für das Turnzentrum DSHS Köln startende Dormagenerin Sarah Voss früh begraben. 150,897 Punkte bedeuteten Platz zehn. „Das ist sehr bitter, wir hatten einfach zu viele Fehler in unseren Übungen. Ich kann im Moment noch nicht sagen, woran es gelegen hat,“ zeigte sich Bundestrainerin Ulla Koch ebenso geknickt wie ratlos. Fehler unterliefen dabei auch Sarah Voss bei ihrer EM-Premiere: Am Balken musste die 18-Jährige ebenso wie Leah Grießer gleich drei Mal absteigen und kam nur auf 9,433 Punkte. Trost brachten die Einzelgeräte: Sarah Voss zog als Achte ins Sprungfinale ein, Kim Bui folgte als Vierte am Stufenbarren und Weltmeisterin Pauline Schäfer liegt am Schwebebalken auf Rang zwei. Voss zeigte dabei zwei sehr gute Sprünge und erhielt für ihren Yurchenko mit Doppelschraube und den Rondat mit halber Drehung insgesamt 13,799 Punkte. Die Finals werden am Samstag zwischen 13 und 16.15 Uhr (Ortszeit, bei uns eine Stunde später) geturnt.


Radsport

Nach Platz sechs in der Qualifikation am Donnerstagabend in 3:59,627 Minuten steigerte sich der deutsche Bahnvierer mit Theo Reinhardt, Leon Rohde, Domenic Weinstein und dem Neusser Nils Schomber am gestrigen zweiten Tag erheblich. Im Zwischenlauf fuhr das Quartett im Duell mit Belgien in 3:56,852 Minuten die insgesamt viertschnellste Zeit aller acht teams und qualifizierte sich damit für das „kleine Finale“ um Bronze. Schneller waren Italien (3:54,778) und die Schweiz (3:56,542), die damit in den Endlauf um Gold einzogen. Großbritannien fuhr in 3:56,007 Minuten zwar die zweitschnellste Zeit, musste sich damit aber in seinem Lauf den Italienern geschlagen geben, so dass es  für die Lokalmatadoren nur zum Duell mit Deutschland um Platz drei reichte.

 Stehen heute im Finale der Europameisterschaften: Sophie Oksche, Frauke Hacker, Ida Kruse und Alexandra Höffgen (v.l.) , die mit dem Vierer des Deutschen Ruderverbandes durchaus Medaillenchancen haben. Für den Bahnvierer des Bundes Deutscher Radfahrer mit dem Neusser Nils Schomber  (rechts) sind die European Games in Glasgow seit gestern schon beendet. Die aus Dormagen stammende Kunststurnerin Sarah Voss (unteres Bild, Mitte) zog als Achte ins heutige Sprungfinale ein, zusammen mit Emma Höfele, Leah Grießer,  Pauline Schäfer und Kim Bui (v.l.) belegte sie im Teamwettbewerb Rang zehn.

Stehen heute im Finale der Europameisterschaften: Sophie Oksche, Frauke Hacker, Ida Kruse und Alexandra Höffgen (v.l.) , die mit dem Vierer des Deutschen Ruderverbandes durchaus Medaillenchancen haben. Für den Bahnvierer des Bundes Deutscher Radfahrer mit dem Neusser Nils Schomber  (rechts) sind die European Games in Glasgow seit gestern schon beendet. Die aus Dormagen stammende Kunststurnerin Sarah Voss (unteres Bild, Mitte) zog als Achte ins heutige Sprungfinale ein, zusammen mit Emma Höfele, Leah Grießer,  Pauline Schäfer und Kim Bui (v.l.) belegte sie im Teamwettbewerb Rang zehn.

Foto: dpa/Ian Rutherford
 Sarah Voss (Mitte) mit deutschem EM-Team

Sarah Voss (Mitte) mit deutschem EM-Team

Foto: DTB

In dem die Briten, seit 2016 (wenn auch in anderer Formation) Inhaber des Weltrekordes, von Beginn an in Führung lagen. Am Ende holten sie sich in 3:57,463 Minuten die Bronzemedaille, während Leon Rohde, Domenic Weinstein, Theo Reinhardt und Nils Schomber nicht mehr an die Leistung vom gestrigen Nachmittag anknüpfen konnten und sich in 4:00,007 Minuten recht deutlich geschlagen geben mussten. Die Vorgabe von Bundestrainer Sven Meyer, sich einen Platz in den Finalläufen zu erkämpfen, hatte das Quartett damit aber erfüllt.

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