Neu-Spenrath: Haftbefehl gegen 38-Jährigen erlassen Erschütterung nach den Schüssen

Neu-Spenrath: Haftbefehl gegen 38-Jährigen erlassen · Von Carsten Sommerfeld Viele Bewohner von Neu-Spenrath sind erschüttert nach den Ereignissen vom Dienstag Abend an der Baumstraße. Mit mehreren Schüssen soll ein Mann seine Ehefrau schwer verletzt haben. Ärzte bezeichneten inzwischen den Zustand des Opfers als stabil. Am Mittwoch Nachmittag wurde Haftbefehl gegen den tatverdächtigen 38-Jährigen erlassen. Ein Motiv nannte die Polizei aber noch nicht.

Von Carsten Sommerfeld Viele Bewohner von Neu-Spenrath sind erschüttert nach den Ereignissen vom Dienstag Abend an der Baumstraße. Mit mehreren Schüssen soll ein Mann seine Ehefrau schwer verletzt haben. Ärzte bezeichneten inzwischen den Zustand des Opfers als stabil. Am Mittwoch Nachmittag wurde Haftbefehl gegen den tatverdächtigen 38-Jährigen erlassen. Ein Motiv nannte die Polizei aber noch nicht.

Neu-Spenrath am Mittwoch: Handwerker arbeiten auf den vielen Baustellen, der umgesiedelte kleine Ort liegt friedlich in der März-Sonne. Doch der Schein trügt - am Dienstag Abend ereignete sich nach den bisherigen Ermittlungen der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach in einem der neuen Einfamilienhäuser ein Ehedrama mit schrecklichem blutigen Ende.

Nur noch das rot-weiße Absperrband der Polizei am Haus, vor dem Baumaterial liegt, und ein gefülltes Glas Wasser auf der Fensterbank erinnern an den stundenlangen Einsatz der Polizeikräfte am Tatort. Was ereignete sich in dem Bungalow an der Baumstraße? Am Mittwoch machte die Polizei zum Motiv keine Angaben, die Vernehmung des Tatverdächtigen lief noch.

Unter Alkoholeinfluss

Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln wegen versuchten Totschlags. Nach den bisherigen Ermittlungen gehen sie davon aus, dass es im Laufe des Tages zu Streitigkeiten zwischen dem 38-jährigen Toni S. und seiner 33-jährigen Frau gekommen war. Laut Polizeisprecher Hans-Willi Arnold soll der Mann mit einer Pistole mehrere Male auf seine Frau geschossen haben. Dann soll er vor das Haus gegangen sein und einem Verwandten von der Tat erzählt haben.

Daraufhin erschien, so die Ermittlungen weiter, auch das schwer verletzte Opfer blutüberströmt vor dem Haus, brach dort zusammen. Laut Polizei hatte die Frau Verletzungen im Bauch und im Gesicht. Anwohner hatten die Polizei vom Familienstreit alarmiert, die Einsatzkräfte fanden die Frau vor dem Haus. Nach erster ärztlicher Versorgung brachte der Rettungsdienst die Schwerverletzte ins Krankenhaus. Dort musste sie noch in der Nacht operiert werden. Am Mittwoch wurde ihre Zustand als stabil bezeichnet.

Schusswaffen gefunden

Der Mann wurde festgenommen. Er stand derart unter Alkoholeinfluss, dass die Vernehmung erst für am Mittwoch Nachmittag anberaumt werden konnte. Auf der Polizeiwache wurde ihm eine Blutprobe abgenommen. Die Polizei durchsuchte das Haus, stellte mehrere Schusswaffen sicher. Der Mann war Sportschütze und legal im Besitz der Waffen. "Die Schüsse habe ich nicht gehört. Ich war in der Küche und hatte das Radio an", schildert Ingrid Könzgen, die schräg gegenüber dem Tatort wohnt.

Durch die Blaulichter - "der Rettungswagen stand vor dem Haus, ein Polizeiwagen nach dem anderen erschien " - wurde sie auf das Geschehen aufmerksam. "Ich wartete auf meine Tochter. Zunächst kam sie wegen der vielen Fahrzeuge auf der Straße nicht durch. Bis kurz vor 22 Uhr war die Polizei im Haus", so Ingrid Könzgen. In Handschellen sei der Mann abgeführt worden, berichtet sie. Zwar habe sie keinen Kontakt zu dem Ehepaar, doch sie habe "den Mann in Alt-Otzenrath aufwachsen sehen. Wir stehen hier alle noch unter Schock."

Auch Käthe und Hermann Clahsen haben zwei Häuser vom Tatort entfernt die Schüsse nicht bemerkt. "Wir waren im Wohnzimmer, als unsere Enkelin kam und sagte , Ihr sitzt vor dem Fernseher und draußen ist die Polizei'." Noch gegen 19 Uhr sei sie im Garten gewesen. Nach ihren Angaben war der Bruder des Opfers, die Frau soll aus Pesch stammen, an dem Tag mit Bauarbeiten nahe dem Haus beschäftigt gewesen.

"Doch dann hörte ich nichts mehr von den Arbeiten und dachte noch, die hören heute aber früh auf", erinnert sich Käthe Clahsen. Auch sie und ihr Mann kennen flüchtig den 38-jährigen Ehemann aus Alt-Otzenrath. "Ich bin doch erschüttert", so Käthe Clahsen. "Sonst hört man von solchen Ereignissen und denkt, das ist ja weit weg. Und dann passiert so etwas nebenan."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort