Basketball Elephants gewinnen irres Spiel

Basketball · Trotz mauer Leistung haben die Grevenbroicher Basketballer ihren ersten Heimsieg in der Regionalliga gefeiert. In einem packenden Finale gelang Bastian Becker mit der Schlusssirene der Korb zum 88:87 über Salzkotten.

 Drei gegen einen: Patrick Schiele muss sich auf dem Weg zum Korb gegen die Salzkottener Daniel Lieneke, Chatrael Hall und Thomas Stukenberg (v.l.) durchsetzen.

Drei gegen einen: Patrick Schiele muss sich auf dem Weg zum Korb gegen die Salzkottener Daniel Lieneke, Chatrael Hall und Thomas Stukenberg (v.l.) durchsetzen.

Foto: A. Woitschützke

Am Ende eines irren Spiels war selbst Hartmut Oehmen geschafft. "Ich hatte den Fans 'Back to Emotion' versprochen, aber das brauche ich nicht jede Woche", sagte der Trainer des Basketball-Regionalligisten NEW Energie Elephants nach dem an die Nerven gehenden 88:87-Erfolg (Halbzeit 45:51) über den TV Salzkotten.

Wie schon beim erst in den letzten fünf Minuten mit einem 21:5-Run sichergestellten 98:78 Sieg in Düsseldorf trieben es die Grevenbroicher auf die Spitze. Noch in der 36. Minute lagen sie nach zwei Dreiern in Folge von Chatrael Hall mit 67:77 hinten — und setzten dann zu einem mitreißenden Finish an: Tim Pierce, bis dahin eher als lustlos wirkender Statist übers Parkett trottend, traf 1:14 Minute vor Schluss von jenseits der Drei-Punkte-Linie zum 80:84.

Kurz darauf, Matthias Finke hatte für Salzkotten mit zwei Freiwürfen wieder auf 86:80 erhöht, hielt Pierce erneut aus der Ferne drauf und wurde beim Treffer zum 83:86 im Wurf gefoult. Den Bonus-Freiwurf verpasste er zwar, doch die Elephants sicherten sich mit noch 55,8 Sekunden auf der Spieluhr den Ballbesitz.

Den nutzte Pierce zum 85:86. Auf der anderen Seite angelte sich Finke nach einem misslungenen Dreier von Hall den Rebound, vergab aber in der Folge gleich beide Freiwürfe und kassierte zu allem Übel sein fünftes (disqualifizierendes) Foul gleich hinterher.

Noch 30 Sekunden: Sasa Vural, Aufbauspieler der Elephants (zehn Assists), markiert von der Freiwurflinie (2/1) den Ausgleich (86:86). Noch 15 Sekunden: Auch Hall patzt an der Linie, kommt nur auf 50 Prozent. Es steht 87:86 für Salzkotten. Noch fünf Sekunden: Pierce übernimmt Verantwortung, setzt das Leder aber nur an den Ring. Der Rebound geht an Salzkotten, gerät dann über Umwege zu Bastian Becker, der mit der Schlusssirene zum stürmisch bejubelten 88:87 einnetzt. Sein nüchterner Kommentar: "Von Jan Zimmermann ist der Ball zu mir gesprungen, und dann hatte ich gar keine andere Wahl mehr."

Gästetrainer Artur Gacaev brachte das komplett verrückte Finale auf den Punkt: "So ist halt Basketball." Bei aller Euphorie ("Meine Mannschaft hat immer ans Gewinnen geglaubt.) vergaß Oehmen jedoch nicht die kritische Würdigung der Gesamtleistung: "Heute hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, definitiv nicht!"

Zu reden sein dürfte im Training über die erneut höchst unzureichende Vorstellung in der Defensive und die oft vollkommen unstrukturiert wirkenden Darbietungen in der Offensive. Dass in Pierce (21), Kruchen (16), Schiele (15), Bennett (11) und Becker (10) wiederum fünf Elephants zweistellig punkteten, ändert daran überhaupt nichts.

(NGZ)
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