Basketball 2. Regionalliga Elephants erdrücken Stürzelberg im Derby

Grevenbroich · Wie erwartet ist das Duell der besten Basketball-Teams im Rhein-Kreis früh entschieden – am Ende gewinnt Grevenbroich deutlich mit 110:73.  

 Auch der Ex-Grevenbroicher Sven Schermeng (l.) vermochte Casey Carpinello nicht zu stoppen. Der Italo-Amerikaner erzielte 44 Punkte.

Auch der Ex-Grevenbroicher Sven Schermeng (l.) vermochte Casey Carpinello nicht zu stoppen. Der Italo-Amerikaner erzielte 44 Punkte.

Foto: Michael Ritters

Jeder Trainer weiß nur zu gut, dass Training und Wettkampf zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Trotzdem ärgerte Coach Philipp Schnelle nach dem von der TG Stürzelberg am Ende doch noch schmerzlich deutlich mit 73:110 (Halbzeit 39:60) verlorenen Derby der 2. Basketball-Regionalliga gegen die NEW‘ Elephants, dass es seinen Jungs zunächst nicht gelungen war, die zuvor in intensiven Übungseinheiten erarbeiteten Handlungsabläufe „für das Spiel zu adaptieren.“

Als sich die Gäste im Ballvortrag endlich auf die unterschiedlichen Varianten der ihnen von den Elephants vorgesetzten Pressverteidigung eingestellt hatten, war es im Grunde schon zu spät, lag der Tabellenführer nach den Zwischenstationen 20:10 (5.) und 35:20 (10.) komfortabel mit 40:20 (13.) vorne. Dabei hatte sich der, verriet Trainer Ken Pfüller hinterher, gar nicht explizit auf diese Partie vorbereitet. „Das wäre nach dem Sieg im Topspiel gegen die TG Düsseldorf auch schwer geworden“, erklärte der 46-Jährige, der seinen Schützlingen nur eine Art  „Best-of-Video“ fürs Homeoffice mitgegeben hatte.

Nie in Gefahr kam der Titelkandidat wohl auch deshalb, weil dem Lokalrivalen neben Verteidungsminister Lutz Nowak in Timo Neubert, Tom Bokuku und Lars Terlecki genau die Akteure fehlten, die den Ball gegen eine Ganzfeldpresse sicher über die Mittellinie hätten befördern können. Ohne sie lag fast die ganze Last beim im Duell mit seinem ehemaligen Klub übermotiviert wirkenden Sven Schermeng, für den der Spielbericht schließlich nicht nur ordentliche 16 Punkte, sondern eben auch 14 Ballverluste auswies.

Umzusetzen wussten die Gäste aus Dormagen ihre Spielidee damit nur phasenweise – ganz besonders im sogar mit 26:24 gewonnenen dritten Viertel. Während sich der fleißige Adrian Corley mit größtem Eifer darum kümmerte, Chaos ins Angriffsspiel der Elephants zu tragen, ließ es Timo Alt, fünfter Ex-Elephant neben Schermeng, Lange, Kock und Brüggemann bei der TGS, aus der Distanz krachen, verwandelte im „Heimspiel“ sechs seiner 13 Würfe von jenseits der Drei-Punkte-Linie für insgesamt 20 Zähler. „Ihn hatten wir nicht auf der Rechnung“, gab Pfüller zu. An der Dominanz der Grevenbroicher, die nach der 66:81-Pleite der TG Düsseldorf in Bergisch Gladbach nun gemeinsam mit der SG Bergische Löwen an der Spitze stehen, vermochte das freilich nix zu ändern.

Zwar genehmigten sich die Schlossstädter immer wieder ausgedehnte Wurf-Flauten, kamen damit aber durch, weil sie sich am Brett regelmäßig zweite, dritte und sogar vierte Schussmöglichkeiten sicherten. 53 vom Korb zurückspringende Bälle landeten in ihren Händen (28 bei Stürzelberg) – 28 Offensivrebounds unterstreichen diese Überlegenheit. Für Moses Kazembola war nach knapp 29 Minuten auf dem Feld mit 14 Punkten und elf Rebounds ein Double-Double zu notieren. Sogar weniger als 25 Minuten benötigte Casey Carpinello für seine 44 Punkte (16/30 Versuche aus dem Feld, 4/11 Dreier, 8/9 Freiwürfe), allerdings trennte sich der Italo-Amerikaner oft zu spät vom Ball und vergaß seine mitunter besser postierten Teamkollegen. Immerhin gelobte der 25-Jährige Besserung: „Ich weiß, ich habe noch viel zu lernen.“

Mit Blick besonders auf das sehr starke dritte Viertel (52:66/24. und 55:69/24.) resümierte Schnelle: „Über 30 Minuten hinweg sind wir gut im Spiel und halten gegen das Topteam der Liga mit. Ich denke, damit können wir zufrieden sein.“ Im Kopf hatte er da allerdings schon das Heimspiel am Samstag gegen die Bergischen Löwen. „Das ist für uns viel wichtiger.“       

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