Eishockey Neusser EV brennt auf den Restart

Neuss · Das ewig lange Warten ist zu Ende: Am Freitag startet der Regionalligist mit einem Heimspiel gegen den Neuling TuS Wiehl in die Eishockey-Saison.

Sind bereit für den Ligaauftakt: Die Stürmer Marc Sprengnöder und Dmitrii Metelkov kämpfen mit dem Neusser EV ab Freitag um eine gute Ausgangsposition in den Play-offs der Regionalliga West.   

Sind bereit für den Ligaauftakt: Die Stürmer Marc Sprengnöder und Dmitrii Metelkov kämpfen mit dem Neusser EV ab Freitag um eine gute Ausgangsposition in den Play-offs der Regionalliga West.   

Foto: NEV

Nur zur Erinnerung: Am 25. Februar spielte der Neusser HV in heimischer Südparkhalle das letzte Mal um Punkte, unterlag den Dinslaken Kobras mit 3:7. Die Giftschlangen aus dem Ruhrgebiet haben ihre Mannschaft inzwischen aus dem Spielbetrieb der Eishockey-Regionalliga West zurückgezogen, doch der NEV ist immer noch da – und brennt auf den Restart: Mit dem Gastspiel des TuS Wiehl am Freitag (20 Uhr) in Reuschenberg beginnt für die Löwen eine Saison, in der Trainer Sebastian Geisler ehrgeizige Ziele verfolgt: „Ich möchte ins Halbfinale, aber gerne auch mehr ...“

Der erste Gegner Aufsteiger TuS Wiehl startete schon vor einer Woche in die Hauptrunde und kam bei den Ratinger Ice Aliens mit 0:12 unter die Räder. Eine überraschend deutliche Niederlage, immerhin hatten die Oberbergischen in der vergangenen Saison die Vorrunde der Landesliga auf Platz eins abgeschlossen und waren in den Play-offs nur knapp am EC Bergisch Land gescheitert. Darum hatte Trainer Andreas Lupzig mit den Penguins auch den Sprung in die Regionalliga gewagt – und hochkarätige Verstärkungen an Land gezogen: Der tschechische Torjäger Dominik Cerovsky kehrte aus Bergisch Gladbach zurück, vom Oberligisten Herne Miners kam der erfahrene Ex-Profi Christoph Ziolkowski. Verteidiger Marvin Ratmann, der in Wiehl nun wieder an der Seite seines Bruders Tim spielt, lief in der vergangenen Saison für den Zweitligisten Bayreuth Tigers auf.

In Ratingen fehlten den Gästen, die wie der NEV erst seit dieser Woche über eigenes Eis verfügen, allerdings gleich sechs Leistungsträger. Geisler stellt sich trotzdem auf einen heißen Fight ein: „Wiehl hat uns in der Vergangenheit immer wieder Schwierigkeiten bereitet.“ Unabhängig von der Personalsituation beim Gegner macht er jedoch allen klar: „Ich möchte mit einem Sieg starten.“

Noch einige Fragezeichen Indes steht auch bei den Hausherren noch nicht endgültig fest, auf wen sie am Freitag bauen können. Finn Mariaux, Marius Hornig, Leon Offer und Samuel Hasenpusch fallen verletzungsbedingt aus oder müssen aus beruflichen Gründen passen. Welche Spieler des wieder in die Oberliga aufgerückten Kooperationspartners Füchse Duisburg zur Verfügung stehen, entscheidet sich kurzfristig. Das ficht Geisler freilich nicht an. Er verspricht: „Wir werden so oder so ein gutes Team aufstellen können.“

So lief die Vorbereitung Der Neusser Coach hat sich an die schwierigen Bedingungen während der unterschiedlichen Krisen in der Welt mittlerweile gewöhnt. „Natürlich“, räumt er ein, „hätten wir gerne mehr Eiszeiten zur Vorbereitung gehabt. Es wird also auch noch dauern, bis wir uns richtig eingespielt haben.“ Das erfordere Geduld und harte Arbeit, fügt er an. Doch er sieht auch das Positive: „Umso mehr freuen wir uns darauf, zukünftig wieder auf eigenem Eis trainieren und spielen zu können.“ Mit dem Endergebnis der ausschließlich in der Fremde absolvierten Testspiele ist er grundsätzlich zufrieden, zumal sein Kader nur beim 3:4 nach Penaltyschießen gegen den Landesligisten EHC Troisdorf gut gefüllt war. Bei den Eisadlern Dortmund hatte der NEV zum Auftakt mit 4:6 verloren, das Turnier um den Sergey-Yashin-Cup in Sande beendeten die Neusser nach einer 0:8-Schlappe gegen die gastgebenden Jade-Haie und einem 5:2-Erfolg über die Weserstars Bremen auf Rang drei.

Das Ziel ist klar An wen die Favoritenrollen gehen, darüber herrscht in der Liga weitestgehend Einigkeit: EHC „Die Bären“ Neuwied, in der Finalserie 2022 Duisburg mit 0:3 unterlegen, und Ratinger Ice Aliens. Die beiden Topklubs standen sich bereits am Sonntag im direkten Duell gegenüber. Neuwied feierte vor knapp 900 Zuschauern in der Verlängerung einen 3:2-Heimsieg. Seine Mannschaft sieht Geisler indes ebenfalls gut aufgestellt: „Ich denke, dass wir als Viertplatzierter in die Play-offs gehen können. Das wäre eine gute Ausgangsposition.“ Und dann fügt er mit einem kecken Augenaufschlag noch hinzu: „Mein Ziel ist das Halbfinale, gerne aber auch mehr.“

Nach dem Ausstieg der Dinslakener Kobras qualifiziert sich nur der Tabellenerste der Hauptrunde direkt für das Halbfinale, während die Mannschaften auf den Rängen zwei bis sieben ebenfalls im Play-off-Modus die drei weiteren Plätze ausspielen.

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