Maternus-Schule in Kleinenbroich Ein Jahrhundert Schulgeschichte

Maternus-Schule in Kleinenbroich · Als der Grundstein für die Maternus-Schule in Kleinenbroich an der Nordstraße 98 am 27. Juli 1904 gelegt wurde, war sie noch eine Volksschule: Alle Jahrgänge von den Erstklässlern bis hin zu den Achtklässlern teilten sich einen einzigen Raum. Immer wieder gab's Pläne, die zweite Schule im Dorf an der Dionysiusstraße auszubauen und die Maternus-Schule zu schließen, doch die Bewohner im Ortsteil Eickerend kämpften um den Erhalt "ihrer" Schule. Blick in die Vergangenheit: So sah die ehemalige Kleinenbroicher Volksschule vor 100 Jahren aus der Vogelperspektive aus.

Als der Grundstein für die Maternus-Schule in Kleinenbroich an der Nordstraße 98 am 27. Juli 1904 gelegt wurde, war sie noch eine Volksschule: Alle Jahrgänge von den Erstklässlern bis hin zu den Achtklässlern teilten sich einen einzigen Raum. Immer wieder gab's Pläne, die zweite Schule im Dorf an der Dionysiusstraße auszubauen und die Maternus-Schule zu schließen, doch die Bewohner im Ortsteil Eickerend kämpften um den Erhalt "ihrer" Schule. Blick in die Vergangenheit: So sah die ehemalige Kleinenbroicher Volksschule vor 100 Jahren aus der Vogelperspektive aus.

Bis heute mit Erfolg, so dass die zweizügige Grundschule im nächsten Monat mit einer Festwoche und vielen Aktionen ihr 100-jähriges Bestehen feiern kann. Auch der Mitmachzirkus Casselly ist zu Gast. Beim Verfassen der Schulchronik stellten Elke Wolke und Elisabeth Arbeiter vom Förderverein fest, dass sie auf zahlreiche verschiedene Quellen zurückgreifen mussten, da eine Zusammenfassung der gesamten Schulgeschichte bisher nicht existierte.

"Es gab zwar früher eine Chronik der ersten Jahrzehnte, doch die ging leider bei dem Umbau verloren", schildert Elke Wolke die Probleme. "So halfen uns die Aufzeichnungen von älteren Lehrern, darüber hinaus haben wir in den vergangenen Monaten mit vielen Kleinenbroicher Bürgern gesprochen." Ergänzt wurden die Zeitzeugen-Stimmen durch umfangreiches Bildmaterial vom Heimatverein Kleinenbroich; zudem gaben die Mitarbeiter des Stadtarchivs Tipps für die ersten Nachforschungen.

So sahen früher die Schulklassen aus, als aus Platzmangel aufgestockt wurde.

Herausgekommen ist eine über 100 Seiten starke Chronik mit vielen historischen Bildern, die beim Schulfest am 15. und 16. Mai verkauft wird. Ein großer Teil der historischen Fotos wird an dem Fest-Wochenende im Forum der Grundschule in einer Ausstellung gezeigt. Zu sehen sind unter anderem Bilder einer Schulklasse in den 30er Jahren sowie eine Ansicht der Volksschule aus den Nachkriegsjahren, als sie aus Platzmangel aufgestockt wurde.

Während die Institution zunächst als "Volksschule Eickerend" bekannt war, änderte sich diese Bezeichnung später. Denn in Kleinenbroich entstand 1967 die so genannte Mittelpunktschule in unmittelbarer Nähe von St. Dionysius. Damit wurde aus der Volksschule Eickerend die Grundschule St. Maternus, benannt nach dem zweiten Patron der Pfarre. Als katholische Bekenntnisschule nahm und nimmt sie auch evangelische und andersgläubige Schüler auf. Ergänzt wurde das Gebäude 1973 durch einen Pavillon, der 1986 abbrannte und ein Jahr später durch einen Festanbau ersetzt wurde.

"Doch trotzdem platzte die Schule durch die Erschließung von Neubaugebieten aus allen Nähten", erklärt Lehrerin Doris Klähn, die zurzeit die Schulleiterin Heide-Maria Lück vertritt, "und ab Ende der 80er Jahre wurde immer deutlicher: Ein neues Grundstück musste her!" Der passende Ort war gefunden, als das Erzbistum Aachen auf das Grundstück "Am Hallenbad 48" verzichtete. Nach dem ersten Spatenstich am 25. Oktober 1996 wurde der Neubau gut ein Jahr später - im Dezember 1997 - feierlich eingeweiht.

Mit Bedauern sahen viele Kleinenbroicher beim Abriss des alten Gebäudes zu, das mehreren Einfamilienhäusern weichen musste. Nur noch der Kinder-Hort Tipsi-Maus, der 1993 direkt neben der damaligen Schule eingerichtet wurde, befindet sich an der Nordstraße. An der seit dem Schuljahr 2000/2001 neuen zweizügigen Schule unterrichten heute elf Lehrer rund 180 Schüler. Seit 1989 unterstützt der Förderverein die Schule, indem er Lehr- und Lernmittel - auch Computer wurden bereits zur Verfügung gestellt - und Spielgeräte anschafft und Veranstaltungen organisiert.

Gemeinsam mit Schulpflegschaft, Schulleitung und -kollegium lädt er zum Jubiläum ein. Nach der Zirkus-Aktionswoche vom 10. bis 14. Mai wird die Feier am 15. Mai um 12 Uhr eröffnet. Zirkus-Vorstellungen der jungen Artisten sind an dem Wochenende ebenso fest eingeplant wie ein Tanzabend mit Live-Band und ein ökumenischer Gottesdienst am Sonntag im Festzelt. Petra Koch

(NGZ)
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