„Boule-Freunde Priesterath“ Ein Hauch Frankreich in Priesterath

„Boule-Freunde Priesterath“ · Ein Hauch französischer Lebensart weht durch Priesterath: Denn eine Gruppe von Bewohner hat sich dem französischen Nationalsport Boule verschrieben. Gegründet 1996, treffen sich die "Boule-Freunde Priesterath" regelmäßig zum Training auf der eigenen Bahn, nehmen außerdem an Turnieren befreundeter Vereine teil und richten auch selbst Wettbewerbe aus.

"Wir haben Bekannte im Saargebiet nahe der französischen Grenze", erzählt Heinz-Josef Schlösser, Vize-Vorsitzender der Boule-Freunde. Über die lernte er das Spiel, bei dem es darum geht, große Kugeln möglichst nah neben einer kleinen Holzkugel zu platzieren, kennen und schätzen. "Wir waren zuerst mal dort und die dann kamen die Leute zu einem Gegenbesuch", erinnert sich Schlösser. Und schon wurde 1996, damals noch mit einer recht überschaubaren Anzahl an Mitgliedern, der Verein gegründet. Eine eigene Bahn haben die Boule-Freunde schon von Anfang an.

"Direkt am Spielplatz in Priesterath befindet sich ein Grundstück, das der Gemeinde gehört. Das war immer mit Unkraut bewachsen und ziemlich verwildert", so der Vize-Vorsitzende. Die Boule-Freunde fragten bei der Gemeinde Jüchen an und bekamen die Erlaubnis, auf dem Gelände Boule-Bahnen anzulegen. "Wir haben die Möglichkeit, bei Turnieren insgesamt zwölf Bahnen zu nutzen. Wir können auch zwischen einem recht harten und einem weicheren Untergrund wählen", erzählt Heinz-Josef Schlösser. Um die Pflege der Anlage kümmern sich die Boule-Freunde selbst.

"Die Bahn ist genauso, wie man sie für diesen Sport braucht", ist der Vize-Vorsitzende zufrieden. Er erinnert sich: "Wir haben den Verein rein zur Unterhaltung gegründet. Wir wollten gemeinsam boulen, uns unterhalten und Spaß dabei haben." Diese Ziele verfolgt der Verein noch immer - doch etwas ist hinzu gekommen: "Jeder besitzt nun einen sportlichen Ehrgeiz, das ist ganz klar. Bei Wettkämpfen möchten natürlich alle gewinnen. Trotzdem ist alles noch recht locker und der Spaß an der Sache ist und bleibt ganz entscheidend", sagt Heinz-Josef Schlösser. In jedem Jahr organisieren die Boule-Freunde zwei Turniere.

"Dazu laden wir befreundete Vereine aus der Umgebung und auch den Boule-Club Honsrath aus dem Saargebiet ein", erzählt der Priesterather. Am 1. Oktober steht ein großes Turnier auf dem Programm, bei dem gleichzeitig auch die Gemeindemeisterschaft ausgetragen wird. "Früher hieß es oft, Boule sei ein Alt-Männer-Sport. Das stimmt wirklich nicht. In unserem Verein sind Frauen, Männer und Kinder gleichermaßen aktiv. Die Jüngsten werden spielerisch an den Sport herangeführt. Das ist wirklich ein Sport für jede Altersklasse", versichert Schlösser. Er beschreibt die Faszination des Boule-Spiels: "Ich kann dabei abschalten. Jeder konzentriert sich voll und ganz auf die Kugel, weil sie ja möglichst nahe am 'Schweinchen', an der kleinen Holzkugel, platziert werden soll."

Von Mitspielern, die noch berufstätig sind, weiß der Vize-Vorsitzende, dass sie beim Boule gut vom Berufsalltag und Stress abschalten können. "Es macht viel Spaß, man kann aber auch gut dabei entspannen", so Schlösser. Die Boule-Freunde trainieren immer mittwochs ab 18 Uhr und sonntags ab zehn Uhr auf der Boule-Bahn am Spielplatz in Priesterath. "Neulinge und Interessierte sind uns immer herzlich willkommen. Wenn jemand keine Boule-Kugeln hat, ist das auch gar kein Problem. Die können wir ausleihen", lädt Schlösser ein. lina

(NGZ)
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