Herbst-Alarmübung der Freiwilligen Feuerwehr Einsatz klappte fast nach Drehbuch

Herbst-Alarmübung der Freiwilligen Feuerwehr · Die Rahmenbedingungen waren derart echt, dass insbesondere manche Zuschauer sich gern auch sie etwas künstlicher gewünscht hätten: Bei strömenden Regen und eisigem Wind ging diesmal bei gleichermaßen widriger Aufgabenstellung die herbstliche Alarmübung der Freiwilligen Feuerwehr vonstatten. Spektakulär inszeniert war die Herbstübung der Jüchener Feuerwehr: Rund 75 Einsatzkräfte waren an der realitätsnahen Simulation beteiligt. Und sie machten ihre Sache gut, wie Gemeindebrandmeister Hubert Bierewirtz meinte. Die Ausrückzeiten könnten jedoch noch verbessert werden. NGZ-Foto: L. Berns --->

Die Rahmenbedingungen waren derart echt, dass insbesondere manche Zuschauer sich gern auch sie etwas künstlicher gewünscht hätten: Bei strömenden Regen und eisigem Wind ging diesmal bei gleichermaßen widriger Aufgabenstellung die herbstliche Alarmübung der Freiwilligen Feuerwehr vonstatten. Spektakulär inszeniert war die Herbstübung der Jüchener Feuerwehr: Rund 75 Einsatzkräfte waren an der realitätsnahen Simulation beteiligt. Und sie machten ihre Sache gut, wie Gemeindebrandmeister Hubert Bierewirtz meinte. Die Ausrückzeiten könnten jedoch noch verbessert werden. NGZ-Foto: L. Berns --->

Die Übung gestaltete sich überaus realitätsnah, überwiegen doch in der Feuerwehr-Statistik mittlerweile Einsätze bei Verkehrsunfällen längst die Zahl der eigentlichen Brandschutzfälle. Auf der Straße "Zum Regiopark" in Neu-Holz hatte sich - so wollte es das "Drehbuch" - ein Verkehrsunfall ereignet, in den vier Autos verwickelt waren. Vier Personen wurden verletzt, wobei sich zudem auf einem umgestürzten Hänger jeweils zwei 200 Liter fassende Fässer mit Gefahrgut befanden, die es sicher zu bergen gab.

Das "Equipment" für die diesmal wie ein veritabler Action-Streifen anmutende Übung hatte ein Schrotthandel zur Verfügung gestellt. Vier äußerlich zunächst völlig unversehrt wirkende Autos wurden von den Feuerwehrleuten seit dem Morgen mit viel Liebe zum Detail auf ihren Einsatz vorbereitet und in einen nun wirklich unfallträchtigen Zustand versetzt. Die Verletzten, für die die Regie ein Polytrauma und das HWS-Syndrom ebenso vorgesehen hatte, wie Knochenbrüche, Platz- und Schnittwunden, wurden erstmals von der Schminktruppe des Malteser Hilfsdiensts (MHD) für ihren Auftritt gestylt.

Mit eindrucksvollem Ergebnis, muteten sie doch Gemeindebrandinspektur Hubert Bierewirtz kurz vor Beginn der Übung an, wie in einem "Horror-Film". Bierewirtz' anfängliche Erwartung, wonach wohl nur mit maximal 60 aktiven Feuerwehrleuten zu rechnen sein würde, wurde im Verlauf des knapp einstündigen Einsatzes deutlich nach oben korrigiert: Insgesamt waren schließlich 74 Einsatzkräfte vor Ort, die ihrem Chef eine ihn durchaus zufrieden stellende Leistung boten. Immerhin war ihre Aufgabe nun wirklich nicht von Pappe, seien doch "hier die Grenzen des mit eigenen Mitteln Machbaren nahezu ausgeschöpft", wie der Jüchener Feuerwehr-Chef vorab festgestellt hatte.

Um 14 Uhr war der Alarm ausgelöst worden, sechs Minuten später waren der Löschzug aus dem benachbarten Hochneukirch und ein erster Rettungswagen des MHD vor Ort. Anschließend folgten zunächst die Florianer aus Jüchen. Den zum Teil mit Chemikalien-Schutzanzügen ausgestatteten Feuerwehrleuten gelang es recht zügig, ein leck geschlagenes Fass abzudichten und dessen auslaufenden Inhalt zu binden, womit eine weitere Ausbreitung der unbekannten Chemikalie verhindert wurde.

Recht schwierig gestaltete sich die Personenrettung: Zwei Unfallopfer waren in den Wagen eingeklemmt und mussten mit schwerem Gerät befreit werden. Die Verschrottung der Autos nahm ihren Lauf und 20 Minuten nach dem Eintreffen der Hilfskräfte war der erste "Verletzte" sicher geborgen. Hubert Bierewirtz zog für die Alarmübung eine insgesamt positive Bilanz: Sowohl die Rettung der Verletzten als auch die Sicherung des Gefahrguts habe gut funktioniert. Einziges Manko waren für ihn die etwas zu langen Anfahr- und Abfahrzeiten. S.M.

(NGZ)
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