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Basketball Elephants rasen im ICE-Tempo zum Sieg

Grevenbroich · Angeführt von Jamal Smith (29 Punkte) machen sich die diesmal auf die deutsche Karte setzenden Basketballer aus Grevenbroich mit einem 85:71-Heimerfolg über den SV Haspe 70 etwas Luft im Abstiegskampf der Regionalliga West.

 Mit allen Mitteln: Auf dem Weg zum Korb vermögen die Hagener Emil Loch (8) und Oscar Luchterhandt (r.) den Grevenbroicher Bastian Becker nur mit einem Foul zu bremsen. Ihr Teamkollege Tyson Kanseyo (l.) schaut zu.

Mit allen Mitteln: Auf dem Weg zum Korb vermögen die Hagener Emil Loch (8) und Oscar Luchterhandt (r.) den Grevenbroicher Bastian Becker nur mit einem Foul zu bremsen. Ihr Teamkollege Tyson Kanseyo (l.) schaut zu.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Genau 2:57 Minuten vor Schluss, das Match war beim Spielstand von 82:62 für die NEW’ Elephants längst entschieden, stockte so ziemlich allen in der Halle am Torfstecherweg in Gustorf der Atem. Nach einem Ballverlust ging der erst vor zweieinhalb Wochen verpflichtete Jamal Smith zu Boden und humpelte kurz darauf, gestützt von seinen Teamkollegen Gideon Schwich und Ryon Howard, mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Feld. Auf der Bank gesellte er sich mit einem Eisbeutel zu Center Nino Janoschek, dem schon in der ersten Hälfte ein ähnliches Missgeschick widerfahren war, und dem am Knie verletzten Jahad Thomas, der immer noch auf das Ergebnis der bereits am Mittwoch vorgenommenen Kernspintomographie (MRT) wartet.

Doch nach einem Gespräch mit dem 26-Jährigen entspannten sich die Gesichtszüge bei Manager Hartmut Oehmen, und er gab lächelnd Entwarnung: „Es ist alles okay.“ Gott sei Dank, denn in einer schwierigen Saison, in die die Elephants mit einem an Krücken aus dem Flieger hinkenden US-Profi eingestiegen waren (John Murry ist inzwischen wieder in den USA und darf erst Ende November wieder mit dem Ball trainieren), hätte eine weitere schwere Blessur doch arg aufs Gemüt gedrückt. Zumal Smith seinen Wert für die Schlossstäder auch beim ungefährdeten 85:71-Erfolg (Halbzeit 42:34) über Haspe eindrucksvoll unter Beweis stellte: In nur 23:10 Minuten packte er 29 Punkte (5/10 Dreier), sieben Rebounds, sechs Assists und sechs Ballgewinne auf sein Konto. Eine herausragende Vorstellung, die er mit spektakulären Aktionen zu würzen wusste. Dass die mitunter den Tatbestand des Eigensinns zu erfüllen schienen, nahm Oehmen in Kauf: „Das ist nun mal seine Spielweise, dafür haben wir ihn geholt. Wenn du ihm das verbietest, kriegst du am Ende gar nichts.“ Den Auftritt des US-Amerikaners mit niederländischem Pass adelte sein Coach Jason Price mit einem Wort: „unreal“, unwirklich. In der erwartungsgemäß extrem temporeichen und von Oehmen im Vorfeld als „Vier-Punkte-Spiel“ bezeichneten Partie hatten die Hausherren nur im ersten Viertel (20:20) Mühe mit den eifrig um jeden Ball kämpfenden Hagenern. „Aber schon da zeichnete sich ab, dass wir am Ende gewinnen würden“, fand Kapitän Bastian Becker. Dabei spielten die Gastgeber zum ersten Mal seit Jahren wieder die „deutsche Karte“: Auch weil Jamal Smith und Ryon Howard (seit Donnerstag 35 Jahre alt) früh in Foulproblemen steckten und so gemeinsam nur auf 44:25 Einsatzminuten kamen, mussten die Jungs mit dem Adler auf ihrem Personalausweis übernehmen: Bastian Becker spielte 33:35, David Markert 31:08 und Gideon Schwich 29:35 Minuten. Selbst Simon Königs durfte in seinem erst zweiten Regionalliga-Einsatz 17:29 Minuten ran. Werte, wie es sie seit dem unter Heimo Förster (ist nach einer Auszeit gerade als WBV-Landestrainer auf die Basketball-Bühne zurückgekehrt) in der Saison 2010/11 beschrittenen „deutschen Weg“ nicht mehr gegeben hat.

Dass die Mannschaft, die nach personellen Umstellungen jetzt wieder im ICE-Tempo attackiert, in das Duell mit dem direkten Konkurrenten im Tabellenkeller angemessen konzentriert gegangen war, zeigte der Blick auf die Freiwurfquote: 25 von 27 Würfen saßen (92,6 Prozent). Zum Vergleich: Haspe kam an der Linie nur auf  60 Prozent (6/10). Die Gäste, die im gesamten Spiel nur 1:31 Minute vorne lagen (11:7/5. nach einem 9:0-Lauf), gerieten Ende des dritten Viertels nach dem einzigen Korb des nach wie vor glücklos agierenden David Feldmann zum 71:49 mit 22 Zählern ins Hintertreffen. „Danach haben wir in den Verwaltungsmodus geschaltet“, sagte Becker.  

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