Basketball Grevenbroich will das Elephants-Feuer in der „Hölle Ost“ entfachen
Grevenbroich · Die Regionalliga-Basketballer aus der Schlossstadt freuen sich auf das Gastspiel vor mehr als 1000 Zuschauern am Teutoburger Wald in Ibbenbüren.
Mag diese bislang eher fade Saison – abgesehen vom Rettungsanker WBV-Pokal, in dem neben Grevenbroich nur noch Dorsten, Ibbenbüren (beide Regionalliga) und Schwelm (2. Regionalliga) vertreten sind – auch niemanden im Lager des Basketball-Regionalligisten NEW’ Elephants vom Hocker reißen, einige Highlights gibt es da schon noch. Zum Beispiel das Gastspiel am Samstagabend (19 Uhr) in der Halle am Sportzentrum in Ibbenbüren.
Obwohl Hartmut Oehmen in der bei Spielen der AOK Ballers regelmäßig mit mehr als 1000 Zuschauern besetzten „Hölle Ost“ seit Jahren eine Art Hassfigur ist, liebt der Manager der Korbjäger aus Grevenbroich die mitunter giftige Atmosphäre direkt am Teutoburger Wald: „Es gibt zwei Hallen, vor der alle Trainer in dieser Lage Respekt haben – wegen der Kulisse und der Stimmung: der Elephants-Dome und die Hölle Ost.“ Erst vor knapp zwei Wochen setzte es für den souveränen Tabellenführer ART Giants Düsseldorf in Ibbenbüren die erste Saisonniederlage (90:92).
Auch die Elephants erlebten dort herausragende Partien. Etwa in der vergangenen Saison: In einem Duell, in dem sie zwischenzeitlich schon mit 51:65 (29.) ins Hintertreffen geraten waren, lagen sie auch noch 3:07 Minuten vor Schluss mit 73:78 zurück, ehe Malcolm Delpeche mit seinem Punkten zum 76:78 ein fantastisches Finale einleitete. Ein 9:0-Lauf bescherte den Gästen 48 Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Vier-Punkte-Vorsprung (82:78). Sie gewannen schließlich eine Partie (82:80), in der ihr Kontrahent 30:48 der insgesamt 40 Minuten in Führung gelegen hatte. Diesen Coup zu wiederholen, dürfte den Elephants am Samstag schwerfallen, trotz der unfassbaren 77:85-Pleite der Ballers am vergangenen Wochenende beim Kellerkind Deutzer TV, das zuvor in Grevenbroich noch völlig chancenlos gewesen war (57:79).
Denn die Hausherren verfügen über eine fantastische erste Fünf. Die wird angeführt von US-Profi Denzel Johnson. Der Nachfolger des vor die Türe gesetzten Jeremy Lewis, im Vorjahr noch Topscorer der Liga, legte seit seiner Rückkehr in bislang fünf Einsätzen 23,8 Punkte im Schnitt auf. Den athletischen Scorer mit fast fehlerfreiem Auftritt hätte im Sommer auch Oehmen gerne nach Grevenbroich gelotst. „Damals wollte er nicht, hatte angeblich viel bessere Angebote, hat sich dann aber wohl klassisch verzockt.“ Jetzt spielt der Amerikaner, den Oehmen gemeinsam mit De‘Shaun Cooper (Düsseldorf) und Vaidotas Volkus (Herford) für den besten Spieler der Liga hält, also wieder in Ibbenbüren und erhält in der Offensive Unterstützung von Benjamin Fumey (18,3), „mit der beste Deutsche in der Liga“, Streetball-König Omar Zemhoute (13,8), dem Briten Jamal Tahraoui (11,7) und dem 130 Kilogramm schweren Daniel Bohaene (6,6).
„Das sind fast alles Scorer-Monster“, fasst Oehmen zusammen und leitet daraus gleich seinen Arbeitsauftrag für die Mannschaft ab: „Du musst in der Defensive hellwach sein. Wir brauchen da eine Intensität wie am Freitag in der zweiten Hälfte in Hagen.“ Gespannt ist er darum, ob es Coach Simon Bennett gelingt, „in der Hölle Ost das Elephants-Feuer zu entfachen.“