Basketball Elephants trennen sich von zwei Spielern

Grevenbroich · Kike Garrido und Arbnor Voca gehören nicht mehr zum Kader des auf einen Abstiegsplatz abgestürzten Basketball-Regionalligisten.

 Gegen den Deutzer TV warf sich Kike Garrido (M.) für die Elephants noch in den Zweikampf mit Anton Geretzki. Doch nach dem Spiel gegen Ibbenbüren am Sonntag bekam der Spanier seine Papiere.

Gegen den Deutzer TV warf sich Kike Garrido (M.) für die Elephants noch in den Zweikampf mit Anton Geretzki. Doch nach dem Spiel gegen Ibbenbüren am Sonntag bekam der Spanier seine Papiere.

Foto: Michael Ritters

Wenn ein Verein, der noch vor anderthalb Jahren nach einer fantastischen Saison hinter den WWU Baskets Münster (verzichtete zwölf Monate später als Meister der Pro B nach den Play-offs auf den sportlich geschafften  Aufstieg) Platz drei belegt hatte, nach sechs Partien mit fünf Niederlagen auf einem Abstiegsrang steht, kann das nicht ohne Folgen bleiben. Allerdings haben die Kündigungen beim Basketball-Regionalligisten NEW’ Elephants vor dem Match am Samstag (19.30 Uhr) beim Tabellendritten BBG Herford nicht ausschließlich sportliche Gründe.

Nicht mehr  zum Kader gehört Arbnor Voca. Der erst im Sommer aus Dorsten nach Grevenbroich gewechselte Center enttäuschte zwar krass, gehen musste der 20-Jährige jedoch wegen eines Vorfalls, „bei dem ich auch mit jedem anderen Spieler so verfahren wäre“, stellt Manager Hartmut Oehmen klar. Öffentlich ist das Thema damit für ihn durch. „Darüber haben wir Stillschweigen vereinbart.“ Anders sieht das bei Kike Garrido aus: Die schriftlich über den Agenten des Spaniers abgewickelte Trennung in der Probezeit ist rein sportlich getrieben.  Oehmen: „Unser Trainer hat sich alle Videos noch mal angeguckt. Von Scoring her waren Kikes ersten drei Spiele absolut in Ordnung, wenngleich da viele Last-Second-Shots dabei waren – alleine drei in Wulfen.“ Natürlich sei Jason Price und ihm durchaus bewusst, „dass wir eigentlich einen organisierten Aufbau bräuchten  – aber eben keinen, der das Spiel langsam macht.“ Neue Spieler, versichert Oehmen, seien aktuell jedoch kein Thema: „Wir werden jetzt erstmal schauen, ob wir mit dem vorhandenen Material da unten rauskommen. Denn das ist im Moment das einzige Ziel. Hier redet keiner von den Play-offs.“ Das erhöht nun freilich den Druck auf Akteure wie Gideon Schwich, Nino Janoschek, Max Boldt und David Feldmann, „die bislang extrem hinten dranhängen“, fährt der Manager fort und fragt:. „Auf ihren Positionen ist nun Platz geworden. Wenn sie diese Chance jetzt nicht nutzen, wann dann ..?

Große Hoffnungen setzt er zudem in Jamal Smith. Mit ihm verbindet er den starken Auftritt der Mannschaft am Sonntag gegen Ibbenbüren: „Bis dahin hatten wir in fünf Spielen insgesamt vielleicht vier gute Viertel gezeigt. Gegen Ibbenbüren, die beste Mannschaft, gegen die wir bisher gespielt haben, waren es schon drei. Das konnte man sich endlich mal wieder angucken. Klar, im letzten Viertel hat es Jamal ein bisschen übertrieben. Das kommt bei Spielern dieser Qualität schon mal vor, sie werden dann am Ende eben zu tragischen  Helden. Aber er hat eine Show  geboten, die habe ich noch keine drei Mal gesehen, seit ich hier in einer Basketball-Halle bin. Dabei hat der Gegner ihn mit allem was er hatte verteidigt.“

Seine Dienste dürften am Samstag in der Sporthalle des Friedrichs-Gymnasiums in Herford doppelt und dreifach gefragt sein, denn die Ostwestfalen gehören auch in dieser Spielzeit zur Crème de la Crème der Regionalliga West. Das liegt natürlich am erlesenen Personal. Oehmen: „Ist Jan Brinkmann auch gegen uns noch nicht dabei, spielen die eigentlich nur zu viert.“ Das gilt auf jeden Fall in der Offensive: US-Profi Derylton Hill ist mit 26,0 Punkten im Schnitt der beste Scorer der Liga. Extraklasse sind auch der Litauer Vaidotas Volkus (19,8), der aus Ibbenbüren zurückgekehrte Omar Zemhoute (19,0) und der ehemalige Erstliga-Profi Ole Wendt (14,2), der nach einer langwierigen Fußverletzung ein Comeback gewagt hat. Meldet sich auch Brinkmann fit, bringt er seine 15,5 Punkte im Schnitt mit aufs Feld. Eine Siegchance sieht Oehmen für die Elephants trotzdem. „Aber dafür müssten bei uns mal alle gleichzeitig einen guten Tag haben.“

Ein Job für Trainer Jason Price, der sich in Grevenbroich keine Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen muss. Oehmen: „Der Trainer steht nicht zur Diskussion und nicht in der Kritik. Auch die Mannschaft steht voll hinter ihm.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort