Pferdesport Dressurfans kommen auf ihre Kosten

Rhein-Kreis · Nach der gelungenen Turnierpremiere auf Gut Altwahlscheid am vergangenen Wochenende geht es ab Donnerstag gleich mit den Neuss-Grefrather Dressurtagen weiter, die nach einjähriger Pause unter neuer Regie ihr Comeback feiern

 Tina Dahmen auf Rooney Mo belegte auf Gut Altwahlscheid im St. Georg Spezial den fünften Platz.

Tina Dahmen auf Rooney Mo belegte auf Gut Altwahlscheid im St. Georg Spezial den fünften Platz.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Gerade ist die gelungene Turnierpremiere auf Gut Altwahlscheid Geschichte, da geht es für die Dressurfans im Rhein-Kreis gleich mit den Neuss-Grefrather Dressurtagen weiter, die nach einjähriger Pause ihr Comeback feiern.

Oft leiden Organisatoren von Erstveranstaltungen am „Premierenflattern“: Nicht so das Team des Reitstalls Gut Altwahlscheid und des Förderkreises Dressur Neuss. Sie organisierten partnerschaftlich das erste Turnier auf der Anlage der Familie Tolles – und das so souverän, als hätte es dort schon zahlreiche Vorgänger gegeben. Das Programm mit sechs Prüfungen war übersichtlich, füllte aber beide Turniertage komplett aus und stieß auf gute Resonanz bei Aktiven und Zuschauern.

Und so finden sich in den Ergebnislisten bekannte Gesichter aus dem rheinischen Reitsport. Zum Beispiel die junge Reiterin Fabienne Weiß. Die Mönchengladbacherin (ZRFV St. Martin Beltinghoven) ist einen Sieg weiter auf dem Weg zum Goldenen Reitabzeichen. Weiß, 2018 Sechste der Rheinischen Meisterschaften bei den Jungen Reitern (U21), sicherte sich mit ihrem Erfolgspferd Forlan die goldene Schleife in der S-Dressur (St. Georg Spezial). Sie zeigte auf dem neunjährigen braunen Wallach, den sie seit 2017 im Viereck vorstellt, eine souveräne Runde, die von den Richtern mit 69,471 Prozent belohnt wurde.

An diese harmonische Vorstellung und das Ergebnis kamen Lokalmatadorin Kahra Alena Baumann (RV St. Johannes Waat) und Limited Edition AS nicht ran. Die Bereiterin aus dem Stall von Heiner Schiergen wurde mit 66,951 Prozent Zweite. Auf Platz drei trabte Josephine-Elisabeth Türks (RV Hebborner Hof) im Sattel von Le Noir (66,781 Prozent). In der M-Dressur gab es einen „Heimsieg“ für den Förderkreis Dressur Neuss: Theresa von Lingen trabte mit ihrem Don Diego zu 66,869 Prozent und lag damit knapp vor der Düsseldorferin Yvonne Konnertz (RSV Eller) auf Don Jo. Und auch in der Trensen-L ging die goldene Schleife an ein Paar des gastgebenden Vereins. Zara Falkenberg und ihr siebenjähriger Westfale Ravel Royal waren mit der Wertnote 7,2 nicht zu schlagen.

Auch die Prüfungen für die Basis (E- und A-Dressur) waren gut besetzt. Sie waren zugleich Qualifikation für den KATINA MiniCup und den MidiCup des Kreispferdesportverbandes Neuss – zwei Serien für Nachwuchsreiter. Die nächsten Qualifikationen finden beim Reitturnier des RV Wevelinghoven am 15. und 16. Juni statt.

Dressur-Liebhaber aus dem Rhein-Kreis haben sich den nächsten Termin schon lange im Kalender rot markiert: Von Donnerstag bis Sonntag geht es zu den Neuss-Grefrather Dressurtagen auf der Reitanlage Held/Schleypen. Nach einem Jahr Pause organisiert das Team des Neuss-Grefrather Reitclubs wieder sein Traditionsturnier. 2018 hatte der Vorstand gewechselt. Seitdem führt ein junges Team den 1983 gegründeten Verein. Für die Dressurtage setzen Vorsitzender Janick Schleypen, Geschäftsführerin Anna Siegelkow und Co. aber auf das bewährte Turnierkonzept: Hochkarätige Dressuren und Prüfungen für die Basis bilden einen guten Mix. Insgesamt 14 Prüfungen, davon drei der schweren Klasse S, stehen auf dem viertägigen Programm. Darunter sind auch wieder Qualifikationen zum Bundeschampionat, die naturgemäß viele renommierte Reiter mit talentierten Jungpferden anlocken. Zum Beispiel Beatrice Buchwald. Sie war von 2012 bis 2017 Bereiterin bei Isabell Werth und bildete unter anderem das derzeitige Erfolgspferd der Rekord-Olympiasiegerin, Weihegold OLD, mit aus. Inzwischen betreibt sie mit ihrem Lebensgefährten eine eigene Hengststation in Dorsten. Sie wird am Samstag die Qualifikationen zum Bundeschampionat (Dressurpferde Klasse L ab 11 Uhr und Dressurpferde Klasse M ab 14:30 Uhr) reiten.

Und auch für die Dressurprüfungen der Klasse S haben sich namhafte Reiter angekündigt. Mit dabei sind unterem Louisa Lüttgen (Kerpen), einst mehrfache Europameisterin bei den Ponys, Junioren und Jungen Reitern. Außerdem die derzeit auch international erfolgreiche Jill de Ridder (Aachen) und Routinier Silke Fütterer. Und auch aus den Reihen des gastgebenden Vereins klettern namhafte Reiterinnen in den Sattel, darunter Marion Schleypen, Laetizia Terberger, Julia Wann und Stefanie Wittman.

Janick Schleypen freut sich auf seine ersten Dressurtage als Vorsitzender. Und das als Springreiter: „Ich bin mit den Dressurtagen aufgewachsen. Ich halte es für sehr wichtig, die Tradition des Vereins weiterzuführen, aber gleichzeitig das Turnier auch weiterzuentwickeln.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort