Lokalsport Elephants sind Spitze

Grevenbroich · Der Tabellenführer der Basketball-Regionalliga West feiert gegen den Aufsteiger BG Kamp-Lintfort den vierten Sieg im vierten Saisonspiel.

 In der zweiten Etage: Der Grevenbroicher Farid Sadek lässt sich auf dem Weg zum Korb auch nicht von Gideon Schwich aufhalten.

In der zweiten Etage: Der Grevenbroicher Farid Sadek lässt sich auf dem Weg zum Korb auch nicht von Gideon Schwich aufhalten.

Foto: Georg Salzburg

Sicher, die Basketballer der NEW' Elephants profitieren im Moment auch ein bisschen von einem für sie günstigen Spielplan, der ihnen zu Saisonbeginn Duelle mit den Topteams der Regionalliga West erspart. Doch die mit dem lockeren 93:57-Erfolg (Halbzeit 46:25) über den Neuling BG Kamp-Lintfort auf vier Siege in Folge ausgebaute Serie steht erstmal - und verdient Respekt.

Mit 8:0-Punkten ist Grevenbroich unter dem seit 2012 in der Schlossstadt tätigen Trainer Hartmut Oehmen noch nie in eine Saison gestartet. Auch den ohne Profis angetretenen Gästen vom westlichsten Rand des Ruhrgebiets fehlte es schlichtweg an Qualität, um den Primus ernstlich in Not zu bringen. Von Beginn an lagen die Elephants, die mit Farid Sadek und Gerrell Martin im Rückraum, Marko Boksic und Malcolm Delpeche auf dem Flügeln sowie Center Lennard Jördell im Post ins Match gingen, vorne. Bereits im ersten Viertel sorgte Boksic, der freilich immer noch mitten in einer ausgewachsenen Schusskrise steckt (nur sechs Punkte, 1/6 Würfe aus dem Feld insgesamt, 0/4 Dreier), mit zwei Treffern von der Freiwurflinie für den ersten zweistelligen Vorsprung (23:12/8.). Kurz darauf eröffnete Marcus Delpeche mit einem spektakulären Dunk die Elephants-Show. Er spricht für die intakte Moral des noch sieglosen Schlusslichts, dass sich die Partie trotzdem nicht schon früh zu einem für die Zuschauer nur mäßig unterhaltsamen "Blowout" entwickelte. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte, in der Martin mit ausgezeichneten Quoten (7/9 Würfe insgesamt, 3/4 Dreier) 18 Punkte erzielte, setzten sich die Gastgeber deutlicher ab. Von jenseits der Drei-Punkte-Linie brachte Martin den Spitzenreiter erstmals mit 20 Punkten nach vorne (43:23/18.). Dass seine Jungs zur Halbzeitpause 21 Zähler zwischen sich und den hoffnungslos unterlegenen Kontrahenten gelegt hatten, kommentierte Oehmen schmunzelnd: "Ich hatte zur Halbzeit 20 Punkte Differenz vorausgesagt ..." Die Partie war damit entschieden - und eröffnete den Grevenbroichern damit die Chance, auch ihrer zweiten Garde Spielpraxis zu geben. Am Ende kamen bis auf Alexander Knopf (7:10 Minuten) alle Akteure auf Einsatzzeiten von mehr als zehn Minuten - und abgesehen von Gerrell Martin, der in etwas mehr als 32 Minuten mit traumhaften Wurfquoten (75 Prozent aus dem Feld; 77,8 Prozent Dreier) 32 Punkte markierte, spielte kein Elefant länger als 24 Minuten. Malcolm Delpeche benötigte gar nur 22:41 Minuten, um 22 Punkte aufzulegen. Dazu sorgte er ebenso wie sein Zwillings-Bruder und Martin mit wuchtigen Dunks für gute Stimmung.

Weil den Gästen, für die der 2,06 Meter große Lennart Boner (16) und Distanzschütze Paul Krüger (11) am besten trafen, nun zusehends die Puste ausging, zogen die Elephants in den Abschnitten drei und vier über 50:25 (22.) und 65:34 (27.) auf 91:49 (37.) davon. Gerade deshalb sah sich Oehmen in seiner Mahnung bestätigt, in dieser Liga keinen Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. "Wenn du sie lässt, kann dich auch eine Mannschaft wie Kamp-Lintfort in Probleme bringen. Die haben schon ein paar Jungs dabei, die Basketball spielen können. Ich bin mir absolut sicher, dass die, vor allem in heimischer Halle, noch Spiele gewinnen werden." Die konzentriert agierenden Elephants waren für den Neuling indes mindestens eine Nummer zu groß.

(NGZ)
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