Tennis Ein Lokalduell nicht allein für Tennis-Fans

Neuss · Hier Filippo Volandri, da Dustin Brown - BW Neuss und Gladbacher HTC setzen am Sonntag auf die "Models" in ihrem Bundesliga-Kader.

Dietmar Skaliks hat mit Blick auf den morgigen Tennistag einen vorrangigen Wunsch: "Bloß nicht schon wieder Regenunterbrechungen." In dieser Hinsicht sind der TC Blau-Weiss Neuss und sein Teamchef in dieser Bundesliga-Saison nämlich arg gebeutelt: Nur das Auswärtsspiel in Halle ging bislang trockenen Fußes über die Bühne.

Besonders die beiden Heimbegegnungen gegen Aachen (begann mit anderthalbstündiger Verspätung) und Reutlingen (wurde für zwei Stunden unterbrochen) litten unter dem unbeständigen Sommerwetter. Doch der Blick in die einschlägigen Vorhersagen verheißt für morgen - Spielbeginn an der Jahnstraße ist um 11 Uhr - nichts Gutes.

Das wäre gleich dreifach schade. Erstens kommt es dort morgen zu einem historischen Zusammentreffen - noch nie standen sich Mannschaften des TC Blau-Weiss Neuss und des Gladbacher HTC in einem Bundesliga-Match gegenüber. Möglich machte es der souveräne Aufstieg des unter dem Sponsornamen "Badwerk" firmierenden Lokalrivalen im vergangenen Jahr, nach dem GHTC-Teamchef Henrik Schmidt - zugleich Vereinsvorsitzender und mit seinem Vater, dem IHK-Präsidenten Heinrich Schmidt zusammen Geschäftsführer des Hauptsponsors - in die Vollen ging und für die erste Saison im Oberhaus gleich sechs Spieler aus den Top-100 der Weltrangliste verpflichtete. Die er allerdings wie die meisten seiner Kollegen nur dosiert einsetzt: Gestern in Halle war nur der Ukrainer Aleksandr Nedovyesov (ATP 100) im Einsatz.

Zweitens geht es in der Partie sportlich um eine ganze Menge: Beide Teams haben bisher zwei Siege auf ihrem Konto - wer morgen gewinnt, dürfte ein weiteres Jahr in der Bundesliga so gut wie sicher haben. Deshalb sehen die Formationen auch ganz anders aus als gestern: Skaliks setzt auf Filippo Volandri, Peter Gojowczyk, Adrian Ungur, Philipp Oswald und Adrian Veic. Schmidt kündigt vielsagend seine "bestmögliche Formation" an. Will heißen: An Position eins wohl der Spanier Guillermo Garcia-Lopez, derzeit Nummer 31 der Tennis-Welt, an zwei der Deutsche-Jamaikaner Dustin Brown (ATP 78), an drei Nedovyesov, an vier möglicherweise der Litauer Ricardas Berankis oder der Belgier Xavier Malisse. "Wenn es so kommt, sind die Gladbacher natürlich der Favorit", vergleicht Skaliks die Aufgebote. Im Mittelpunkt dürfte das zweite Einzel zwischen (voraussichtlich) Peter Gojowczyk und Dustin Brown stehen. Beide trafen Anfang des Jahres in Doha/Katar im Viertelfinale aufeinander - Gojowczyk setzte sich mit 6:3, 3:6, 7:6 durch und unterlag anschließend Rafael Nadal. Den schlug Brown unlängst in Halle sensationell mit 6:4, 6:1.

Und drittens wird auch abseits des Sportlichen einiges geboten, haben doch beide Klubs ein "Tennis-Model" im Aufgebot: Filippo Volandri hat in seiner italienischen Heimat schon Werbung für Anzüge und Badehosen von Armani gemacht. Und Dustin Brown gibt seinen Beruf offiziell als "Tennis-Profi und Model" an. Da wäre es doch schade, wenn es morgen regnet.

(NGZ)
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