Trainer Boris Ackermann flüchtet sich nicht in Standard-Entschuldigungen. Er verweist auf seinen relativ kleinen Kader, mit dem er in die Saison gestartet und der durch Langzeit-Verletzungen weiter ausgedünnt worden sei: „Der Kräfteverschleiß, ständig mit einem Minikader spielen zu müssen, ist einfach zu groß. Es wird höchste Zeit für die zweiwöchige Spielpause über Weihnachten und den Jahreswechsel. Die Spieler sind leer – körperlich und auch mental.“ Das war in Frankfurt zu beobachten, wo gleich fünf Neusser fehlten – wegen Krankheit, Urlaub und aus beruflichen Gründen. Die Gastgeber waren frischer, einsatzfreudiger und setzten die Neusser von Anfang an unter Druck. Sie wollten ihrem neuen Trainer Bohumil Kratochivil ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit beweisen und führten nach 30 Minuten verdient mit 3:0. Diesen Vorsprung konnten sie sicher ins Ziel bringen und damit ihren ersten Drei-Punkte-Sieg einfahren. Die Neusser beschränkten sich auf spärliche Entlastungsangriffe. Ihre Tore erzielten: Dominick Thum (3:1), Pascal Rüwald (5:2), Sven Schiefner (6:3) und Francesco Lahmer (7:4).

Dabei hatte Ackermann, der während der guten Phase der vergangenen Wochen stets vor überschwänglichem Optimismus gewarnt hatte, erstmals selbst vom Sprung auf Platz sieben gesprochen. Ein Nahziel, das mit einem Sieg in Frankfurt hätte realisiert werden können, weil der direkte Konkurrent, die Dinslakener Kobras, gegen Ratingen mit 2:3 verloren hat. So halten die Kobras ihren Zwei-Punkte-Vorsprung, den die Neusser am Freitag schwerlich verkleinern können, wenn der Tabellenfünfte EG Diez-Limburg in der Südparkhalle aufläuft.