Souveräner Sieg, aber glanzlos Eine Frage der Konzentration

Von Volker Koch Letztlich souverän, aber ohne großen spielerischen Glanz - so fuhr Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen am Mittwoch Abend seinen 15. Saisonsieg ein. Am Ende hieß es 30:22 gegen die SG Leutershausen. Beim 30:22-Erfolg über Leutershausen war es einmal mehr Martin Baekhoej (links), der für Dormagen die Weichen zum Sieg stellte. Daran vermochte auch Matthias Conrad (rechts) nichts zu ändern. NGZ-Foto: H. Jazyk

Von Volker Koch Letztlich souverän, aber ohne großen spielerischen Glanz - so fuhr Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen am Mittwoch Abend seinen 15. Saisonsieg ein. Am Ende hieß es 30:22 gegen die SG Leutershausen. Beim 30:22-Erfolg über Leutershausen war es einmal mehr Martin Baekhoej (links), der für Dormagen die Weichen zum Sieg stellte. Daran vermochte auch Matthias Conrad (rechts) nichts zu ändern. NGZ-Foto: H. Jazyk

Handball ist Kopfsache, das erlebten 1070 Zuschauer am Mittwoch Abend im TSV-Bayer-Sportcenter einmal mehr aufs Neue: Denn immer, wenn sich der heimische Zweitligist gegen die SG Leutershausen in Sachen Konzentration am Riemen riss, dominierten die Dormagener die Partie deutlich. Doch das taten sie sehr zum Leidwesen ihres Trainers Kai Wandschneider nicht allzu häufig.

Und so entwickelte sich ein Spiel mit vielen Höhen und Tiefen, das am Ende zwar einen 30:22-Sieg (16:12) für den Tabellenvierten brachte, doch wie schon am Samstag beim 35:27 über den EHV Aue blieben auf Seiten der Chemiestädter viele Wünsche offen. Stärkere Gegner als es die Teams aus dem Erzgebirge und am Mittwoch Abend von der Bergstraße waren, hätten diese Schwächen wohl schonungslos ausgenutzt. So aber reichte dem TSV eine eher durchschnittliche Leistung, um den 15. Saisonsieg sicherzustellen.

Damit sind die Dormagener bis auf zwei Punkte an den Tabellendritten MSG Melsungen herangekommen - und mit einem Sieg am Sonntag (18 Uhr) in der Melsunger Stadthalle können sie sogar mit ihm gleichziehen. Doch dafür bedarf es einer deutlichen Steigerung vor allem in Sachen Konzentration. Es waren aufs Ganze gesehen drei Spieler, die dem TSV Bayer am Mittwoch Abend den doppelten Punktgewinn sicherten: Zwischen den Torpfosten überragte einmal mehr Joachim Kurth. Er stand am Ende wieder mit 18 gehaltenen Bällen auf dem Spielbericht.

Im Feld setzte wie schon am Samstag Martin Baekhoej die Akzente und war ebenso wie Tobias Plaz mit jeweils sechs Toren der erfolgreichste Werfer. Bei allen anderen wechselten Licht und Schatten sehr stark, wobei phasenweise die Schattenbildung größer war als die Lichtquelle. Das galt vor allem für Matthias Aschenbroich, dem im Wortsinne nichts gelang - da zeigte sich einmal mehr, dass Wochenspiele für den Auszubildenen "Gift" sind.

Am ehesten noch positiven Ansprüchen konnte Marcel Wernicke genügen. Bayer tat sich mehrmals ausgesprochen schwer gegen die junge Truppe von SGL-Trainer Peter Pysall. So dauerte es bis zur 13. Minute, ehe Martin Baekhoej die Hausherren beim 6:5 überhaupt zum ersten Mal in Führung bringen konnte. Kein Zufall, dass die Phase, in der sich Bayer erstmals auf fünf Tore absetzen konnte (12:7/23.), geprägt war von fünf Paraden durch Joachim Kurth.

Dormagen versäumte es, schon vor der Pause für klare Verhältnisse zu sorgen, und nach dem Wechsel liefen die Hausherren bereits im fünften Spiel in Folge vollkommen kopflos durch die Halle. Sechs Minuten dauerte es, bis Marcel Wernicke der erste Treffer nach der Pause gelang. Und wer weiß, was passiert wäre, wenn nicht Peter Sieberger nach einer Zeitstrafe von der Bank kommend einen Einwurf von SGL-Torhüter Stefan Pfeifer abgefangen und ins leere Tor zum 18:14 befördert hätte.

Das war offensichtlich das Signal für den TSV, um schnell wieder auf 22:15 (44.) wegzuziehen. Doch erneut ließen Unkonzentriertheiten im Verbund mit überaus kleinlichen Schiedsrichterentscheidungen die Gäste bis auf 21:25 (53.) herankommen. Dass am Ende wieder Martin Baekhoej die Weichen zum zahlenmäßig doch noch klaren Sieg stellte, war bezeichnend für die Dormagener Gesamtleistung am am Mittwoch Abend.

(NGZ)
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