Basketball Elephants am Limit

Grevenbroich · Bis zum 83:79 über Wulfen – dem dritten Sieg in Folge – hat der Basketball-Regionalligist härtesten Widerstand zu überwinden.

 Ein hartes Stück Arbeit: Ryon Howard musste sich mit den Elephants beim Heimsieg gegen den BSV Wulfen und Bryant Allen, Sadiq Ajagbe sowie Alexander Winck (v.l.) mächtig strecken.

Ein hartes Stück Arbeit: Ryon Howard musste sich mit den Elephants beim Heimsieg gegen den BSV Wulfen und Bryant Allen, Sadiq Ajagbe sowie Alexander Winck (v.l.) mächtig strecken.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Nur wer solche Spiele gewinnt, wird am Ende seine Saisonziele erreichen. „Oh, that was ugly!“ stellte Jason Price nach dem 83:79-Erfolg (Halbzeit 46:41) der NEW’ Elephants über den bärenstarken BSV Wulfen geschafft fest. „Das war hässlich!“ Ja, der Coach des Basketball-Regionalligisten aus Grevenbroich hatte recht, aber genau darum brachte der dritte Heimsieg in Folge, mit dem sich seine Schützlinge nach der 70:73-Niederlage im Hinspiel auch den direkten Vergleich sicherten, so viel Freude. Einfach kann schließlich jeder.

Dabei „hatten wir sie schon“, sagte Kapitän Bastian Becker. Und auch das stimmte. Zwar lagen die Gäste aus dem südlichen  Münsterland in der sechsten Minute mit 11:6 vorne (ihre einzige Führung an diesem Abend), doch mit einer Serie von 13:0 Punkten auf 19:11 setzten die Elephants ein erstes Zeichen. Und sie blieben dran: David Feldmann (2), dessen Vertrag in der Schlossstadt auf eigenen Wunsch zum Jahresende aufgelöst wird, und Troy Harper unterstützten mit drei gelungenen Würfen von jenseits der Drei-Punkte-Linie einen 15:2-Lauf auf 34:16 (15.). Dass sich darauf für die Grevenbroicher kein entspanntes Basketball-Fest anschloss, lag an zwei Dingen. Erstens: „Im Angriff hat ab da mal wieder jeder für sich gespielt“, kritisierte Becker nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit. Zweitens: Nun begann die einmalige Show von Bryant Allen. Der US-Profi im Team der Wulfener traf, obwohl zumeist von Max Boldt leidenschaftlich verteidigt, aus allen Lagen, markierte bis zur Halbzeitpause mit überirdischen Quoten (61,5 Prozent aus dem Feld, 66,7% aus der Distanz) 22 seiner am Ende 38 Punkte (8/13 Dreier). Da geriet selbst Elephants-Manager Hartmut Oehmen ins Schwärmen: „Der Mann ist fantastisch.“

Die Hausherren konterten vor allem mit Jamal Smith (24 Punkte) und Troy Harper (21), der allerdings immer noch den Beweis schuldig ist, ob er ein Team als Spielmacher wirklich führen kann. Grevenbroich verteidigte seinen Vorsprung mit Klauen und Zähnen, Wulfen schloss zwar immer wieder auf (55:57/27.), 59:61/27.), lag aber zu Beginn des Schlussdurchgangs mit 61:71 hinten.

Und dann wurde es doch noch mal dramatisch: 3:12 Minuten vor Schluss humpelte Ryon Howard, der sich bei seinem fünften Foul auch noch am Sprunggelenk verletzt hatte, beim Spielstand von 80:72 auf die Bank. Ihm folgte mit noch 2:22 Minuten auf der Spieluhr Troy Harper, der sich bei seinem Ballverlust im Angriff ebenfalls den Knöchel verdreht hatte. Jonas Kleinert und Bryant Allen trafen darauf zum 77:80 (38.). Dass Max Boldt im Gegenzug den Ball irgendwie zum 82:77 für die Elephants in den Korb beförderte, war immens wichtig, denn Hendrik Bellscheidt, unter Trainer Heimo Förster bis 2011 an der Erft im Einsatz, brachte Wulfen wieder auf drei Punkte heran (79:82).

Nach zwei vergeben Drei-Punkte-Würfen und einem Offensivfoul gegen Jamal Smith blieben Wulfen noch 7,8 Sekunden, um das Match mit einem Dreier in die Verlängerung zu schicken. Doch der Einwurf von Jonas Kleinert in der Hälfte der Gastgeber flog ins Aus. Ballbesitz Elephants. Der kurz darauf gefoulte Jamal Smith nutzte einen seiner beiden Freiwürfe zum entscheidenden 83:79. Der verzweifelte Versuch Allens, per Dreier wenigsten den direkten Vergleich für den BSV zu retten, endete am Ring. Schon am Donnerstag kommt es im Achtelfinale des WBV-Pokals in Wulfen zu einer Neuauflage dieses Klassikers. 

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