Lokalsport Elephants setzen eine Duftmarke

Grevenbroich · Basketballer aus Grevenbroich schlagen Pokalgegner TV Ibbenbüren mit 99:75.

 Immer am Mann: Ibbenbürens Lars Westphal (l.) klebt am Grevenbroicher Bastian Becker.

Immer am Mann: Ibbenbürens Lars Westphal (l.) klebt am Grevenbroicher Bastian Becker.

Foto: Thomas Meyer-Boudnik

Da kommt was auf die Elephants zu. Sicher, den ersten Schlagabtausch mit dem TV Ibbenbüren gewannen die Regionalliga-Basketballer aus Grevenbroich am Samstag vor heimischem Publikum am Ende sogar noch deutlich mit 99:75 (Halbzeit 48:41), doch schon diese für den Meisterschaftsbetrieb relativ bedeutungslose Begegnung zeigte, wie das in den Endspielen um den WBV-Pokal am 13. und 20. März zur Sache gehen wird.

Die im Grunde genommen nur aus den fünf Importspielern Gene Hagner (17 Punkte, 5/9 Dreier in Grevenbroich), Bobby Naubert (16 Punkte, 5/11 Würfe aus dem Feld), Jasper Chiwuzie (13 Punkte), Devin Grimes (10) und Maikel Post (4) bestehende Truppe aus dem Tecklenburger Land ist nämlich so ganz und gar nicht auf Sympathiewerte aus. "Die sind sehr igelig", sagt Elephants-Trainer und Manager Hartmut Oehmen vorsichtig. Er mag solche Spieler eigentlich, erinnern sie ihn doch an seine aktive Zeit auf dem Basketballcourt. Doch denkt er an die bevorstehenden Duelle im Teutoburger Wald und eine Woche später am Torfstecherweg in Gustorf, steht für ihn fest: "Da brauchst du sehr gute Schiedsrichter." Steffi Ackermann und besonders Michael Burkard, die am Samstag ein (zu) braves Gespann formierten, dürften für diese hitzigen Partien vor jeweils gut 1000 Zuschauern sicher nicht die richtige Wahl sein.

Am Samstag ging das gut, weil für beide Teams in der Liga nichts mehr auf dem Spiel stand. Und darum änderte Oehmen seine Startaufstellung, begann zum ersten Mal mit Lennard Jördell und Nico Zimmermann am Zonenrand, Dainius Zvinklys und Terrence Williams auf den Flügelpositionen und Farid Sadek im Aufbau. Die Variante "groß" funktionierte, dominierten die Elephants doch die Bretter eindeutig (49:27 Rebounds). Trotzdem blieben die fies zu spielenden Gäste lange dran. Das lag vor allem am ultraschnellen und treffsicheren US-Boy Bobby Naubert, der jede Schläfrigkeit in der Defensive umgehend bestrafte, und dem feingliedrigen Deutsch-Amerikaner Gene Hagner, der aus der Distanz hochprozentig zu treffen wusste.

Auch als Williams die Hausherren zum Start des dritten Viertels per Dreier erstmals mit zehn Punkten in Führung schoss (51:41/22.), schien der "tvi" nur mäßig beeindruckt. Allmählich zu bröckeln begann der Widerstand von Naubert & Co. erst im Schlussviertel. Während Ibbenbürens Coach Timo Völkerink nun damit begann, seine strapazierten "Imports" zur Schonung auf die Bank zu beordern - beim 72:85 vor einer Woche gegen Schalke 04 hatten Naubert (38:48 Minuten), Hagner (33:52), Post (33:01) und Chiwuzie (32:46) fast ständig auf dem Feld gestanden, in Grevenbroich kam kein "tvi"-Akteur auf mehr als eine halbe Stunde -, trafen die viel tiefer besetzten Elephants nach Herzenslust. Die letzten zehn Minuten gewannen die Schlossstädter, bei den in Zvinklys (20), Williams (14 Punkte/13 Rebounds), Boksic, Sadek (beide 13), Zimmermann und Jördell (beide 11) gleich sechs Spieler zweistellig punkteten mit 32:16. Mit drei Dreiern in Folge zum 99:73 sorgte der magenkranke Co-Trainer Simon Bennett, den Oehmen förmlich zu seinem "Glück" gezwungen hatte, für ein furioses und stimmungsvolles Finale.

(NGZ)
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