Eishockey Auf der Strafbank siegt sich schlecht

Neuss · Eishockey-Regionalligist Neusser EV muss sich nach einem schwachen Auftritt mit 4:7 gegen den Tabellennachbarn aus Dinslaken geschlagen geben.

 Allein gegen alle: NEV-Kapitän Francesco Lahmer erzielte gegen Dinslaken zwar zwei Tore, doch die bedeuteten nur Ergebniskosmetik.

Allein gegen alle: NEV-Kapitän Francesco Lahmer erzielte gegen Dinslaken zwar zwei Tore, doch die bedeuteten nur Ergebniskosmetik.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Es war sicherlich richtig, dem arg strapazierten Eishockey-Team des Neusser EV während der zweiwöchigen Spielpause auch weitgehend trainingsfrei zu gewähren, um kräftemäßig und mental aufzutanken. Doch davon allein steigt das Leistungsvermögen nicht – höchstens die Lust aufs Eishockeyspielen.

Wenn aber die Mannschaft taktisch nicht das spielt, was der Trainer vorgibt („konsequente Defensive“), dann kommt eben eine Enttäuschung wie die 4:7-Niederlage (0:1, 2:1, 2:5) im Heimspiel der Regionalliga West am Sonntagabend gegen den Tabellennachbarn Dinslakener Kobras zustande.

Dreißig Minuten lang hat der NEV schlecht gespielt, nicht konsequent in der Defensive und drucklos im Angriff. Die Dinslakener 2:0-Führung durch Andrew Harrison und Tom Goldmann war deshalb verdient. Der Neusser Anschlusstreffer, erzielt von Verteidiger Jerome Baum in der 35. Minute, war praktisch ein Geschenk des Gegners, bei dem zwei Spieler auf der Strafbank saßen. Dieses Tor gab den Neussern jedoch Auftrieb. Endlich entsprangen aus einer massiven Abwehr gute Konter. Sven Schiefner erzielte in der 39.Minute den Ausgleich.

Umso erstaunlicher war, dass der NEV seinen Aufwärtstrend nicht fortsetzte. Er eröffnete das Schlussdrittel mit vier Strafzeiten, wofür die Gäste sich mit zwei Treffern in Überzahl bedankten. Im Trott des ersten Drittels und mit vielen Fehlern in der Abwehr ließen die Neusser ihrem Gegner anschließend freie Bahn zum sicheren Sieg. 2:6 und 3:7 waren deren Zwischenstationen. NEV-Kapitän Francesco Lahmers Tore zum 3:6 und 4:7 kamen zu spät und hatten nur noch kosmetische Wirkung. Insgesamt war es ein schwaches Spiel, in dem die Dinslakener nicht viel mehr zu bieten hatten als der Gastgeber, doch den entscheidenden Unterschied machten die beiden Kanadier der Kobras aus. Andrew Harrison erzielte drei Treffer, und Jesse Parker war als Anspieler an fünf der sieben Gästetore beteiligt.

Fazit aus Neusser Sicht: Der NEV hat schlecht gespielt und sich zum Beginn des Schlussdrittels durch Strafzeiten selbst auf die Verliererstraße manövriert.

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