Jüchen Ein Konzert von Klassik bis Rock

Jüchen · Garzweiler (worei) Ganz andächtig lauschte das Publikum beim Jüchener Neujahrskonzert zwei jungen Solisten aus Grevenbroich: Anja Hermann (Sopranistin) und Sebastian Neuwahl (Bariton), Schüler der Jugendmusikschule, die von Werner Füsser am Klavier begleitet wurden.

Die Sopranistin sang die Arien der Hochzeit des Figaros so gefühlvoll, dass sogar der jüngste Zuhörer - ein Säugling in der letzten Reihe - geduldig auf dem Schoß der Mama dem Gesang lauschte. Die Vorträge der Grevenbroicher gipfelten im fröhlichen Duett Pa, Pa, Pa.

"Bei solch jungen Leuten vermutet man sonst eher Hiphop. Was bedeutet es für Euch Mozart zu interpretieren?", fragte Pastor Ulrich Clancett, der als Moderator locker durch den Nachmittag begleitete. "Ich gehörte schon als Kind zum Kirchenchor und habe mit 15 eine klassische Gesangsausbildung begonnen.

Erst war es Zwang, jetzt macht es Spaß", erzählt Neuwahl, der Jungstudent ist und nach seinem Abitur an der Musikhochschule Köln studieren möchte. Auch Anja Hermanns stammt aus einer sehr musikalischen Familie: Ihr Onkel begleitete sie am Klavier während die Zwillingsschwester als dessen Assistentin fungierte.

Neben Hermann und Neuwahl überzeugten aber auch alle anderen Künstler in ihren Arien und Duetten, die Spanne reichte von Klassik über Swing bis Rock und bescherte der Gemeinde eine ausverkaufte Halle. Die stürmte nach der Pause die Concert Band des Gymnasiums Jüchen, ein sinfonisches Blasorchester, das seit drei Jahren besteht und zu der 25 Schüler gehören, unter der Leitung von Jörg Enderle.

Zum Schluss betraten 35 schwarz gekleidete Jugendliche der Big Band des Gymnasiums die Bühne. "Keine Angst, das Stück heißt nur Heavy Metal, ist es aber nicht", versprach Enderle mit Blick auf das Programmheft und Clancett fügte hinzu: "Die Schmerzgrenze wird nicht überschritten."

Geboten wurde Hard Rock, "zum Schluss, damit nicht so viele weglaufen", meinte der Lehrer augenzwinkernd. Doch von Weglaufen war keine Rede: Die Zuhörer taten ihren Zuspruch kund. Wenn auch nicht mit wilden Tanzeinlagen, aber ganz eindeutig mit Fußwippen und tosendem Applaus.

(NGZ)
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