Pferdesport Zum Abschied von Coragioso fließen Tränen

Neuss · Romy Allard und Frederic Tillmann entscheiden Turnier-Höhepunkte auf dem Hilgershof für sich.

 Franziska Hilgers schickte Coragiosoin den Ruhestand.

Franziska Hilgers schickte Coragiosoin den Ruhestand.

Foto: Annette Mohr

Ein tränenreicher Abschied vom „weißen Riesen“ und die Siege von Romy Allard und Frederic Tillmann in den beiden Hauptwettbewerben standen im Mittelpunkt des Sommerturniers beim Reit- und Fahrverein Hilgershof. Der am Samstagnachmittag einsetzende Regen konnte Stimmung und Leistungen nicht trüben, „auch wenn er unsere vielen und unermüdlichen Helfer jeden Tag vor neue Herausforderungen stellte,“ fasste RFV-Vorsitzender Stephan Hilgers die drei Tage zusammen, „manche von ihnen waren bis zu 16 Stunden im Einsatz, wofür ich mich nur ausdrücklich bedanken kann.“

Besonders hart traf es die Dressurreiter, die am Samstagabend zur Flutlichtkür um den Prix St. Georges antraten. „Trotz des unentschlossenen Wetters sind uns die Zuschauer treu geblieben,“ sagte Annette Mohr aus dem Vorstand des Reit- und Fahrvereins. Zehn Paare hatten sich für diese Prüfung der Klasse S* qualifiziert, und wie schon am Vortag im St. Georg Spezial* drückte Romy Allard der Konkurrenz ihren Stempel auf. Am Freitag setzte sich die für den Förderkreis Dressur Neuss startende Zonserin mit ihrer Stute Summer Rose OLD mit 71,382 Prozentpunkten deutlich vor Alissa Reisch (Neuss-Grefrather RC, 66,992) mit Franka M und Luca Sophia Collin (RG Buchholzhof Mülheim) auf Descolari (66,870) durch. Am Samstag triumphierten Romy Allard und Summer Rose OLD erneut, diesmal mit 76,708 Prozentpunkten vor Luca Sophia Collin, deren Hengst Descolari vor einem Jahr noch im Stall von Isabell Werth stand und sich mit ihr für das Finale im Burg-Pokal qualifizierte. Platz drei ging an Jochen Bender (Mülheim an der Ruhr) mit FS Las Vegas, der es auf 72,250 Prozentpunkte brachte.

Romy Allards Pendant bei den Springreitern hieß Frederic Tillmann. Der Grevenbroicher gewann knapp zwei Monate nach seibnem Start beim Deutschen Derby in Hamburg-Kleinflottbek am Sonntagnachmittag die abschließende Springprüfung der Klasse S** mit Siegerrunde durch. Mit Oreal Des Etains Z setzte sich Tillmann vor Franziska Baum-Gundlach (RV Wallau) mit Cuderia und Lucas Deryckere (Leverkusen) mit Level Four durch.

Zahlenmäßig stark besetzt war die Springprüfung der Klasse S* am Samstag. Von den insgesamt 37 Startern blieben sieben ohne Strafpunkte, den Sieg sicherte sich am Ende Lara Wittlings (Mülheim) mit Sir de Tiji Z, die mit 69,23 Sekunden die schnellste Zeit ritt. Zweite wurde Carmen Hintzen vom RC Gut Kruchenhof, die auf Dewa Davina nach 73,68 Sekunden den Parcours beendete, Dritter Sascha Schreinemacher (Mönchengladbach) mit Siena Rebella und 74,39 Sekunden.

Trocken und heiß war es am Freitagabend beim Mannschaftsspringen, das der RC Gut Neuhaus Grevenbroich II vor zwei Teams des gastgebenden Reit- und Fahrvereins Hilgershof für sich entschied.  Auch die Prüfungen am Nachmittag hatten noch Glück mit dem Wetter, es siegten Tobias Thoenes (Keppeln) auf Dallas Lady in der Springpferdeprüfung KL (4+5-jährige), Kerstin Ilbertz (RFV Lobberich) mit Balou’s Rubin in der Springpferdeprüfung Klasse L (6+7-jährige) und ihre Vereinskollegin Daniela Winkels auf It-Girl in der Springpferdeprüfung Klasse M*.

Gestartet war das Turnier mit einem Heimsieg, denn in der ersten Prüfung des Freitags, einer Dressurpferdeprüfung der Klasse A, holte sich Lea Vorreyer vom RFV Hilgershof mit Desing fore Live die goldene Schleife ab, die anschließende Dressurpferdeprüfung der Klasse L gewann Martin Sander (Kaarst) mit Damon’s Highlight 2.

 In der Flutlichtdressur nicht zu schlagen: Romy Allard.

In der Flutlichtdressur nicht zu schlagen: Romy Allard.

Foto: Mirka Nilkens
 Sieger im abschließenden S-Springen mit Stechen: Frederic Tillmann.

Sieger im abschließenden S-Springen mit Stechen: Frederic Tillmann.

Foto: Annette Mohr

Feierlich und auch ein bisschen traurig wurde es, als Franziska Hilgers ihren langjährigen reiterlichen Weggefährten Coragioso offiziell aus dem Springsport verabschiedete. Auf dem „weißen Riesen“ war sie 2014 Rheinische Meisterin und ein Jahr zuvor Vizemeisrerin geworden, 2015 gelang ihr mit ihm die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften. Insgesamt stehen für das Duo vom RV Torfgrafen Bergerhof 96 S-Siege zu Buche. Klar, dass zur Verabschiedung auch Trainer Klaus Schleifer und Besitzer Günther Scharrer gekommen waren.

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