Lokalsport Eine Liga rüstet auf

Am Titelverteidiger führt im Sommer kein Weg vorbei: Der TK Grün-Weiss Mannheim hat sich für die am 9. Juli beginnende Saison in der Tennis-Bundesliga prominent verstärkt.

Bekanntester Name unter den drei Neuen ist Davis-Cup-Spieler Rainer Schüttler, Silbermedaillengewinner im Doppel beim olympischen Turnier von Athen und ein Jahr zuvor Australian-Open-Finalist.

Doch nicht nicht nur der Titelverteidiger hat auf dem Transfermarkt zugeschlagen.

Auch wenn noch nicht alle Namen bekannt sind - die Meldefrist beim DTB endete in der Nacht zu Dienstag - deutet sich an, dass die Reformen, vor allem der Wegfall der Top-50-Regelung und die Reduzierung auf vier Einzel und zwei Doppel, der Liga auf den ersten Blick gut getan haben.

Es deutet sich aber auch ein Hauen und Stechen um die Tabellenplätze an. Schließlich steigen zwei der zehn Klubs ab.

Und schließlich haben auch die vermeintlichen "Kellerkinder" nominell starke Teams gemeldet - wer letztlich tatsächlich wie oft um Punkte spielt, steht auf einem anderen Blatt.

So schränkt auch Olaf Merkel, Teamchef des HTC Blau-Weiß Krefeld, der zum Auftakt am 9. Juli den TC Blau-Weiss Neuss erwartet, das Engagement seines österreichischen Spitzenspielers Jürgen Melzer gleich ein: Er will, wenn es sein Terminplan zulässt, ein, zwei Mal mitspielen.

"Auf jeden Fall spielen", versichert Teamchef Gerald Marzenell, soll Rainer Schüttler für Grün-Weiss Mannheim.

Der verpflichtete mit dem Serben Boris Pashanski, in der vergangenen Saison "Newcomer des Jahres" im internationalen Turnierzirkus, und dem griechischen Ranglistenersten Vasilis Mazarakis zwei weitere Top-Leute.

Damit setzt Marzenell neben Pashanskis Davis-Cup-Kollegen Janko Tipsarevic vor allem auf deutsche Spieler: Björn Phau, Denis Gremelmayr, Lars Burgsmüller, Alexander Popp und Daniel Elsner bleiben am Neckarplatt.

Aufgerüstet hat auch Blau-Weiss Halle: Die Ostwestfalen verpflichteten den Finnen Jarkko Nieminen, zur Zeit die Nummer sieben im ATP Champions Race.

Mit Andreas Seppi, Jiri Novak, Andrei Pavel und Christopher Kas, der vom Liga-Rivalen TC Piding nach Halle wechselt, stehen vier weitere neue Namen auf der Kaderliste.

Dies ist unter anderen der Davis-Cup-Doppelspezialist Alexander Waske und die einstmals auch beim TC Blau-Weiss Neuss aktiven Oscar Hernandez, Werner Eschauer und Andreas Vinciguerra umfasst.

Mit dem Franzosen Thierry Ascione haben auch die Krefelder Blau-Weissen einen Spieler gemeldet, der früher in Neuss unter Vertrag stand.

Mit ihm, Jürgen Melzer, Thiago Alves, Santiago Gonzales, Diego Hartfield, Maximo Gonzales, Steve Darcis und dem Ex-Neusser Dennis van Scheppingen stehen gleich acht neue Spieler im Aufgebot der Seidenstädter.

Einziger Deutscher im Krefelder Kader ist Ivo Klec. Trotz dieser Verstärkungen redet Teamchef Olaf Merkel nicht lange um das Saisonziel herum: "Mehr als den Klassenverbleib können wir nicht schaffen."

Das wird schon ein schwieriges Unterfangen. So ist zum Beispiel das Aufgebot, das Aufsteiger TV Reutlingen ins Rennen schickt, nicht von schlechten Eltern.

Nummer eins ist der Italiener Daniele Bracciali, die Nummer 66 der Weltrangliste.

An Position vier taucht "Shooting-Star" Simon Greul auf, der zuletzt beim Turnier in Key Biscane für Schlagzeilen sorgte. Die anderen Bundesligisten hatten gestern ihre Kaderlisten noch nicht veröffentlicht.

(NGZ)
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