Jüchen Es läuft auf eine Pfarrei hinaus

Jüchen · Jüchen/Garzweiler (S.M.) Am Freitag machte es das Bistum Aachen offiziell - Hildegard Rosen vom Pfarrgemeinderat der Gemeinde St.Pankratius hatte bereits am Vortag davon erfahren: Bis 2010 sollen die Katholiken aus Jüchen und Garzweiler nur noch eine einzige Pfarrei bilden.

 Bis 2010 sollen die Katholiken aus Jüchen und Garzweiler nur noch eine einzige Pfarrei bilden. Für Pfarrer Ulrich Clancett ist davon überzeugt, dass diese Fusion Sinn macht - „eine Liebesheirat ist das aber nicht“.

Bis 2010 sollen die Katholiken aus Jüchen und Garzweiler nur noch eine einzige Pfarrei bilden. Für Pfarrer Ulrich Clancett ist davon überzeugt, dass diese Fusion Sinn macht - „eine Liebesheirat ist das aber nicht“.

Foto: berns

Jüchen/Garzweiler (S.M.) Am Freitag machte es das Bistum Aachen offiziell - Hildegard Rosen vom Pfarrgemeinderat der Gemeinde St.Pankratius hatte bereits am Vortag davon erfahren: Bis 2010 sollen die Katholiken aus Jüchen und Garzweiler nur noch eine einzige Pfarrei bilden.

"Wir sind von dem Plan überrascht worden", kommentiert Hildegard Rosen die Nachricht aus Aachen. Begeistert wirkt sie nicht gerade: "Uns ist von Anfang an der Wind aus den Segeln genommen worden, indem gesagt wurde, der Bischof will das so.

Da kann man sich nicht wehren. Nun müssen wir versuchen, das Beste daraus zu machen."

Wie das genaue Prozedere aussieht, "wird sich in den Gesprächen herauskristallisieren", so Hildegard Rosen. Von der Entscheidung des Aachener Bischofs Heinrich Mussinghoff sind natürlich nicht allein Jüchen und Garzweiler betroffen: Aus den bislang 125 Pfarreien des Bistums sollen spätestens bis zum 1. Januar 2010 45 neue werden.

Erhalten bleiben wird dem Aachener Bischof zufolge jedoch die geplante Struktur von 72 Gemeinschaften der Gemeinden - in Jüchen hat dieser Verbund 2006 das bisherige Dekanat Hochneukirch abgelöst.

Vor einer endgültigen Entscheidung über die Gemeindefusion will Bischof Mussinghoff jedoch die bisherigen Pfarreien anhören, die bis zum 15. September Gelegenheit zu einer Stellungnahme haben. Das letzte Wort will Bischof Mussinghoff nach Anhörung des Diözesanpastoralrats und dem Votum des Priesterrats in dessen Sitzung am 15. Oktober treffen.

"Es läuft in diese Richtung", ist Pfarrer Ulrich Clancett überzeugt, für den die Gemeindefusion "logisch" ist und "Sinn macht". Obwohl allen Beteiligten klar sei, dass es dazu kommen werde, ist sich der Pfarrer von St. Jakobus gewiss: "Eine Liebesheirat ist das nicht", wobei natürlich nie auszuschließen ist, dass aus einer Vernunftehe später letztlich doch noch etwas mehr wird.

Zu lösen sein werden Clancett zufolge in den kommenden beiden Jahren noch "tausend Einzelfragen". Zu denen mit der größten Außenwirkung gehört natürlich die nach dem Namen der neuen Pfarrei, wobei die "Kräfteverhältnisse" der beiden bisherigen Gemeinden eindeutig sind: Die Pfarrei St. Jakobus zählt knapp 3400 Mitglieder, im Einzugsbereich von St. Pankratius leben 800 katholische Christen.

Auch wenn die von der Fusion betroffenen Pfarrgemeinden kirchenrechtlich keine eigenständigen Pfarreien mehr sein werden, können sie als christliche Gemeinden weiterbestehen bleiben, versichert ihnen Bischof Heinrich Mussinghoff.

"Nach der Vereinigung wird ja keiner sagen, die Kirche in Garzweiler muss abgerissen werden", betont der designierte Regionaldekan Ulrich Clancett. Selbstverständlich würden in Garzweiler weiterhin Gottesdienste gefeiert und auch andere Aspekte des bisherigen Gemeindelebens könnten erhalten bleiben.

So werde in Jüchen niemand auf die Idee kommen, die St. Sebastianus-Bruderschaft "einzugemeinden", die stets zu Garzweiler gehören werde, wenn auch nicht mehr zu einer dortigen Pfarrei.

Seit der Emeritierung von Michael Schmitz Ende 2007 hat die Gemeinde St. Pankratius keinen Pfarrer mehr. Der 87-jährige Geistliche wirkt weiter als Seelsorger in Garz-weiler, während für die Verwaltungsangelegenheiten der bisherige Regionaldekan Dr. Albert Damblon verantwortlich zeichnet.

(NGZ)
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