Basketball Elephants sind schnell und athletisch

Grevenbroich · Der Basketball-Regionalligist startet am Samstag in Salzkotten in die Saison. Köln und Schalke marschieren vorneweg.

 Die neuen Elephants: (v.l.) Marko Boksic, Bastian Becker, Jo Lange, Simon Bennett, Tim Pierce, Nick Larsen, Dainius Zvinklys, Farid Sadek, Tommy Warnecke, Martin Esters, Marvin Kruchen.

Die neuen Elephants: (v.l.) Marko Boksic, Bastian Becker, Jo Lange, Simon Bennett, Tim Pierce, Nick Larsen, Dainius Zvinklys, Farid Sadek, Tommy Warnecke, Martin Esters, Marvin Kruchen.

Foto: GV

Für die knapp 180 Kilometer von Grevenbroich bis ins ostwestfälische Salzkotten, wo die Regionalliga-Basketballer der NEW' Elephants am Samstag (19.30 Uhr) in der Hederauenhalle ihr erstes Saisonspiel zu bestreiten haben, benötigt ein Reisebus ungefähr zwei Stunden. Die weitestes Auswärtsfahrt der Schlossstädter in dieser Spielzeit. Im Vorfeld der Begegnung denkt der in der dritten Saison als Trainer und Manager an der Erft tätige Hartmut Oehmen allerdings in ganz anderen Dimensionen.

Das Bemühen um die Freigabebescheinigung für seinen zum zweiten mal unter Vertrag genommenen US-Profi Tim Pierce führte den Krefelder in den vergangenen Tagen per Telefon und E-Mail über Kolumbien und Kasachstan bis nach Saudi-Arabien. "Nach ungefähr 300 Telefongesprächen haben wir gemeinsamen mit dem Deutschen Basketball-Bund herausgefunden, dass aufgrund eines fehlerhaften Codes bei der FIBA nun der saudische Verband für ihn zuständig ist." Noch ist die Freigabe nicht da, doch Oehmen geht fest davon aus, dass es damit bis Samstag klappt. "Ich habe schon knappere Sachen geschafft", beruhigt er schmunzelnd.

Läuft Pierce in Salzkotten auf, sorgt der Rückkehrer gemeinsam mit den seit dem 1. September bei den Elephants in Lohn und Brot stehenden Teamkollegen Marko Boksic, Dainius Zvinklys und Tommy Warnecke dafür, dass die Mannschaft auf den Flügelpositionen nicht nur Gardemaß aufweist (alle Neuen sind größer als zwei Meter), sondern auch schnell auf den Beinen ist. Nimmt der Trainer noch die Spielmacher Nick Larsen (kam aus Rhöndorf) und Farid Sadek hinzu, kommt er zu dem Schluss, "dass wir insgesamt deutlich athletischer und deutlich schneller geworden sind".

Den Aufstieg aber werden in dieser Saison wohl trotzdem die RheinStars Köln (der Neuling will auf dem schnellsten Weg in die Bundesliga) und Schalke 04 (mit dem Ex-Grevenbroicher Raphael Wilder auf der Trainerbank) unter sich ausmachen. "Deren Etat übersteigt unseren um mehr als das Doppelte", sagt Oehmen - und ordnet seine Elephants darum in eine Kategorie mit Münster und Hagen ein: "Diese Teams sehe auf den Plätzen drei bis fünf. Was nicht heißt, dass sie Schalke und Köln an einem guten Tag nicht kräftig ärgern können." Gerne verweist er in diesem Zusammenhang auf die beiden gewonnenen Pokal-Endspiele gegen die RheinStars: "So lange denen keiner ein Bein stellt, sind wir die einzigen, die die geschlagen haben." Allerdings schätzt er die Liga, die in der SG ErftBaskets Euskirchen und dem TV Ibbenbüren durch zwei weitere Neulinge bereichert wird, deutlich ausgeglichener ein als im Vorjahr. "Da fällt keiner voll ab."

Teil der nicht ganz optimalen Vorbereitung war am Sonntag die Partie der ersten Runde im WBV-Pokal beim Bezirksligisten FSV Geilenkirchen. Dass der ohne Larsen, Sadek und Pierce angetretene Titelverteidiger beim ganz lockeren 133:43-Erfolg (Halbzeit 65:32) trotz totaler Überlegenheit - 31:11 nach zehn Minuten - in der zweiten Hälfte in der Verteidigung sogar noch eine Schüppe draufzulegen vermochte, imponierte dem Coach: "Zu so was musst du gerade in so einem Spiel bereit sein. Das musst du wollen."

Gut möglich, dass sich in Marko Boksic, im Pokalmatch mit 39 Punkten Topscorer der Elephants, sogar schon ein neuer Publikumsliebling herauskristallisiert hat. Der erst 21 Jahre alte Bosnier sehe zwar aus wie "Schwiegermamas Liebling, wie ein Mädchenschwarm aus einer Boyband, sei aber gut ausgebildet und halte richtig dagegen", so Oehmen.

(NGZ)
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