Eishockey Bitteres Spiel für NEV

Neuss · Eishockey-Regionalligist Neusser EV verliert bei der EG Diez-Limburg mit 1:10 – und dazu Patrick Fücker sowie Gerrit Ackers.

 Gesprächsbedarf: NEV-Trainer Boris Ackermann war mit dem Auftritt seiner Jungs bei der deutlichen 1:10-Niederlage in Diez überhaupt nicht zufrieden.

Gesprächsbedarf: NEV-Trainer Boris Ackermann war mit dem Auftritt seiner Jungs bei der deutlichen 1:10-Niederlage in Diez überhaupt nicht zufrieden.

Foto: Woitschützke, Andreas/Woitschützke, Andreas (woi)

 

Einen Abend zum Vergessen erlebte Eishockey-Regionalligist Neusser EV in der kleinen Residenzstadt an der Lahn: Das Match beim NRW-Vizemeister EG Diez-Limburg Rockets ging mit 1:10 (0:3, 1:5, 0:2) verloren – und als wäre das nicht schon schlimm genug, verletzten sich auch noch zwei Akteure.

Die Partie war gerade 75 Sekunden alt, da prallte Torhüter Patrick Fücker der Puck nach einem Schlagschuss von der Schutzmaske an den Kehlkopf. Während der 25-Jährige, der für Stammgoalie Ken Passmann in den Kasten gerückt war, schwer angeschlagen zu Boden sank, schob Tobias Schwab das Spielgerät ins Netz. Das interessierte die Gäste freilich überhaupt nicht, denn in den folgenden Minuten hatte das medizinische Team um Physiotherapeut Jürgen Hinsen genug damit zu tun, Fücker wieder auf die Beine zu bekommen. Das immerhin gelang. An eine Fortsetzung der Partie war indes nicht zu denken, womit Passmann, der eigentlich für das wesentlich wichtigere Duell mit Lauterbach geschont werden sollte, doch ran musste. Das folgende Debakel vermochte allerdings auch er nicht zu verhindern. Mehr als die erwartete Niederlage beim Titelkandidaten, dessen Personal auf 321 Profi-Spiele in der DEL, 40 Einsätze in der DEL2 und ungezählte Partien in der Oberliga (3. Liga) kommt, schmerzte NEV-Trainer Boris Ackermann die Art und Weise: „Bei uns fehlten heute Cleverness und Kampfgeist.“ Ganz bitter stieß ihm zudem der Ausfall von Verteidiger Gerrit Ackers mit einer Schulterblessur auf, denn gerade in der Defensive plagen sein Team ohnehin riesige Verletzungsprobleme.

Die Rockets, die zudem auf den mit einer Förderlizenz ausgestatteten Nachwuchs des in der DEL2 spielenden Kooperationspartners EC Bad Nauheim bauen können, drehten nach dem mit 3:0 gewonnenen ersten Abschnitt in den zweiten 20 Minuten erst richtig auf, trafen zwischen der 21. und 29. Minute vier Mal. Mehr als Timothy Tankes Treffer zum 1:7 (33.) gestatteten sie ihren Gästen nicht. Den Klassenunterschied verdeutlicht ein Blick auf die Torschützen: Konstantin Firsanov (2), ein Russe mit deutschem Pass, spielte 145 Mal in der DEL, Tobias Schwab (2) kommt auf 94 Einsätze und Alexander Engel auf 89. Außerdem trafen: Grund (2), Böhm, Wex und der Kanadier Mark Corbett.

Die Hausherren können sich sogar den Luxus leisten, einen Klassemann wie den Tschechen Jakub Zdenek für den Notfall zu beschäftigen. Der 23-Jährige stand gegen Neuss für den nicht mehr dem Kader angehörenden US-Boy Bobby Sokol auf dem Eis. Um für Konkurrenz unter den Importspielern zu sorgen, hat Diez inzwischen den Amerikaner Jamie Hill verpflichtet. Möglichkeiten, von denen die reinen Amateure aus der Quirinusstadt nur träumen können.

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