Jüchen Eine Orgel geht auf die Reise

Jüchen · Jüchen Bei deftiger Graupensuppe stärkten sich gestern Mittag in der Pescher Herz Jesu-Kirche eifrige Helfer und Orgelbauer nach getaner Arbeit. In der Gladbacher Pfarrkirche, die seit einigen Monaten entweiht ist, wurde Dechant Ulrich Clancett fündig. Die Orgel aus dem Jahr 1997 ist so gut wie neuwertig und wird wahrscheinlich im Mai in der St.-Jakobus-Kirche die alte stark beschädigte Orgel ersetzen "Schauen Sie sich um. Das gute Stück ist in tausend Teile zerlegt", erklärt Clancett mit einer Armbewegung über die Kirchenbänke hinweg.

 Viele Stunden Arbeit waren nötig, um die alte Orgel in Mönchengladbach-Pesch abzubauen und in ihre Einzelteile zu zerlegen. Nun steht der Transport an, im Mai sollen die Jüchener ihre „neue“ Orgel das erste Mal in der St.-Jakobus-Pfarrkirche hören können.

Viele Stunden Arbeit waren nötig, um die alte Orgel in Mönchengladbach-Pesch abzubauen und in ihre Einzelteile zu zerlegen. Nun steht der Transport an, im Mai sollen die Jüchener ihre „neue“ Orgel das erste Mal in der St.-Jakobus-Pfarrkirche hören können.

Foto: NGZ

Jüchen Bei deftiger Graupensuppe stärkten sich gestern Mittag in der Pescher Herz Jesu-Kirche eifrige Helfer und Orgelbauer nach getaner Arbeit. In der Gladbacher Pfarrkirche, die seit einigen Monaten entweiht ist, wurde Dechant Ulrich Clancett fündig. Die Orgel aus dem Jahr 1997 ist so gut wie neuwertig und wird wahrscheinlich im Mai in der St.-Jakobus-Kirche die alte stark beschädigte Orgel ersetzen "Schauen Sie sich um. Das gute Stück ist in tausend Teile zerlegt", erklärt Clancett mit einer Armbewegung über die Kirchenbänke hinweg.

In tausend Stücke zerlegt

Die Herz Jesu-Kirche wurde aus finanziellen Gründen und wegen ganz dürftiger Besucherzahlen im vergangenen Jahr geschlossen. "Doch es war eine Minute vor zwölf, die eigentlich gut erhaltene Orgel abzubauen", erklärt Clancett. Über den Jahreswechsel sei die Kirche nicht beheizt und die Orgel nicht bespielt worden. "Und wie in einem Haushalt bilden sich dann ganz schnell Schimmelflecken", erzählt der Dechant.

In mühevoller Arbeit mussten sämtliche Holzpfeifen, die nun auf den Bänken ruhen, einzeln und von allen Seiten vom Schimmel befreit werden. "Schaffen konnten wir das nur, weil wir als Profis so viele ehrenamtliche Helfer hatten", lobt Orgelbauer Heribert Coenen, der mit seinem Team aus Übach-Palenberg angereist ist, die übrigen Männer kommen aus Jüchen. Orgelbauer ist auch Kurt Donners, Ferdinand Simons ist Intonist. Als Sänger im Kirchenchor und Freunde guter Kirchenmusik waren sich Willi Cremer, Bruno Thieves, Hans Salmann und Alfons Lehey nicht zu schade, mit anzupacken.

"Vor 14 Tagen haben wir angefangen", erzählt Willi Cremer. Das komplette Pfeifenwerk mit Pfeifen zwischen fünfeinhalb Millimetern und über fünf Metern Länge musste abgebaut und von der Orgelempore in den Kirchenraum getragen werden. Der Transport der insgesamt elf Tonnen schweren Orgelteile ist noch zu meistern. Ebenso muss noch eine Rückwand gebaut werden, weil die Orgel freisteht, zudem muss die alte Orgel abgebaut weren. "Wir haben uns das Projekt in einzelne Phasen eingeteilt, die Arbeit mit den Helfern aus Jüchen hat wirklich Spaß gemacht", lobt Coenen das Engagement der Männer.

Von der alten Orgel werden sich die Jüchener leichten Herzens verabschieden. "Sie war in den 50er Jahren möglichst billig gebaut worden. Ständig fiel die Elektrik aus, und unser Organist Hans Jakob Quast musste alle Register ziehen, damit überhaupt etwas heraus kam", erzählt der Dechant.

Mängel an der alten Orgel

Nach dem Aufbau in Jüchen wird Simons die Orgel intonieren. "Dafür braucht man ein gutes Gehör und gute Nerven", weiß Clancett. Schließlich sei die Orgel die Königin der Kirchenmusik, und die müsse als Ganzes klingen.

Im Mai soll die Orgel aus Pesch erstmals in der St.-Jakobus-Pfarrkirche in Jüchen gespielt werden. In Pesch muss jedoch das dickste Teil noch bewegt werden. "Der schwere Windladen aus Massivholz muss mit einem Gabelstapler von der Orgelempore heruntergehievt werden, da ist noch Einsatz gefragt", meint Clancett.

(NGZ)
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