NGZ-Interview mit Thomas Rupprath "Es gibt keinen Grund zu wechseln"

Drei Deutsche Rekorde, drei Deutsche Meistertitel und zweimal die Olympia-Norm, das war die überragende Bilanz von Thomas Rupprath bei den Deutschen Schwimm-Meisterschaften in Berlin. Am Rande der Titelkämpfe fand der 23-jährige Neusser dennoch Zeit zu einem Gespräch mit NGZ-Mitarbeiter Harald Gehring.

NGZ: Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zu diesen Glanzleistungen. Hast Du damit im Vorfeld der Meisterschaften gerechnet?

Rupprath: Nein, ganz und gar nicht. Ich wollte zwar drei Titel und den Deutschen Rekord über 50 Meter Schmetterling, dass es aber insgesamt drei Rekorde geworden sind, hätte ich im Vorfeld nie geglaubt.

NGZ: Deine Zeiten konnten sich schon vor den Meisterschaften im internationalen Vergleich sehen lassen. Wie kommt es, dass Du Dich trotzdem so viel steigern konntest?

Rupprath: Da muss ich meinen Trainer loben. Das Zusammenspiel mit Henning funktioniert einfach perfekt. Er hat das fachliche Wissen und die Atmosphäre stimmt. Obwohl wir erst so kurz zusammenarbeiten, sind wir bereits ein eingespieltes Team.

NGZ: Also hat sich der Trainerwechsel schon jetzt ausgezahlt?

Rupprath: Ohne einen guten Coach erzielt man auch keine guten Leistungen. Das soll jetzt nicht heißen, dass mein früherer Trainer schlecht war. Ganz und gar nicht. Henning trainiert nur ein wenig anders. Er ist einfach noch genauer, und ich glaube, das macht sich bemerkbar.

NGZ: Jetzt hast Du die Qualifikation für Sydney geschafft, in der Weltjahresbestenliste stehst Du auch unter den ersten Acht. Was rechnest Du Dir für die Olympischen Spiele aus?

Rupprath: Das Finale zu erreichen wäre schon super. Vor 10.000 Zuschauern zu schwimmen, das ist mein Traum. So viele andere deutsche Schwimmer waren bei den letzten Spielen auch nicht im Finale. Was dann im Finale kommt, muss man abwarten. Da werden die Karten wieder neu gemischt. Meine Zeiten will ich wieder bestätigen und über 200 Meter Schmetterling den letzten Groß-Rekord holen.

NGZ: Zwischen den olympischen Spielen und einer DM liegen aber Welten. National schwimmst du allen davon, auf internationaler Ebene gibt es noch viele gleichwertige Gegner. Ein Problem für Dich?

Rupprath: Nein, ich schwimme immer mein Rennen und dazu brauche ich eigentlich keine Gegner, wie man auch hier gesehen hat. Klar ist es was anderes, in einem Rennen mitzuschwimmen als ganz allein vorneweg. Es ist für mich aber kein Problem.

NGZ: Als nächstes stehen aber noch die Europarneisterschaften in Helsinki auf dem Programm. Bist Du dabei oder nicht?

Rupprath: Nur über 50 und 100 Meter Schmetterling und in der Lagenstaffel. Ich will nicht zehn Tage aus dem Training heraus. Für drei Tage würde ich aber nach Helsinki fliegen.

NGZ: Mal etwas ganz anderes: Wieder einmal gibt es neue Gerüchte über Dich. Von einem Wechsel nach Wuppertal im Anschluss an die Olympischen Spiele ist die Rede. Ist da was dran?

Rupprath: Das sind Gerüchte, von denen ich nichts weiß. So wie es derzeit läuft ist es doch optimal für mich. Die sportlichen Leistungen stimmen, ich habe die RheinLand-Versicherung, meine Familie und Freundin in Neuss und den Neusser Schwimmverein, der mich schon so lange unterstützt hat. Es gibt also keinen Grund zu wechseln.

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