Basketball Elephants sind zurück in der Regionalliga

Grevenbroich · Ein Jahr nach dem Abstieg machen die Korbjäger aus Grevenbroich mit dem 90:70-Heimsieg über die SG Sechtem die Rückkehr in die höchste Spielklasse des Westdeutschen Basketball-Verbandes schon am vorletzten Spieltag perfekt.

Meisterbild mit Meistershirts: Vorne feiern die Elephants den Aufstieg in die Regionalliga, hinten die Elefan(t)s.

Meisterbild mit Meistershirts: Vorne feiern die Elephants den Aufstieg in die Regionalliga, hinten die Elefan(t)s.

Foto: Michael Ritters

Wenn man es ganz sachlich betrachten will, war der Betriebunfall am Samstagabend um genau 21.22 Uhr repariert. Da wies das Spielprotokoll den 90:70-Heimsieg (Halbzeit 51:33) der Basketballer der NEW‘ Elephants über die SG Sechtem auch schwarz auf weiß aus. Damit ist den Grevenbroichern der Meistertitel in der 2. Regionalliga schon vor dem abschließenden Spiel am Samstag bei den RheinStars Köln II sicher. Und noch wichtiger: Ein Jahr nach dem so bitteren Abstieg aus der Regionalliga West kehren die Schlossstädter auf direktem Weg in die höchste Spielklasse des Westdeutschen Basketball-Verbandes (WBV) zurück.

Und das ist dann – wie der Blick ins Publikum auf der mit mehr als 800 Zuschauern gefüllten Tribüne im Elephants-Dome eindrucksvoll zeigte – doch eine hochemotionale Angelegenheit. Die Frage, ob ihn die fristgerechte Erfüllung der eigentlich schon nach dem letzten Regionalliga-Spiel vor 13 Monaten gegen die Hertener Löwen (112:88) angelaufene „Mission Aufstieg“ bei ihm eher Glücksgefühle oder einfach nur pure Erleichterung auslöse, vermochte Trainer Ken Pfüller inmitten seiner feiernden Schützlinge noch gar nicht abschließend zu beantworten. Fest steht für ihn aber: „Wenn du wie wir mit Geld in eine Saison gehst, sorgt das natürlich schon für einen gewissen Druck.“ Und den habe er im Gegensatz zu seiner aus 13 Spielern bestehenden Mannschaft eben alleine auszuhalten gehabt.

Nach außen hin sichtbar wurde das indes nur in der schwierigen und von den Niederlagen gegen Düsseldorf und Stürzelberg gekrönten Phase nach dem 82:73-Heimerfolg im Topduell mit den RheinStars Köln II zum Abschluss der Hinrunde. Da hätten den Coach (unbegründete) Selbstzweifel fast in den Rücktritt getrieben. Doch die Vereinspitze um Geschäftsführer Michael Koslowski und den 2. Vorsitzenden Teo Penz vertraute darauf, dass der zweifache Vater diese Krise meistern würde – und behielt recht.

Seit der Karnevalspause sind die Elephants ungeschlagen und verdienten sich mit fünf Siegen in Folge zwei Matchbälle. Dass sie am Samstag gegen starke Toros gleich den ersten zu nutzen wussten, war darum fast logisch. Mit dem bald 41 Jahre alten Center Brahim Azzouz, für den am Ende 21 Punkte, 16 Rebounds und ein No-Look-Pass auf Fabian Berens zum 40:29 (17.) zu notieren waren, als Anker in der Mitte ließen sie die SG Sechtem, bei der sich Bigman Allen Onyia (21 Punkte/11 Rebounds) und der agile Florian Meilands (13 Punkte) die Bestnoten verdienten, nur zweimal an der Überraschung schnuppern: Beim 24:28 (5.), auf das kurz darauf prompt eine 12:0-Serie zum 48:29 (20.) folgte. Und beim 58:68 (32.) zu Beginn des Schlussabschnitts, dem Marc Raß, der zuvor schon mit den Bayer Giants und Fastbreak Leverkusen sowie der TG Düsseldorf Aufstiege gefeiert hatte („Es müssten jetzt insgesamt so sieben, acht sein.“), Jonathan Coles und Brahim Azzouz die ernorm wichtigen Punkte zum 74:58 (33.) entgegensetzten. Denn der nächste Angriff der Hausherren versetzte die Halle in eine Art Schockzustand: Auf dem Weg zum Korb wurde Casey Carpinello in der Luft böse abgeräumt, knallte aufs Parkett und ließ sich dort noch ganz unter dem Eindruck des üblen Fouls zum Fluch „Fuck you!“ in Richtung des Übeltäters verleiten. Daraufhin schickte ihn das nicht auf Topniveau agierende Schiedsrichtergespann Jan-Niklas Ranff/Marco Krause vom Feld – die Saison ist für den Italo-Amerikaner damit beendet.

Die restlichen 5:21 Minuten überstanden die Elephants indes auch ohne ihren Topscorer. Mit dem Korb von Din Pobric zum 79:59 (36.) war die Sache durch. Die Aufstiegsfeier sparte sich das erfolgreiche Personal aber für Samstag auf. „Nach dem Spiel bei den RheinStars geht’s in die Kölner Altstadt“, verriet der Coach schmunzelnd.

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