Lokalsport Ein Rückkehrer und ein Exot für die Elephants

Grevenbroich · Nach zwei Jahren in Düsseldorf spielt Künstler Raed Mostafa wieder in Grevenbroich Basketball. Oleg Adamov kommt direkt aus Moldawien.

 Den Korb fest im Blick: Raed Mostafa (32) trug in den Spielzeiten 2012/13 und 2013/14 schon mal das Trikot der NEW' Elephants.

Den Korb fest im Blick: Raed Mostafa (32) trug in den Spielzeiten 2012/13 und 2013/14 schon mal das Trikot der NEW' Elephants.

Foto: Lothar Berns

In der Basketball-Regionalliga West wird auch in der am 17. September beginnenden Saison 2016/17 geklotzt und nicht gekleckert. Zwar hat sich der Meister FC Schalke 04 mit seinen prall gefüllten Taschen in die drittklassige Pro B verabschiedet, doch an finanzkräftigen Klubs mangelt es in Nordrhein-Westfalen nicht: Pro-B-Absteiger EN-Baskets Schwelm, der unbedingt sofort wieder zurück ins halbprofessionelle Geschäft will, gibt seinen Etat mit 200.000 Euro an.

In der Landeshauptstadt bilden die letztjährigen Regionalliga-Konkurrenten ART und Giants in Zukunft die Spielgemeinschaft ART Giants Düsseldorf, um den Krösus am Rhein, so heißt es auf der Homepage www.giants-ev.de, "nachhaltig zu einem Fixpunkt für den Leistungsbasketball" zu machen. Dafür soll ein Budget von 150.000 Euro zur Verfügung stehen. Und dann ist da ja auch noch Münster, wo Manager Helge Stuckenholz "die beiden Vizemeisterschaften der vergangenen zwei Spielzeiten eher noch mehr Appetit gemacht haben, den Blick weiter nach oben zu richten."

In diesem Wettstreit sehen sich die NEW' Elephants eher als Außenseiter. "Wir können zumindest eine unangenehme Rolle spielen", sagt Trainer und Manager Hartmut Oehmen, der seinem als konservativ geltenden Vorstand keinesfalls mehr als 70.000 Euro abringen kann. Und das ist für ihn auch in Ordnung so: "Wir haben im kleinen Grevenbroich halt keine Stadt Düsseldorf, die so viel Geld reinpumpt."

Bei der Kaderzusammenstellung ist er darum fast zwangsläufig andere Wege gegangen: Für den mit ziemlicher Sicherheit nach Düsseldorf wechselnden Litauer Dainius Zvinklys, "da verdient er 40 Prozent mehr als bei uns und wird sogar einen Monat länger bezahlt" (Oehmen), holte er Raed Mostafa (ART Düsseldorf) zurück an die Erft und stattete den für seine Formschwankungen berüchtigten Feinmotoriker mit einem streng leistungsbezogenen Vertrag aus. Oehmen schätzt den inzwischen 32-Jährigen, mit dem er vor seinen beiden Jahr in Grevenbroich auch schon in Willich zusammengearbeitet hatte, außerordentlich: "Er kann von der Position eins bis vier alles spielen und ist in der Lage, große, schnelle und athletische Spieler wie Dainius Zvinklys sehr gut zu verteidigen. In dieser Beziehung ist er immer noch einer der drei besten Leute der Liga."

Hundertprozentig überzeugt ist er auch von Oleg Adamov, den er nach einem Tipp eines zu seinem umfangreichen Netzwerk gehörenden Insiders im Basketball-Entwicklungsland Moldawien entdeckt hat. Der 19-Jährige war im vergangenen Jahr bei der U20-EM aufgetaucht, legte da mit einer Dreier-Quote von 34 Prozent im Schnitt 16 Punkte auf. Trotz geringer Körpergröße von 1,76 Meter gelangen ihm in der "Divizia Nationala I" in Moldawien durchschnittlich sechs Rebounds. Oehmen schwärmerisch: "Der Junge lebt Basketball."

Da Marko Boksic (schon seit Mai zurück), Farid Sadek, Simon Bennett, Lennard Jördell und Bastian Becker, der damit in sein zehntes Jahr im Trikot der ersten Mannschaft geht, ihre Verträge verlängert haben, sind in der Rotation nur noch zwei Positionen vakant: Für die Nachfolge von Terrence Williams hat Oehmen zwei US-Importe im Blick. Unbedingt halten will er auch Nico Zimmermann. Doch der "Fliegende Postboten aus der Eifel" muss zu jedem Spiel und zu jedem Training 100 Kilometer anreisen.

(NGZ)
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