Basketball Elephants-Basketballer sind heiß auf den Pott

Neuss · Im Finalhinspiel um den WBV-Pokal empfangen die Grevenbroicher heute Abend (19.30 Uhr) den Bundesligisten in spe RheinStars Köln.

Seit elf Jahren warten die Basketballer der Elephants Grevenbroich und ihr treuer Anhang auf einen Titel. Seit dem Double 2003 mit Pokalsieg und Regionalliga-Meisterschaft war die Schlossstadt nie mehr die Nummer eins. Eine schrecklich lange Zeit. Doch das Warten hat vielleicht schon recht bald ein Ende. Denn im WBV-Pokal stehen die Erftstädter im Finale. Im Hinspiel gegen die RheinStars Köln soll heute Abend (Anpfiff 19.30 Uhr) im heimischen "Elephants-Dome" am Torfstecherweg in Gustorf die Grundlage für den Triumph am Sonntag (18 Uhr) im Nippeser Tälchen am Niehler Kirchweg in Köln gelegt werden.

Dass die Domstädter nur in der 2. Regionalliga spielen, ist dabei eine zu vernachlässigende Einordnung. Schließlich hat der erst im vergangenen Jahr aus der Fusion der SG Köln 99ers und des MTV Köln entstandene Großklub so einiges vor. "Mittelfristig ist das Ziel der Aufstieg in die 1. Bundesliga", sagt Stephan Baeck. Der Europameister von 1993 treibt das Projekt als geschäftsführender Gesellschafter mit großer Energie voran. Ob sich die RheinStars tatsächlich durch Regionalliga, Pro B und Pro A quälen müssen oder per Wildcard direkt ins Oberhaus einziehen, ist offen — und für die laufende Saison auch unerheblich. Die werden die Schützlinge von Trainer Mario Kyriasoglou nämlich als ungeschlagener Meister der 2. Regionalliga abschließen.

Und das mit einem Kader, den Elephants-Coach Hartmut Oehmen auf einem Level mit den Topteams der Regionalliga sieht. Leitwolf der Truppe ist 31-jährige Johannes Strasser, als Profi der RheinEnergie Köln, Telekom Baskets Bonn und der Artland Dragons über Jahre eine feste Größe im Oberhaus. Auch Scharfschütze Markus Hallgrimson (38), Stephan Carduck und Nils Isermann waren schon höherklassig tätig, dazu kommt die von Leon Baeck angeführte Garde hochtalentierter Nachwuchskräfte. In Timo Verwimp (2005 bis 2010) und Center Lennard Jördell (2010/11) stehen darüber hinaus zwei ehemalige Elephants im Team.

"Die Erwartungshaltung im Umfeld ist relativ hoch", hat Oehmen registriert und tritt darum gleich mal energisch aufs Bremspedal. "Wenn du die beiden Mannschaften Mann für Mann vergleichst, siehst du die Sache nicht mehr ganz so locker", warnt er. Er wäre schon froh, seine Jungs könnten sich im Hinspiel ein kleines Polster erarbeiten. Allerdings dürfe das, so der Coach weiter, auch nicht zu hoch ausfallen, "denn sonst könne es passieren, dass wir uns einlullen lassen. Dafür sind wir ja prädestiniert, da darf man sich den Realitäten der vergangenen Monate nicht verschließen". Nichtsdestotrotz vertraut er seiner erfahrenen Mannschaft, die in dieser Spielzeit immer dann voll bei der Sache war, wenn sie auf Gegner der Güteklasse A traf. Und lächelnd fügt er an: "Die Rheinstars haben bislang nur ihr Freundschaftsspiel gegen Bayern München verloren. Ich wäre gerne der Trainer, der den Kölnern die erste Niederlage ihrer Vereinsgeschichte in einem Pflichtspiel zufügt — sehr gerne auch zwei ..."

(NGZ)
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