Tennis-Endrunde der Damen 30 und Herren 40 jeweils Ein Wiedersehen mit Anders Jarryd und Co.

Von Helmut Schwanen

Von Helmut Schwanen

Tennis-Nostalgie ist in, wie die Auftritte von Boris Becker und Michael Stich zeigen. Tennis-Nostalgiker kommen am Wochenende auch an der Jahnstraße auf ihre Kosten, wo sich bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Herren 40 ehemalige Klassespieler wie Anders Jarryd und Jan Gunnarsson ein Stelldichein geben. Dort ist Gastgeber Blau-Weiss Neuss ebenso Titelverteidiger wie in München bei den Damen 30. Fast zwanzig Jahre ist es her: 1984 und '85 wurden Lutz Steinhöfel und Anders Jarryd (rechts) gemeinsam mit dem TC Blau-Weiss Neuss Deutscher Meister. Jetzt kommt Jarryd mit dem Hildesheimer TV wieder an die Jahnstraße. -->

Erfolge feierten zwei der vier Regionalliga-Mannschaften des TC Blau-Weiss schon in der Meisterschaftssaison. Die Damen 30 und die Herren 40 verteidigten überlegen ihre Westdeutschen Meistertitel. Nun stehen am Samstag und Sonntag die Deutschen Meisterschaften auf dem Programm, und auch hier haben die beiden Neusser Teams ihre Titel zu verteidigen. Nach Meinung der Experten ist das den Damen 30 eher zuzutrauen als den Herren 40, die mit dem Hildesheimer TV einen äußerst starken Mitkonkurrenten haben.

Neben diesen beiden treten der TC Grün-Weiss Bayreuth und TC Blau-Weiss Berlin an. Titelverteidiger Blau-Weiss Neuss gilt nicht als Favorit. Diese Rolle hat der Hildesheimer TV. An Nummer eins ist Anders Jarryd gemeldet, der in erfolgreichen blau-weissen Bundesliga-Jahren an der Jahnstraße spielte. 1984 und 1985 war er zusammen mit Andreas Maurer und Michael Westphal an den Deutschen Meistertiteln Nummer zwei und drei beteiligt. Mit Jan Gunnarsson haben die Hildesheimer einen weiteren aus der Bundesliga bekannten Mann im Team.

Er spielte viele Jahre für Bayer Leverkusen. Auch Manfred Jungnitsch, Ulrich Marten, Thies Röpke und der Abonnements-Meister der ehemaligen DDR, Thomas Emmerich, haben kaum etwas von ihrem früheren Können verlernt. Am Samstag um 10 Uhr finden die beiden Vorrunden-Paarungen statt. Aufgrund der Ranglistenplätze kommt es zu den Begegnungen Hildesheim gegen Berlin und Neuss gegen Bayreuth. Die Gewinner spielen am Sonntag um den Titel, die Verlierer um den dritten Platz.

Wolfgang Ebeling, der Mannschaftsführer von Blau-Weiss, hofft vor allem auf ein starkes Zuschauerinteresse, denn es sind wirklich hochklassige Matches zu erwarten. "Ab Freitag ist unsere Mannschaft komplett in Neuss. Jerome Poitier kommt aus Frankreich und Maris Rozentals aus Lettland," berichtet Ebeling. Komplettiert wird das Team durch Lutz Steinhöfel, Jochen Hierl, Wolfgang Ebeling und Achim Przybilla. Als Ersatz steht Klaus-Dieter Braun, der auch schon in der Medensaison einsprang, zur Verfügung.

"Am Samstag gegen Bayreuth dürften wir mit Kampfgeist und dank des Heimvorteils das Endspiel erreichen," erwartet Ebeling. Seiner Meinung nach hat Berlin keine Chance gegen den Favoriten Hildesheim. So käme es am Sonntag zum Finale Hildesheim gegen Blau-Weiss Neuss. An den Positionen eins stehen sich dann Anders Jarryd und Jerome Poitier gegenüber. Von einem solchen Spiel kann der Zuschauer sicher mehr erwarten als von den "Schaukämpfen" satter Tennis-Millionäre.

Rozentals trifft im zweiten Spitzeneinzel auf den Italiener Giovanni Lelli-Mami. Auch die anderen Auseinandersetzungen zwischen den ehemaligen Herren-Bundesligaspielern versprechen exzellentes Tennis und Spannung. An Position drei trifft Lutz Steinhöfel auf Manfred Jungnitsch, der im vorigen Jahr noch sein Mannschaftskamerad war. "Wenn wir das Finale erreichen, sind wir zwar nur Außenseiter, wir werden es aber den Hildesheimern schwer machen und um jeden Punkt kämpfen," verspricht Wolfgang Ebeling.

Zur gleichen Zeit treten in München die Damen 30 ebenfalls zur Titelverteidigung an. Die Mannschaft um Trainer Dirk Schaper fährt als klarer Favorit in die bayerische Metropole. Gegnerinnen sind Gastgeber Grün-Weiss Luitpoldpark München, der TC Rot-Weiss Gießen und der Bremer TV, der sich erst am Samstag mit einem 6:3 über Blau-Weiss Berlin qualifizierte. Die Aufstellung für das Samstag-Spiel kann Schaper schon verraten: "Die Belgierin Klaartje van Baarle, Heike Schuhmacher, Mannschaftsführerin Karina Heck-Elias, Dorit Kersten, Gudrun Neblung und Petra Winkler werden spielen".

Auch Bettina Hansmann und Kristin Tenbült stehen zur Verfügung und werden sicher am Sonntag eingesetzt. Nicht dabei ist Annette Hierl, die mit ihren beiden Kindern noch den Urlaub genießt. "In der Saison habe ich alles getan, damit wir wieder zur Deutschen Meisterschaft fahren konnten. Das muss diesmal ausreichen. Die gewinnen auch ohne mich," meinte sie lachend und wie immer optimistisch.

Im vergangenen Jahr standen die Damen 30 schon gegen 12 Uhr als Deutscher Meister fest. Trotzdem warnt die immer vorsichtige Karina Heck Elias vor allzu euphorischen Erwartungen, sieht allerdings auch die Favoritenrolle ihres Teams.

(NGZ)
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