Es ist wie beim gesamten Korschenbroicher Citylauf: Aus bescheidenen Anfängen heraus hat sich ein echter Renner entwickelt. Was vor Jahren mit einer Handvoll Rennrennstuhlfahrer begann, gehört am Sonntag bei der 14. Auflage schon zu den Höhepunkten der achteinhalb stündigen Veranstaltung im Korschenbroicher Ortskern: das Rennen der Rollstuhlfahrer und Handbiker, das als zweiter Wettbewerb um 12.10 Uhr unter dem Namen "Sopur- und reha-team West-Challenge" auf dem Zeitplan steht. Zehn Kilometer sind zurückzulegen, entweder im per Schwungrad vorwärts getriebenen Rennrollstuhl oder mit dem mittels Handkurbel bewegten Handbike.

Mittlerweile sind die Handbiker nicht nur schneller, sondern auch in der Überzahl: Bislang haben zehn für den Citylauf gemeldet. Ihnen steht zurzeit nur ein Trio in Rennrollstühlen gegenüber, das es aber qualitativ in sich hat: Denn Ralph Brunner (Kaufbeuren) und Rober Figl (MTG Mannheim), die auch im vergangenen Jahr die ersten beiden Plätze belegten, sind beide mehrfache Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften und Paralympics. Der Dritte im Bunde, Wolfgang Ferchl, hat die weiteste Anreise: Er kommt aus Österreich. Qualitativ ähnlich hochkarätig besetzt ist das Rennen der Handbiker.

Vorjahressieger Harrie van Hout - der Niederländer fährt mittlerweile wie fast die gesamte Spitze für das Team Sopur - hat sich mittlerweile bis zur Nummer drei in Europa vorgearbeitet, und das im Wortsinne: "Er trainiert bis zu 300 Wochenkilometer", weiß Michael Kröner, Teamkoordinator beim Team Sopur, über den 47-Jährigen zu berichten. Lohn für solche Anstrengung: Beim ersten Lauf zum European Handbike Circuit (EHC) am Karsamstag in Rosenau belegte Harrie van Hout Platz zwei, nach 45 Kilometern nur um eine Sekunde geschlagen von seinem Landsmann Kees van Breukelen.

Das Schöne für die Zuschauer in Korschenbroich: Auch van Breukelen, der für das Double Performance Team fährt, hat für Sonntag seine Startzusage gegeben. Und da es mit Start auf der Mühlen- und Ziel auf der Hindenburgstraße nur über zehn Kilometer geht, ist Michael Kröner überzeugt: "Das wird ein ganz spannendes Rennen."

Wobei es nicht nur den niederländischen Zweikampf geben wird, denn neben Harrie van Hout schickt das Team Sopur mit Hartmud Goldapp, Friedhelm Müller und Markus Pilz, die beide auch schon in Korschenbroich gewannen, drei seiner weiteren Spitzenfahrer an den Start. Warum, das liegt für Kröner auf der Hand: "Weil es in Deutschland für uns nichts Vergleichbares gibt. Das ist von der Stimmung her fast wie bei den Paralympics." Er muss es wissen, kam er doch zur Pressekonferenz in Korschenbroich direkt aus Salt Lake City angereist. Für das Rollstuhl-Rennen, aber auch für alle anderen Wettbewerbe ist am Dienstag (9.) offizieller Meldeschluss. Meldungen telefonisch (02161/613125), per Fax (02161/613298) oder im Internet unter www.citylauf-korschenbroich.de.