Leichtathletik Tanja Spill ist bei EM in München dabei

Dormagen · Nach einer emotionalen Achterbahnfahrt im bisherigen Saisonverlauf gibt es für die Athletin vom TSV Bayer Dormagen nun doch noch ein Happy End. Sie erhielt eine Nominierung für die Heim-Europameisterschaften.

 Tanja Spill startet bei der EM in München.

Tanja Spill startet bei der EM in München.

Foto: Fusswinkel

Dass die Freiluftsaison für die Dormagener 800-Meter-Spezialistin Tanja Spill noch ein Happy End nehmen würde, danach sah es lange Zeit nicht aus. Doch nach deutlichen Leistungssteigerungen in den vergangenen Wochen hat sich das Blatt nun endgültig gewendet. In der am Freitag veröffentlichten Nominierungsliste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) befindet sich die Athletin des TSV Bayer Dormagen unter den insgesamt 112 Aktiven, die Deutschland bei den Europameisterschaften vom 15. bis 21. Juni in München vertreten werden.

Die 26-Jährige war mit dem Ziel in die Saison gestartet, sich im Idealfall für die WM in den USA und die Heim-EM in der bayerischen Landeshauptstadt zu qualifizieren. Doch dann kam sie über viele Wochen überhaupt nicht Form, konnte ihre im Training gezeigten Leistungen nicht in entsprechende Zeiten umsetzen. Es bestand der Verdacht, dass das Pfeiffersche Drüsenfieber, das sie schon zum vorzeitigen Abbruch der Hallensaison gezwungen hatte, der Grund dafür war. Tiefpunkt war Ende Juni die Deutsche Meisterschaft, wo Spill abgeschlagen als Letzte nach 2:10,14 Minuten ins Ziel kam. Als die Hoffnung auf einen WM-Start dahin war, nahm Spill einige Veränderungen vor. „Unter anderem haben wir mehr Entspannungsphasen eingebaut. Sie stand zu sehr unter Strom“, meint ihr Trainer Willi Jungbluth. Ihre Leistungssteigerung im Juli gipfelte beim Abendsportfest in Pfungstadt in der Saisonbestzeit von 2:01,98 Minuten. Das war zwar nicht die geforderte EM-Norm von 2:00,40 Minuten, dennoch reichte es zur EM-Qualifikation über ein internationales Ranking. „Die vergangenen Monate waren eine unglaubliche Achterbahnfahrt. Zwischenzeitlich war ich am tiefsten Punkt der Verzweiflung und wusste nicht mehr, was ich tun sollte“, sagt Spill. „Aber wer mich kennt, weiß, dass Aufgeben auch dieses Mal keine Option war. Und jetzt weiß ich, wofür es gut war: Ich kann zum zweiten Mal das Nationaltrikot bei den Europameisterschaften tragen.“ Das erste Mal war das Anfang 2021 bei der Hallen-EM in Polen der Fall gewesen.

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