Lokalsport Dreikampf um den Aufstieg

So eng war es noch nie - und das nicht nur in dieser Spielzeit: Sechs Spieltage vor Saisonende trennen die ersten drei Klubs an der Tabellenspitze der Zweiten Handball-Bundesliga Süd gerade mal zwei Punkte. TuSEM Essen (42:14, Tordifferenz plus 153), TSV Bayer Dormagen (41:15, plus 109) und TV Hüttenberg (40:16, plus 61) dürfen sich alle noch Hoffnungen auf den Bundesliga-Aufstieg machen.

Wer von diesem Trio am 19. Mai oben steht, steigt direkt auf. Der Zweitplatzierte darf sein Glück in der Relegation versuchen, die in diesem Jahr an folgenden Terminen auf dem Plan steht: 26. bis 28. Mai (Pfingsten) hat der Südzweite Heimrecht gegen den Nordzweiten (voraussichtlich Stralsunder HV, der das Spitzenspiel gegen den nun schon sechs Punkte zurückliegenden Tabellendritten Ahlener SG mit 27:26 gewann) Heimrecht, das Rückspiel steigt am 2./3. Juni. Der Sieger trifft dann am 9. Juni (auswärts) und 13. Juni auf den Sechzehnten der Ersten Liga (zur Zeit HSG Wetzlar). Wer hingegen am 19.Mai auf Platz drei steht, schaut in die Röhre . . .

So viel Spannung herrschte in den vergangenen Spielzeiten nicht: In der vorigen Saison gab es den Zweikampf zwischen Balingen (61:11) und Dormagen (59:13) - Kornwestheim lag schließlich satte zehn Punkte zurück. Ein Jahr vorher war es ähnlich: 1. Melsungen (60:8), 2. SG Kronau/Östringen (57:11), 3. Dormagen 48:20. 2003/04 trennten Spitzenreiter Düsseldorf sogar acht Punkte von Oßweil und 13 von Melsungen, 2002/03 lag Kronau/Östringen sechs Zähler vor Düsseldorf und zehn vor Friesenheim.

Gut möglich, dass der Dreikampf bis zum 19. Mai weitergeht, wenn es im Essener Sportzentrum Am Hallo zum möglichen "Endspiel" zwischen TuSEM und dem TSV Bayer kommt. Aufgrund der jetzt schon starken Nachfrage empfehlen die Gastgeber, sich bereits frühzeitig Eintrittskarten (im Internet unter www.tusemessen.de) zu sichern. TuSEM sorgt sich derweil um den weiteren Einsatz von Torhüter Gerrie Eijlers: Der Niederländer wurde beim 24:24-Unentschieden in Gelnhausen von einem Wurf mitten ins gesicht getroffen.

"Die niederschmetternde Diagnose bei der ärztlichen Untersuchung: ein Riss in der Hornhaut", schreibt die WAZ in ihrer gestrigen Ausgabe, "Eijlers steht nun unter täglicher Beobachtung der Mediziner. 'Wir hoffen, dass er bald wieder mitspielen kann', sagte Tusem-Trainer Jens Pfänder mit Sorge in der Stimme." Essen erwartet am Samstag die HG Oftersheim/Schwetzingen im heimischen Sportzentrum, die sich am Wochenende eine 26:27-Heimpleite gegen Concordia Delitzsch leistete. Möglicherweise tritt die HG dann schon mit einem neuen Trainer an, denn nachdem seit einer Woche feststeht, dass Wilfried Job zum Saisonende aufhören muss, wird laut Schwetzinger Zeitung heftig über einen vorzeitigen Trainerwechsel spekuliert.

Beim Anpfiff wissen die Essener jedenfalls schon, auf wen sie sich als härtesten Konkurrenten einstellen müssen: Schließlich stehen sich am Freitag (20 Uhr) mit dem TSV Bayer Dormagen und dem TV Hüttenberg die beiden unmittelbaren Verfolger im TSV-Bayer-Sportcenter zum direkten Duell gegenüber.

Ein Nachspiel könnte die Partie des TSV in Eisenach für die Gastgeber haben. Die Schiedsrichter vermerkten jedenfalls im Spielbericht: "In der 57. Spielminute flogen aus den Zuschauerreihen Programmhefte und Feuerzeuge auf das Parkett. Nach Spielende rannten mehrere Zuschauer auf das Feld. Einer attackierte den Schiedsrichter Dedens, der schnellstens in die Kabine flüchtete." Die Polizei wurde eingeschaltet, dem ThSV drohen nun Sanktionen seitens der HBL.

(NGZ)
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